Kommentar
15:05 Uhr, 11.04.2016

Italien einigt sich auf eine Bad Bank - Alcoa mit gemischten Zahlen

News-Flash: "Daily Mail" erwägt Einstieg bei Yahoo - Henkel kassiert Umsatzziel für 2016 - Stahlindustrie schlägt Alarm

  • Italien einigt sich auf eine Bad Bank
  • Weltbank: Chinas Wachstumsrate wird sich weiter verlangsamen
  • VW-Vorstand und Betriebsrat wollen sich auf Standortsicherungen verständigen
  • Roche meldet Fortschritt bei Lungenkrebswirkstoff
  • Henkel: 20 Milliarden Euro Umsatz in 2016 unwahrscheinlich
  • Chinas Inflation robust, Erzeugerpreise weiter rückläufig
  • Schäuble will gegen Steueroasen vorgehen
  • Weiter große Differenzen bei Verhandlungen zwischen Griechenland und den Gläubigern
  • SAP-Zahlen kommen am Markt nicht gut an
  • Stahlindustrie schlägt Alarm: Streiks und Proteste am deutschlandweiten Aktionstag der IG-Metall
  • China: Die Pkw-Absatz ist im ersten Quartal um 6,8 Prozent auf 5,64 Mio. Fahrzeuge gestiegen

DAX

Nach einem schwächeren Handelsauftakt drehte der Deutsche Leitindex am späten Vormittag ins Plus und zeigt seither ein freundliches Gesicht. Gegen 16.30 Uhr kletterte der Leitindex DAX um 0,6 Prozent auf 9.685 Punkte. Als Stütze erweist sich der fallende Eurokurs, der insbesondere die exportlastigen Titel im DAX treibt. Auch Banken-Werte sind gefragt. Spekulationen über die Schaffung eines Hilfsfonds für italienische Banken lassen auf eine Entspannung im kriselnden Sektor schließen. Mit dem Rückenwind aus Europa geht es auch an der Wall Street am Montag nach oben. Zur guten Stimmung trägt unter anderem die Stabilisierung des Dollar bei, der zu Euro und Yen Boden gutmacht. Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent auf 17.645 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite rücken um je 0,3 Prozent vor. Unter den großen US-Unternehmen legt heute als erster der Alukonzern Alcoa seine Bilanz für das erste Quartal vor.

Unternehmensnachrichten

  • Alcoa übertrifft im ersten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $0,07 die Analystenschätzungen von $0,02. Der Umsatz liegt mit $4,95 Mrd unter den Erwartungen von $5,14 Mrd Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Wachstum der globalen Aluminiumnachfrage von 5 % und nimmt damit die vorherige Prognose von 6 % etwas zurück. Die Aktie gibt in einer ersten Reaktion ab und fällt deutlich ins Minus.
  • Der VW-Vorstand einigte sich am Montag mit dem Betriebsrat auf eine Rahmenvereinbarung für die künftige Ausrichtung des Unternehmens. Dabei sollen unter anderem für die deutschen Volkswagen-Werke verbindliche Standortsicherungspakete abgeschlossen werden.
  • Henkel gibt das für das laufende Jahr angepeilte Umsatzziel von 20 Milliarden Euro auf. Eine Punktlandung bei diesem Ziel sei aus heutiger Sicht "eher unwahrscheinlich", sagte Vorstandschef Kasper Rorsted bei der Hauptversammlung. Rorsted hatte die 20 Milliarden Euro als mittelfristiges Umsatzziel vor vier Jahren verkündet. Hingegen werde Henkel sein Ergebnisziel erreichen, sagte Rorsted.
  • Die britische Zeitung „Daily Mail" denkt darüber nach, gemeinsam mit Finanzinvestoren in den Bieterwettstreit um den Internet-Pionier Yahoo einzusteigen. Der Zeitungskonzern sei vor allem an den Medienangeboten von Yahoo interessiert, berichtete das „Wall Street Journal“.
  • SAP hat keinen guten Start ins Jahr 2016 geschafft. Die Gesamterlöse stiegen nach vorläufigen Zahlen um 5 Prozent auf 4,73 Milliarden Euro, wie der Softwarekonzern in der Nacht zum Samstag mitteilte. Die Umsätze mit klassischen Softwarelizenzen waren zurückgegangen, während das neue Geschäft mit Mietsoftware erneut zweistellig gewachsen war. Das operative Ergebnis legte gegenüber dem Vorjahr um 28 Prozent auf 810 Millionen Euro zu. Die verfehlten die Markterwartungen. Seine komplette Quartalsbilanz legt SAP am 20. April vor.
  • Der Pharmakonzern Roche ist mit seinem Krebsmedikament Atezolizumab einen wichtigen Schritt weiter. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem Produktkandidaten in der Indikation fortgeschrittener oder metastasierender nicht-kleinzelliger Lungenkrebs (NSCLC) den Priority Review-Status erteilt.

Konjunkturdaten

  • In China hat die Inflationsrate im März um 2,3 Prozent und damit etwas geringer als erwartet zugelegt. Experten hatten einen Anstieg um 2,4 Prozent prognostiziert. Die Preise auf Erzeugerebene fielen erneut um 4,3 Prozent (nach -4,9 Prozent im Februar). Hier hatten Bankvolkswirte einen stärkeren Rückgang um 4,6 Prozent vorhergesagt.

Wichtige Nachrichten

  • Italien: Finanzinstitute, Finanzministerium und Notenbank haben sich zur später Stunde auf einen Rettungsfonds mit dem Namen "Atlante" geeinigt. Die "Bad Bank" wird den Banken bei der Entledigung ihrer faulen Kredite unter die Arme greifen.
  • Laut der neuesten Prognose der Weltbank wird sich das Wachstum in China in diesem Jahr auf 6,7 Prozent weiter verlangsamen. 2107 soll die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nur noch um 6,5 Prozent zulegen.
  • In Italien gibt es begründete Hoffnung auf eine Stabilisierung des schlingernden Bankensektors. Laut Bloomberg treffen sich am heutigen Montag Vertreter aus dem Finanzministerium, der Notenbank sowie Vorstände der wichtigsten Banken zu vielleicht entscheidenden Verhandlungen treffen. Im Gespräch ist die Einrichtung eines Hilfsfonds, der den Geldhäuser einen Teil ihrer notleidenden Kredite aus den Bilanzen nimmt.
  • Die Verhandlungen Athens mit seinen Gläubigern gestalten sich weiterhin sehr zäh. Laut Medienberichten soll es noch erhebliche Differenzen über die konkreten Maßnahmen, die zu Einsparungen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro führen könnten, geben. Dabei geht es um Rentenkürzungen, Steuererhöhungen sowie die sog. „faulen Kredite“, die mittlerweile die 100 Milliarden Euro-Schwelle überstiegen haben sollen. Die Auszahlung weiterer Hilfsgelder an Athen ist mit einer Einigung mit den Gläubigern verbunden.
  • Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat nach der Enthüllung der „Panama Papers“ einen Zehn-Punkte-Plan im Kampf gegen Steuerbetrug und Geldwäsche vorgelegt. Unter anderem soll laut dpa ein weltweites Firmenregister eingeführt werden, „um die Hintermänner von Unternehmenskonstruktionen transparenter zu machen“. Ferner sollen die verschiedenen nationalen und internationalen „Schwarzen Listen“ mit Steueroasen weltweit vereinheitlicht werden, um bestimmte Geschäfte zu unterbinden.
  • Der chinesische Automarkt wächst weiter robust. Die Zahl der verkauften Autos sei um 7,8 Prozent auf 1,92 Millionen Einheiten gestiegen, teilte der Branchenverband PCA am Montag in Peking mit. Für das erste Quartal ergibt sich damit ein Zuwachs um 6,8 Prozent.
  • Im Ruhrgebiet, in Berlin und im Saarland demonstrieren Stahlarbeiter heute für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Die Gewerkschaft IG Metall hat heute zu einem deutschlandweiten Aktionstag aufgerufen. Hintergrund der konzertierten Aktion sind eine Krise der Branche durch Dumpingpreise für Stahl-Einfuhren aus China und drohende höhere Kosten durch den europäischen Emissionshandel.

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8 Kommentare

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  • kingkong007
    kingkong007

    In Italien gibt es begründete Hoffnung auf eine Stabilisierung des schlingernden Bankensektors.

    2.000 Milliarden Euro der deutschen Sparer stehen als Sicherheit zur Verfügung.

    Dank Eiernacken Schäuble

    20:44 Uhr, 11.04.2016
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