Kein neues Licht - selbst in der Vorweihnachtszeit!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Externe Quelle: Nord/LB
• Die vom Institute for Supply Management heute gemeldeten Zahlen zur Entwicklung des Einkaufsmanagerindexes ISM PMI zeigen für den Berichtsmonat November eine weitere Eintrübung an. Mit nur noch 36,2 Punkten signalisiert der wahrscheinlich wichtigste Stimmungsindikator für die US-Volkswirtschaft die erwartete Verschlechterung der Einschätzungen der befragten Einkaufsmanager.
• Mit dem erneuten Rückgang entfernt sich der ISM Einkaufsmanagerindex derzeit noch weiter von der „magischen Marke“ oder „Expansionsgrenze“, die nach mechanistischer Interpretation bei 50 Punkten liegt. In den befragten Industrieunternehmen herrscht demnach eine Skepsis, die für eine Rezession charakteristisch ist und zuletzt nur zur 2. Ölpreiskrise Anfang der 80er Jahre zu verzeichnen war. Die für den letzten Monat bereits vorliegenden regionalen Umfragen aus dem verarbeiten Sektor zeigten in dieselbe Richtung. In jedem Fall gibt es derzeit keine Anzeichen für eine abzusehende Trendwende bei der US-Konjunktur.
• Der Blick auf die Details lässt ebenfalls nur eine pessimistische Einschätzung zu. Die drei wichtigen Komponenten Auftragseingänge, Produktion und Beschäftigung liegen nur noch knapp über bzw. bereits unter der Marke von 30 Punkten und weisen somit alle auf eine nachhaltige Schwäche hin. Dabei sendet die Beschäftigungskomponente natürlich für den am Freitag anstehenden, sehr marktrelevanten amerikanischen Arbeitsmarktbericht ein weiteres Negativsignal.
• Allein der deutliche Rückgang der Preiskomponente auf nur noch 25,5 Punkte kann als gewisser Lichtblick gewertet werden, da damit das Thema Inflation zu den Akten gelegt werden kann. Der Sub-Index zeigt unmissverständlich fallende Einkaufspreise der befragten Unternehmen an, was im Hinblick auf die Entwicklungen bei Ölpreis und US-Dollar aber auch kaum überraschen kann.
• Fazit: Der wichtigste Stimmungsindikator für die US-Volkswirtschaft gibt im Berichtsmonat November weiter nach. Mit nur noch 36,2 Punkten stehen die Zeichen klar auf Rezession. Auch in den Komponenten ist kein Licht am Ende des Tunnels auszumachen. Der weitere Rückgang der Prices Paid weist auf fallende Einkaufspreise hin, was zu einem gewissen Grade den Unternehmen bzw. auch den Konsumenten helfen kann. Alles spricht für eine weitere Leitzinssenkung der US-Notenbank. Ob dabei der Tiefstpunkt auf dem langjährigen „japanischen“ Niveau von 0,50% oder gar darunter erst erreicht wird, bleibt letztendlich eine eher kosmetische Frage – denn die konjunkturellen und psychologischen Auswirkungen dieser in diesem Zinszyklus letzten Zinsschritte nach unten sind ohnehin als nur noch äußerst gering anzusehen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.