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10:17 Uhr, 03.07.2012

Kauf eines Calls auf gefrorenes Orangensaft-Konzentrat

FCOJ hat vermutlich einen Boden ausgebildet

Der Preis aller Soft-Commodities und exotischen Rohstoffe ist in den vergangenen Monaten stark unter Druck gekommen, so auch der Preis des in New York gehandelten gefrorenen Orangensaftkonzentrats, kurz FCOJ. Wichtig: Der Preis von FCOJ orientiert sich vorwiegend an dem Angebot auf dem US-Markt, wodurch dieses auch durch Importe aus Brasilien beeinflusst wird. Belastender Faktor seit dem 23. Januar, als Orangensaft noch bei 2,26 USD notierte (heute: 1,17 USD) war die schwindende Nachfrage: Orangensaft wird vorwiegend dann weniger getrunken, wenn sich Menschen um ihre wirtschaftliche Zukunft sorgen. Alleine im Mai verlor FCOJ um 20%. Das war laut Reuters der höchste Verlust in einem einzigen Monat in 15 Jahren. Das spannende an der Situation ist jetzt: Die Hurricane-Saison beginnt in den USA. Gleichzeitig hat FCOJ einen Boden ausgebildet. Das versetzt den Markt in die Lage, aus dem Stand deutlich ansteigen zu können. Da die USA ihre Zitrusplantagen in den vergangenen Jahren immer weiter in den Süden bewegten, um den Frosteinbrüchen im Norden auszuweichen, sind diese jetzt anfällig für Sturmschäden. Die atlantische Hurricane-Saison ist jetzt in ihrer ersten Woche. Rein aus fundamentalen Gründen gibt es kaum einen Grund, warum FCOJ steigen sollte, die Lagerbestände brasilianischer Produzenten sind gut gefüllt, das Angebot in Florida ist hoch und die Nachfrage auf dem US-Markt ist schwach. Das ist also eine Spekulation auf eine aktivere Hurricane-Saison, als sie der Markt erwartet. Ich sehe aber vor allem die technische Seite - und die ist ansprechend. Das Tief bei 1,071 USD sollte allerdings nicht mehr unterschritten werden. Der Stop wird entsprechend gewählt.

Kauf ISIN DE000SG1JZ86

Kaufkurs: 2,75 EUR

Stoploss: 1,80 EUR

Risiko: 1% auf 48.000 EUR = 480 EUR

Stückzahl: 505

Ziel: 4,33 EUR/Zertifikat = 1,37 USD/FCOJ

Kauf ist maximal bis 3,06 EUR/Zertifikat zu empfehlen, da darüber das Risiko kleiner wäre als die Chance. Bei höheren Kursen wäre zwingend die Stückzahl anzupassen.

Photo http://www.flickr.com/photos/jgoge123/

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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