Katar offenbar kurz vor Porsche-Einstieg

Frankfurt (BoerseGo.de) - Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zufolge steht ein Einstieg des Emirats Katar beim Sportwagenbauer Porsche offenbar kurz bevor. An diesem Wochenende werde über die Modalitäten des Einstiegs der staatlichen Investmentgesellschaft von Katar verhandelt, berichtet die Zeitung vorab. Katar strebe eine Beteiligung von mindestens 25 Prozent an und wolle auf jeden Fall stimmberechtigte Aktien kaufen. Bisher besitzen die Familien Porsche-Piech alle Stammaktien, nur die stimmrechtslosen Vorzugsaktien befinden sich im Umlauf. Dem Bericht zufolge hat Katar die Prüfung der Porsche-Bücher bereits abgeschlossen.

Laut Nachrichtenmagazin "Spiegel" will Katar im Zuge einer Kapitalerhöhung gut 25 Prozent der Porsche-Stammaktien erwerben. Dazu könnte es dem Bericht zufolge im September kommen. Das Geschäft habe ein Volumen von vier bis fünf Milliarden Euro. Den Berichten zufolge stimmt die Mehrheit des Porsche-Piech-Clans den Plänen zu. Bereits vor einigen Tagen hatte die "Financial Times" von fortgeschrittenen Verhandlungen zwischen Porsche und Katar berichtet.

Der Einstieg des Wüstenstaates Katar wäre nicht die erste Beteiligung eines arabischen Großinvestors bei einem deutschen Autobauer. Bereits 1974 hatte Kuwait über die Deutsche Bank 13 Prozent an Daimler-Benz erworben. Aktuell hält Kuwait einen Anteil von 6,9 Prozent am Grundkapital der Daimler AG. Seit 2009 ist auch die staatliche Investmentgesellschaft Aabar aus Abu Dhabi, einem Teilstaat der Vereinigten Arabischen Emirate, mit 9,1 Prozent an Daimler beteiligt und damit größter Einzelaktionär. Die aufstrebenden Golfstaaten sind ein wichtiger Absatzmarkt für Autos der Premiumklasse. Das ölreiche Katar gehört, gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, zu den wohlhabendsten Staaten der Welt.

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