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09:10 Uhr, 09.01.2006

Kartellamt lehnt Springer-Fusion ab - Rückzug?

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Das Bundeskartellamt hat den abermaligen Antrag der Axel Springer AG, die geplante Fusion mit der Sendergruppe ProSiebenSat.1 zu genehmigen, offenbar erneut abgelehnt. Sämtliche von Springer ins Feld geführten Gründe, die Fusion zu erlauben, reichten nicht aus, die kartellrechtlichen Bedenken auszuräumen, heißt es in einem Zwischenbescheid des Kartellamts, der der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vorliegt.

Da Springer es bereits zuvor abgelehnt habe, die "Bild"-Zeitung zu verkaufen oder auf einen der großen Sender der Gruppe - Sat.1 oder Pro Sieben - zu verzichten, sehe man "nach derzeitigem Kenntnisstand keine Möglichkeit, eine Untersagung des Vorhabens abzuwenden", schreibt das Kartellamt laut FAZ. Springer werde eine Frist bis zum 12. Januar, 12 Uhr mittags, eingeräumt, sich ein letztes Mal zu dem Verfahren einzulassen, hieß es. Die endgültige Entscheidung des Kartellamts soll am 20. Januar bekannt gegeben werden.

Unterdessen berichtet das "Handelsblatt", dass der Axel Springer Verlag wegen des anhaltenden Widerstands des Bundeskartellamts prüft, auf die geplante Übernahme der Fernsehsender ProSiebenSat.1 zu verzichten. "Es sieht nach Sackgasse aus", zitiert das Blatt aus dem Umfeld von Springer-Chef Mathias Döpfner. "Die Chancen stehen derzeit 60 Prozent für einen Rückzug und 40 Prozent für eine Fortsetzung." Laut "Handelsblatt sondiert Döpfner nun, ob er nach dem am 20. Januar erwarteten endgültigen Veto des Bundeskartellamts den schwierigen Weg einer Ministererlaubnis gehen soll.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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