Kommentar
11:38 Uhr, 09.02.2006

Kapriolen des Ölpreises: Investieren statt spekulieren

Nachdem die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) im Atomstreit mit dem Iran den UN-Sicherheitsrat einschaltete, verteuerte sich ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordsee-Sorte Brent auf etwa 66 USD am Spotmarkt. Dabei hatten der milde Winter in den USA und positive Lagerbestands-Daten zunächst Hoffnung auf eine fallende Notierung aufkommen lassen. Das Niveau um 66 USD hatte das schwarze Gold seit Anfang September 2005 nicht mehr gesehen.

Wirtschaftsanalysten befürchten sogar als Folge der Iran-Krise Rekordpreise bei Öl und Benzin und einen Rückschlag für den Aufschwung in Deutschland. Gemäß einer Aussage des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) könnte der Ölpreis bereits in den nächsten 14 Tagen auf 80 Dollar je Barrel klettern, wenn sich die Iran-Krise weiter zuspitzt.

Bei einer Entspannung der politischen Situation ist aber auch eine deutliche Preiskorrektur denkbar. Hierbei gibt uns ein Blick auf den Chart einen Hinweis auf das Abwärtskursziel. Dieses liegt zunächst bei der Unterstützungszone zwischen etwa 61 USD und 60 USD. Ein Bruch dieser Unterstützung würde einen weiteren Preisverfall bis in den Bereich einer weiteren, massiven Unterstützung zwischen 57 USD und 56 USD nach sich ziehen.

Aber schließlich ist alles nur Politik, und die Mullahs könnten die mittlerweile nur zu bekannte Bluff-Variante spielen um ein besseres Angebot zu erhalten, bevor sie sich beruhigen und ein Abkommen treffen. Die US-Verbündeten werden sicher – zumindest zurzeit - keine Militäraktion unterstützen und möglicherweise nicht einmal Sanktionen befürworten. Selbst wenn sie es tun, hat Iran den Vorteil seines Öls und der Fähigkeit, die internationalen Märkte zu stören, indem es das Öl zurückhält.

In den kommenden Tagen und Wochen kommt es nun darauf an: Verschärft sich die Lage um den Iran, könnte der Ölpreis seine bisherigen Höchstkurse übertreffen und weiter kräftig ansteigen. In den letzten Tagen ist er allerdings zunächst gefallen und kämpft aktuell mit der Unterstützung im Bereich 61 USD – 60 USD.

Der BörseGo Tipp:

Für Investoren eignen sich in dieser Situation am besten Bonuszertifikate:

Bonuszertifikat auf den Brent-Crude-Oil-Future

SG241A.

Absicherungsniveau

36,97 USD

Bonusniveau

96,70 USD

Referenzkurs des Underlyings (8.2.2006)

ca. 57 USD

Laufzeit

30.12.2009

Geld/Briefkurs des Zertifikats (8.2.2006)

ca. 59,90 / 61,20 Euro

Währungssicherung

Nein

Quelle: www.boerse-go.de

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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