Kapitalspritzen für Banken: Weitere Billionen US-Dollar werden nötig sein
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Washington (BoerseGo.de) – US-Finanzminister Timothy Geithner wurden in den Medien und von Experten kritisiert, keinen detaillierten Plan zur Bekämpfung der Finanzkrise vorgelegt zu haben. Einer der nur vage formulierten Punkte des Geithner-Plans am Dienstag war, dass die Regierung „Stresstests“ mit den Banken durchführen werde, um deren Stabilität zu testen.
Seither drangen weitere Details dieses „Stresstests“ an die Öffentlichkeit. Die Politik will die Verluste einer Bank über einen Zeitraum von zwei Jahren eruieren, anstatt wie bisher nur über ein Jahr. Dies hätten Politiker der New York Times mitgeteilt.
Die Regierung will nun auch die Derivatepositionen und andere Aktiva der Banken überprüfen, die normalerweise nicht direkt in der Bilanz angegeben werden. Die Regierung will somit sicherstellen, dass die Banken auch für diese Positionen genügend Kapitalrücklagen gebildet haben. Dabei sollen Annahmen eines „worst case“-Szenarios zugrunde gelegt werden.
Doch wie sieht ein solches „worst case“-Szenario aus?
Analysten von CreditSights haben die Berchnungen durchgeführt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass alle großen Banken und Wertpapierhandelshäuser – Citigroup, Bank of America, Wells Fargo, JPMorgan Chase, Goldman Sachs und Morgan Stanley neue Finanzspritzen des Staates benötigen.
Die Berchnungen von CreditSights basieren auf hausinternen Annahmen über die zukünftigen Verluste im Kreditgeschäft. Unter diesen Annahmen wären die Verluste aus dem Hypothekenkreditgeschäft weitaus höher als das, was mit den Rücklagen der Banken bislang abgedeckt werde. Das Szenario sieht außerdem eine Arbeitslosenquote in den USA von 10 Prozent vor.
Die zukünftigen Verluste nach den Schätzungen von CreditSights sind wie folgt: Wells Fargo 119 Milliarden US-Dollar, Bank of Amerika 99 Milliarden US-Dollar, JP Morgan 124 Milliarden US-Dollar, Citigroup 101 Milliarden US-Dollar, Goldman Sachs 47 Milliarden US-Dollar und Morgan Stanley 34 Milliarden US-Dollar.
Sollte die Regierung mit ähnlichen Zahlen rechnen, so wird sie die Banken mit einer Kapitaldecke von mehreren Billionen US-Dollar zusätzlich ausstatten müssen, um sie gegen zukünftige Verluste abzusichern. Die Idee dahinter ist, die Banken frühzeitig mit Geld auszustatten, anstatt zu einem späteren Zeitpunkt, wenn neue Schieflagen zu neuen Instabilitäten an den Finanzmärkten führen.
Eine neue Kapitalspritze der Banken würde sie (die Banken) dazu verpflichten, mit allen Auflagen der Regierung d’accord zu gehen, wozu auch die Begrenzung der Vorstandsgehälter oder die Übernahme von Reisekosten gehört – was jedoch wohl das kleinste Übel wäre.
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