Kakao: Ausschreitungen an der Elfenbeinküste treiben Preise
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Der Preis für Kakao ist in den vergangenen zwei Tagen angesichts neuer Ausschreitungen an der Elfenbeinküste, dem weltgrößten Kakaoproduzenten, stark angestiegen. In London stieg der Preis auf ein 6-Monatshoch, in New York kostet Kakao soviel wie seit vier Monaten nicht mehr. In London zahlen Händler heute 937 Dollar pro Tonne Kakaobohnen und damit 3,8 Prozent mehr als noch zu Wochenbeginn.
Der Preisanstieg wurde ausgelöst durch den Vorschlag der internationalen Gemeinschaft, die Regierung unter Präsident Gbagbo aufzulösen, da sie seit Dezember kein Mandat mehr innehabe. Die für Dezember anberaumten Wahlen wurden nicht abgehalten, da Präsident Gbagbo die im Norden lebenden muslimischen Ivoraner nicht zur Wahl zuließ, da sie nicht rein ivorischer Abstammung seien.
Seit Montag protestieren die Jungen Patrioten, die als Handlanger des Präsidenten gelten, gewaltsam gegen die Auflösung des Parlaments. Mit Eisenstangen bewaffnet haben sie Anfang der Woche das öffentliche Leben in der Wirtschaftshauptstadt der Elfenbeinküste, Abidjan, fast vollständig zum Stillstand gebracht. Zahlreiche Läden und Schulen bleiben geschlossen. Mitarbeiter der UNO seien aufgefordert worden, ihre Häuser nicht zu verlassen, nachdem randalierende Jugendliche Autos der UN in Brand setzten. Die Polizei schreitet indessen nicht ein, sondern hält ihrerseits Autofahrer an und verlangte für die Erlaubnis der Weiterfahrt bis zu 20 Euro. Die Situation ist nach UNO-Angaben problematisch.
Seit Montag sind nun auch die Häfen der Stadt Abidjan geschlossen, was den Kakaoexport zuletzt völlig zum Erliegen brachte. Die am Wochenende beladenen Kakaotransporter, die am Montag in der Hoffnung auf gute Geschäfte an die Häfen kamen, stehen nun immer noch dort und warten auf Abnehmer, so Berichte von Beobachtern vor Ort. Die Häfen der Stadt Abidjan sind der wichtigste Umschlagplatz für ivorischen Kakao.
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