Analyse
12:19 Uhr, 22.08.2018

Kaeser'sche-Konzernumbau kostet SIEMENS Milliarden

Deutlich höhere Kosten für die laufende Restrukturierung, das erwartet CFO Ralf Thomas und erhält dafür die Quittung von den Aktionären. Es geht um einiges in der Siemens-Aktie.

Erwähnte Instrumente

  • Siemens AG
    ISIN: DE0007236101Kopiert
    Kursstand: 111,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Eigentlich waren die vorgelegten Quartalszahlen Anfang August solide, dennoch kam die Siemens-Aktie merklich zurück. Ausgehend von einem Kursniveau von ca. 120 EUR verloren die Papiere in der Folge 9 % an Wert. Der Grund für die negative Stimmung unter den Marktteilnehmern dürfte vor allem bei der Restrukturierung zu finden sein. Nachfolgend zunächst die wichtigsten Eckdaten der Q3-Zahlen:

  • Umsatz: 20,5 Mrd. EUR (Konsens: 20,7 Mrd. EUR ; Vj.: 21,3 Mrd. EUR)
  • Ergebnis Industriegeschäft: 2,2 Mrd. EUR (Konsens: 2,15 Mrd. EUR ; Vj.: 2,17 Mrd. EUR)
  • Nettoergebnis: 1,2 Mrd. EUR (Konsens: 1,06 Mrd. EUR ; Vj.: 1,4 Mrd. EUR)
  • Auftragseingang: 22,8 Mrd. EUR (Konsens: 22,2 Mrd. EUR ; Vj.: 19,7 Mrd. EUR)

Operativ läuft es also weiterhin rund, auch wenn das Nettoergebnis rund 14 % unter dem Vorjahresniveau lag. Dieser Rückgang kann laut Unternehmen mit der Restrukturierung begründet werden und den damit verbundenen Kosten. Die Aussage ist durchaus plausibel, da die Auftragsbücher voll sind und es somit nicht an fehlendem Geschäft liegt. Ergebnis-Treiber bleibt weiterhin die Digitalisierung, während der anhaltenden Gewinnrückgang im Kraftwerksgeschäft die Entwicklung weiterhin dämpft.

Wie weiter oben bereits geschrieben, dürfte die negative Stimmung vor allem auf die Restrukturierung zurückzuführen sein. CEO Joe Kaeser fährt hier seit Jahren einen rabiaten aber klaren Weg. Das Unternehmen will Sparten zusammenlegen und sich künftig auf drei operative Bereiche konzentrieren. In den drei neuen Sparten Gas & Power, Smart Infrastructure und Digital Industries sollen die bisherigen Bereiche Gebäudetechnik, Energiemanagement, das Kraftwerksgeschäft, große Teile des Bereichs Prozessindustrie und Antriebe sowie die Digitale Fabrik aufgehen. Dass eine solch grundlegende Umstrukturierung ein paar Euro kostet ist klar. Laut CFO Ralf Thomas, wird daher in Q4 mit deutlich höheren Restrukturierungskosten gerechnet als bisher angenommen. Das hören die Marktakteure natürlich gar nicht gerne.

Auch intern stößt der Kaeser'sche-Konzernumbau auf Unmut. Erst zu Beginn der Woche kritisierte Siemens-Gesamtbetriebsratschefin Birgit Steinborn das Vorgehen: "Seit mehreren Jahren verhandeln wir quartalsweise im Wirtschaftsausschuss Stellenabbauprogramme. Der Betriebsrat hat in den vergangenen 4,5 Jahren über die Ausgliederung von rund 30.000 Beschäftigten und den Abbau von 15.000 Jobs verhandelt".

Kurzfristig schaut das Chartbild sehr angeschlagen aus. Der Kurs steht genau auf der wichtigen Unterstützung um 109 EUR. Zwar könnte von hieraus eine temporäre Erholung starten, diese dürfte aber spätestens beim Erreichen der kreuzenden EMAs 50 und 200 daily vorbei sein. Ein erneuter Test der Supportzone muss dann einkalkuliert werden. Im Wochenchart (Chart 2) lässt sich deutlich erkennen, dass es in der aktuellen Phase um den langfristigen Aufwärtstrend aus dem Jahr 2008 geht. Ein Bruch dürfte zu deutlich Abgaben führen und auch den DAX mit nach unten ziehen.


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