Analyse
12:22 Uhr, 25.10.2006

K: Zinspause der EZB wird fraglicher

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Externe Quelle: POSTBANK

Zinspause der EZB wird fraglicher

Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Oktober um 0,4 Punkte auf 105,3 Punkte gestiegen. Damit wurden die Erwartungen des Marktes, der von einem Rückgang auf 104,5 Punkte ausgegangen war, und auch unsere eigene Prognose von 104,4 Punkten klar übertroffen. Bemerkenswert ist zudem, dass dies der erste Anstieg nach drei aufeinander folgenden, mäßigen Rückgängen war. Von einer nachlassenden Dynamik der deutschen Konjunktur ist somit bei den Unternehmen bislang wenig bis nichts zu spüren.

Die große Überraschung stellte die Beurteilung der Geschäftserwartungen dar. Der entsprechende Teilindex kletterte um 0,3 Punkte auf 99,2 Punkte, der erste Anstieg nach sechs Rückgängen. Zugleich liegt der Erwartungsindex damit weiterhin deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Dies ist ein klares Zeichen, dass die deutschen Unrternehmen von der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung nur eine vorübergehende und leichte Dämpfung der Konjunktur erwarten, insgesamt aber mit einer Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung im kommenden Jahr rechnen. Die nochmals bessere Beurteilung der aktuellen Lage, der entsprechende Index stieg um 0,5 auf 111,8 Punkte, war dagegen zu erwarten, zumal die deutsche Industrie im Sommer nochmals einen regelrechten Auftragsschub verbuchen konnte.

Neben dem überraschenden Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindexes ist auch noch zu beachten, dass sich das Wirtschaftsvertrauen in Frankreich, wie heute Morgen gemeldet, im Oktober ebenfalls verbessert hat. In Italien verharrte es zumindest auf hohem Niveau.

Dies sollte auch die EZB beeindrucken. Eine Anhebung des Refisatzes im Dezember um 25 Basispunkte auf 3,5% sollte jetzt endgültig sicher sein. Unsicherer wird dagegen, ob die europäischen Währungshüter Anfang kommenden Jahres eine Pause im Zinserhöhungsprozess einlegen werden. Sollten die Konjunkturdaten in den kommenden Monaten nicht deutlich schlechter werden oder sich das Vertrauen der Unternehmen in die weitere Entwicklung der Wirtschaft nicht spürbar eintrüben, könnte die EZB ihren Leitzins im Februar durchaus nochmals anheben.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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