Analyse
16:16 Uhr, 22.03.2005

K: Was macht heute die Fed?

Der hervorgehobene Buchstabe K zu Beginn des Titels einer Meldung weist die Meldung als einen externen Kommentar aus. Diese externen Kommentare werden zu Informationszwecken und zwecks Darstellung unterschiedlicher Argumente und Einschätzungen veröffentlicht. Großer Wert wird auf die Auswahl renommierter seriöser Quellen gelegt. Die in diesen Kommentaren, Studien und Analysen widergegebenen Einschätzungen müssen sich nicht mit den Einschätzungen von Godmode-Trader.de decken. Die vorgestellten externen Quellen veröffentlichen auf http://www.fonds-reporter.de oder auf http://www.boerse-go.de

Externe Quelle : SEB

Was macht die Fed?

Die Stärkung des USD dürfte vor allem auf die Markterwartung zum Ausgang der heutigen Sitzung der US Notenbank zurückzuführen sein. Wir erwarten eine erneute Anhebung der US Leitzinsen um 25bp auf 2,75%, die siebte in Folge. Entscheidend wird sein, wie die Pressemitteilung ausfällt. Bleibt die Fed wie von uns erwartet bei der Andeutung, daß weitere Zinsschritte in maßvollen Schritten vorgenommen würden, oder fehlt diese Passage im Text? Wenn letzteres der Fall sein sollte, können stärkere Marktausschläge am US Geld- und Rentenmarkt nicht ausgeschlossen werden.

Harsche Kritik: Die Aufweichung der Stabilitätskriterien ist bei der EZB sowie Industrieverbänden auf harsche Kritik gestoßen. Wir teilen diese Bedenken. Es wird befürchtet, daß jetzt das Tor weit aufgestoßen wurde, um neue Staatsschulden anzuhäufen. Selbst wenn sich Deutschland weiter bemüht, die Schulden zurückzufahren, werden dies auch die Südeuropäer tun? Außerdem kann kein Finanzminister mehr Begehrlichkeiten nach mehr Ausgaben zurückweisen mit dem Hinweis auf den Stabilitätspakt. Die Regierungschefs dürften die Änderungen heute schnell genehmigen und sich anderen Brennpunkten zuwenden. Die Marktreaktion fiel u. E. recht moderat aus. Am Geldmarkt hat sich nun Besorgnis breit gemacht, daß die EZB die Leitzinsen früher als noch letzte Woche erwartet anheben könnte. Wir meinen, daß dies nicht der Fall sein muß. Leitlinie ist das Kriterium Preisstabilität. Hier zeichnet sich kein erhöhter inländischer Preisdruck ab. Insofern besteht kein Handlungsbedarf für die EZB. Und aufgrund des moderaten wirtschaftlichen Aufschwungs dürfte es für die Produzenten schwierig bleiben, höhere Preis zu überwälzen. Am Rentenmarkt rechnen wir vorerst mit einer Konsolidierung und keinem zusätzlichem Druck auf die Kurse, vor allem dann nicht, wenn die US Bonds stabil tendieren sollten. Allerdings könnte der Markt feinere Unterscheidungen zwischen denjenigen Mitgliedstaaten machen, die eine solide Haushaltsführung vorweisen und solchen, die den Weg in den Schuldenstaat gewählt haben. Auch am Devisenmarkt war die Reaktion wenig ausgeprägt. Hinzu kam, daß es keine isolierte Bewegung in EUR/USD war, sondern der USD auch ggü. anderen Währungen Boden gut machen konnte.

Schweizer Handelsbilanzüberschuß geschrumpft: Im Februar fiel der Handelsbilanzüberschuß auf 365 Mio CHF, deutlich weniger als im Januar (1,13 Mrd. CHF) sowie im Februar 2004 (1,41 Mrd. CHF). Die Exporte fielen im Jahresvergleich um 0,4%, während die Importe um 7,6% anzogen. Die Daten geben einen Hinweis darauf, daß die nur moderate Konjunkturerholung in der Eurozone auch die Schweiz belastet. Dies macht den Schweizer Franken nicht attraktiver. Auch die absehbare Akquisition von Swiss International durch Lufthansa dürfte kaum zu einer erhöhten Nachfrage nach CHF führen, da vorerst nur ein Betrag von 45 Mio EUR an die Minderheitsaktionäre fließen wird. Wir erwarten vorerst einen stabilen Wechselkurs für EUR/CHF.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
  • Prozyklisches Breakout-Trading
  • Pattern-Trading
  • Makro-Trades
  • Intermarketanalyse
Mehr Experten