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16:28 Uhr, 05.11.2004

K: Wahrscheinlichkeit für Jahresendrally steigt!

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Externe Quelle: Landesbank Rheinland-Pfalz

Wahrscheinlichkeit für Jahresendrally steigt!

Begünstigt von der klaren und schnellen Entscheidung bei der USPräsidentschaftswahl und deutlich fallenden Ölpreisen konnte der Deutsche Aktienindex in der abgelaufenen Woche seinen Aufwärtstrend fortsetzen und die 4.000-Punkte-Marke eindrucksvoll zurückerobern. Der positive Impuls durch den Wahlsieg von George W. Bush dürfte aber eher kurzfristiger Natur sein. Relativ schnell dürften die Marktteilnehmer ihren Blick nun wieder auf die veröffentlichten Fundamentaldaten richten. Hier könnten die 337.000 neu geschaffenen Stellen in den USA im Oktober einen nachhaltigen Sentimentwechsel an den Aktienmärkten bewirken. Die Wahrscheinlichkeit der von uns in den letzten Wochen anvisierten Jahresendrally ist u.E. mittlerweile deutlich gestiegen.

Hälfte der DAX-Titel legt Quartalszahlen vor

Neben den im Makromonitor angesprochenen volkswirtschaftlichen Daten dürfte wieder verstärkt die Unternehmensberichterstattung in den Fokus rücken, wobei sich der Schwerpunkt mehr und mehr von den USA nach Europa und insbesondere nach Deutschland verlagert. Die Hälfte der DAX-Titel legt in der nächsten Woche ihre Quartalszahlen vor, wobei insbesondere der Donnerstag mit acht Veröffentlichungen zum "Großkampftag" avanciert.

Trotz der erwarteten Zahlenflut dürften sich die Kursimpulse in vielen Fällen allerdings in Grenzen halten, da das Überraschungspotenzial vergleichsweise gering scheint und in vielen Fällen eine Fortsetzung der bereits in Q1 und Q2 ablesbaren Trends zu erwarten ist.

Die Commerzbank dürfte aufgrund eines schwachen Handelsergebnisses und fehlender Erträge aus Beteiligungsverkäufen in Q3 einen deutlichen Gewinnrückgang ausweisen. Dies sollte sich allerdings bereits im gedrückten Kursniveau widerspiegeln.

Spannend könnte es vor allem im Versicherungssektor werden. Bei der Münchener Rück stellt sich die Frage, ob sie von ihren bisherigen Jahreszielen deutlich abrücken muss. Wir erwarten, dass sie lediglich die Einschränkung treffen muss, dass die Prognosen in Folge der Hurrikanserie "schwieriger zu erreichen" sein werden. Bei der Allianz weisen die Analystenschätzungen für das Gesamtjahr noch eine deutliche Streuung auf, so dass dem 3. Quartal richtungsweisende Bedeutung zukommt.

Bei Infineon wird neben den Umsatz- und Ergebniszahlen vor allem die Entwicklung der durchschnittlichen Produktionskosten von großem Interesse sein, da hier eine deutliche Senkung anpeilt wurde. Hierin liegt auch der größte Unsicherheitsfaktor unserer Quartalsschätzung, die sich gegenüber dem Konsens pessimistischer darstellt.

Siemens sollte eine deutliche Ergebnissteigerung ausweisen. Wie immer dürften die beiden letztmals getrennt auftretenden Sparten ICN und ICM die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen - insbesondere nach der technischen Panne bei der 65er Handy-Baureihe, zu deren Auswirkungen auf die Ertragslage noch keine Aussagen gemacht wurden. Daneben bleibt es abzuwarten, ob in der Sparte Transportation Systems weitere Rückstellungen für die Probleme bei den Combino- Zügen notwendig sind.

Bei der Deutschen Telekom sehen wir im Hinblick auf die positive Geschäftsentwicklung unsere bisherigen Prognosen mittlerweile als zu konservativ an und haben daher bereits im Rahmen der Schätzungen eine entsprechende Anhebung vorgenommen.

Fortsetzung des Aufwärtstrends trotz gemischtem Nachrichtenfluss

In der Summe dürfte die Berichterstattung analog zu den USA auch in Deutschland im 3. Quartal nicht ganz an die Gewinnsteigerungen des ersten Halbjahrs anknüpfen können. Allerdings präsentierten sich die Aktienmärkte zuletzt zunehmend resistent gegenüber vergleichsweise schlechten Nachrichten. So blieben schwächere September-Daten zur Auftragslage und Industrieproduktion in Deutschland ohne Wirkung. Auch auf Unternehmensebene konnten einzelne Titel wie z.B. die HypoVereinsbank trotz enttäuschender Quartalszahlen deutliche Kursgewinne verbuchen.

Nach dem deutlichen Kursplus im Wochenvergleich halten wir in der kommenden Woche eine Verschnaufpause im DAX für wahrscheinlich. Größeres Rückschlagspotenzial sehen wir derzeit allerdings nicht. Nach wie vor bietet die fundamental günstige Bewertung eine gute Absicherung nach unten. Sofern es nicht zu erneuten Verwerfungen an der Ölpreisfront kommt, rechnen wir nach einer kurzfristigen Konsolidierung mittelfristig mit einer Fortsetzung der zuletzt freundlichen Tendenz.

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