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13:28 Uhr, 31.10.2003

K: USA - "Good News" und "Bad News"

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USA: "Good News" und "Bad News"

Im Grunde scheint der Himmel in den USA dieser Tage voller Geigen zu hängen. Der von uns bereits angesprochene, für die Aufrechterhaltung des privaten Konsums in den USA so bedeutende Immobilienmarkt scheint trotz der nunmehr 5+ Jahre des Booms nichts an jugendlicher Kraft einzubüssen. Darauf deuten zumindest die auf hohem Niveau stabilen Neubauverkäufe (1,145 Mio. vs. 1,147 Mio.) sowie bestehende Eigenheimverkäufe (6,69 Mio vs. 6,46 Mio) hin. Auch das Verbrauchervertrauen in die US-Wirtschaft konnte sich erneut verbessern. Der Vertrauensindex des Conference Boards wurde mit 81,1 vs. 77,0 verzeichnet. Dem nicht genug: Es fiel auch die am Donnerstag veröffentlichte BIP-Statistik mit +7,2 Prozent (!) überraschend stark aus und übertraf auch die optimistischen Erwartungen der Ökonomen von im Schnitt 6,0 Prozent. Trotzdem konnte der US-Aktienmarkt (S&P zu Redaktionsschluss +1,27 Prozent im Wochenvergleich) in der abgelaufenen Handelswoche nicht wirklich Fuß fassen. Zwar erholte man sich von den Tiefstständen, die um die 1015 Indexpunkte lagen. Das obere Ende der Bandbreite, die wir letzte Woche von 1010 bis 1050 vorgegeben hatten, konnte der S&P-Index zumindest testen. Ein Überspringen der alten Höchstände, die bei ca. 1055 Punkten lagen, gelang jedoch nicht. Gründe hierfür können in der nachhaltig schwachen Arbeitsmarktlage zu finden sein. Trotz sehr starken Wachstums zeigte sich die Beschäftigungssituation weiter unverändert. 386.000 Arbeitssuchende stellten einen Erstantrag auf Arbeitslosenunterstützung. Die Gesamtzahl der registrierten Arbeitslosen in den USA beträgt derzeit 3.566.000. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen werfen damit einen Schatten auf die Nachhaltigkeit des privaten Konsums, der auch im 3.Quartal verhältnismäßig stark ausfiel. Ersten Einschätzungen zu Folge hielten sich die US-Verbraucher aber bereits im September mit Einkäufen zurück - ein Trend, der sich Erwartungen zu Folge Anfang des 4. Quartals fortsetzen kann. Der private Konsum weist damit eine rückläufige Tendenz auf.

Unerwartet kommt dieser ökonomische Mix nicht. Tops an Aktienmärkten bilden sich regelmäßig in einem widersprüchlichen bis leicht positiven ökonomischen Datenkranz. Wesentliches Merkmal ist stets die nachlassende Reaktion der Aktienkurse auf diese optimistischen Nachrichten - wie auch derzeit seit Mitte Juni zu beobachten ist. Kurzfristige Einschätzungen der künftigen Richtung fallen in solchen Situationen leider schwerer, als dies ohnehin der Fall ist. Sollte der S&P seinen bisherigen Höchststand von 1055 überschreiten können, sehen wir Potential für den Aktienmark in der Region von 1080 bis 1100 Indexpunkten. Sollte der Markt - trotz der BIP-Daten - nicht die notwendige Stärke aufbringen, um zu neuen Höchstständen zu eilen, sehen wir den Jahreshöchststand für erreicht und erwarten kurzfristig eine deutlich Abwärtsbewegung auf 1000 bis 960 Indexpunkte. Für kurzfristige Anleger empfiehlt sich - auch aufgrund niedriger impliziter Volatilitäten - ein Long Straddle (Kauf einer Put- und Call Option mit gleichem Strike).

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