Analyse
15:37 Uhr, 12.04.2005

K: Strompreise auf Rekordniveau

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Externe Quelle: Landesbank Rheinland-Pfalz

Strompreise auf Rekordniveau

E.ON und RWE blicken im Vorfeld der diesjährigen Hauptversammlungen auf ein sehr freundliches Marktumfeld. Der Preis für den einjährigen Strom-Forward (Deutschland) haussiert derzeit auf dem All-time-high. Zwar dürfte die 2005er Produktion bereits weitgehend (90%) und die 2006er Produktion zu mehr als 60% verkauft sein. Allerdings eröffnen die gestiegenen Strompreise damit Ergebnispotenzial für 2006 bzw. 2007. Der rasante Anstieg der letzten Monate ist insbesondere auf die gestiegenen Preise für CO2-Emissionsrechte zurückzuführen. Insbesondere RWE dürfte als größter deutscher Stromproduzent von den steigenden Strompreisen profitieren.

Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis

Neben den positiven Aussichten auf dem Strommarkt führen die neuen Rekordstände beim Ölpreis zu anhaltendem Optimismus bei den „Gas“-Töchtern der deutschen Versorger. In Deutschland ist der Gaspreis traditionell an den Ölpreis gekoppelt. Obwohl die erhöhten Beschaffungskosten der Versorger nur mit einem Zeitverzug an die Endkunden weitergegeben werden können, dürfte sich dies mittelfristig positiv auswirken. Das Szenario anhaltender Gaspreiserhöhungen bleibt damit, trotz öffentlichen Untersuchungen des Bundeskartellamts, weiterhin intakt.

Temperaturen im 1. Quartal 2005 deutlich niedriger als im Vorjahr Während der Januar in Deutschland deutlich wärmer als das langjährige Mittel war, dürfte der kalte Februar für einen überdurchschnittlichen Gasabsatz gesorgt haben. Die Monatsdurchschnittstemperatur für März bewegte sich im Rahmen des Vorjahres. Insgesamt war das erste Quartal 2005 deutlich kälter im Vorjahr (siehe linke Abbildung). Daher dürften beide deutschen Versorger sowohl von Preiserhöhungen als auch von der gestiegenen Absatzmenge profitieren.

Ruhige Hauptversammlungen: Aussagen über Q1/2005?

RWE und E.ON werden jeweils eine ruhige Hauptversammlung abhalten. Sowohl die Kursperformance der letzten Monate als auch die attraktive Dividendenrendite dürften die Aktionäre zufrieden stellen. RWE und E.ON könnten darüber hinaus mit positiven Aussagen über das abgeschlossene erste Quartal 2005 überraschen.

Fazit: Weiterhin Marketperformer trotz positivem Sentiment

Trotz des aktuellen positiven Branchensentiment halten wir an unseren Marketperformer- Empfehlungen fest. Zwar sollten sich die Großhandelspreise für Strom nun auf hohem Niveau stabilisieren, aber dürfte der Start der Regulierungsbehörde in der zweiten Jahreshälfte in Deutschland das Sentiment trüben. Kurzfristig halten wir jedoch sowohl das Branchenumfeld, die Dividendenausschüttung als auch die bevorstehenden Quartalszahlen für Kurstreiber.

Wir bestätigen daher unsere Kursziele zum Jahresende für E.ON (70 €) und RWE (45€). Innerhalb des Sektors sehen wir für E.ON ein größeres Kurspotenzial: Der Markt hat die Gefahr einer möglichen Großakquisition berücksichtigt und die Aussicht auf anhaltenden positiven Newsflow (Verkauf: Degussa, Viterra, E.ON Ruhrgas Industries) sind Wertreiber für 2005.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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