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16:22 Uhr, 18.06.2004

K: Q2-Gewinnsaison: Langweiler oder Kurstreiber?

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Externe Quelle: LRP Landesbank Rheinland-Pfalz

Q2-Gewinnsaison: Langweiler oder Kurstreiber?

Dünner Terminkalender in Deutschland

Der DAX bewegte sich in den vergangenen Tagen um die Marke von 4.000 Indexpunkten bei Börsenumsätzen, die um ein Drittel unter dem "normalen" Tages- Volumen lagen. Auf Unternehmensseite sind kaum Faktoren auszumachen, die den Index in der kommenden Woche aus diesem "Vor-Sommerloch" befreien könnten. In Deutschland stehen lediglich Hauptversammlungen bei mg technologies (Montag), MLP (Dienstag) und Koenig & Bauer (Donnerstag) sowie der geplante Börsengang der Postbank (Montag) auf dem Terminkalender. Im MDAX könnte Krones (HV am Mittwoch) davon profitieren, dass über die Zusammenlegung von Stamm- und Vorzugsaktien abgestimmt wird. Und im TecDAX wird FJH (HV am Donnerstag) Rechenschaft ablegen müssen über den enttäuschenden Geschäftsverlauf seit Mitte 2003. Zudem werden am Montag im MDAX und SDAX die Änderungen, die der Arbeitskreis Aktienindizes am 18. Mai 2004 beschlossen hat, wirksam. Im MDAX ersetzt MPC das Chemieunternehmen Celanese. Im SDAX rückt Matchnet für MPC nach und Centrotec steigt für Hornbach Baumarkt auf.

Micron Technologies und Nike: Signale für Infineon und adidas-Salomon

In den USA legen in der kommenden Woche einige Unternehmen Zahlen vor, deren Berichtsquartal zum 31. Mai endete: u.a. Morgan Stanley, Goldman Sachs (Dienstag) und FedEx (Mittwoch). Bei Micron Technologies (Mittwoch) werden mit Blick auf Infineon Aussagen zum geplanten Kapazitätsausbau im Blickfeld stehen. Auch dürfte interessant sein, ob Micron ähnlich wie Samsung auf drohende Lieferengpässe im zweiten Halbjahr hinweisen wird. Aussagen von Nike (Donnerstag) zum Auftragseingang, zum Geschäftsverlauf in den USA und zu Durchschnittspreisen könnten den Kursverlauf von adidas-Salomon beeinflussen. Auch wenn der offizielle Terminkalender in den USA anschließend bis zum 7. Juli (Alcoa) kaum gefüllt ist, wird der Strom an Unternehmensmeldungen aus den USA in den kommenden 3 Wochen im Rahmen der (Vor-) Berichtssaison stetig anschwellen. Vor dem Hintergrund des guten Konjunkturumfeldes (u.a. das hohe Niveau des ISM-Index) erwarten wir, dass der Nachrichtenfluss positiv sein wird. In der Historie hat der DAX in einem solchen Umfeld bereits in der Vorberichtssaison regelmäßig zugelegt. Wiederholt sich dieses historische Performancemuster, hätte der DAX in den kommenden 3 Wochen gute Chancen, sich - unterstützt von positiven Vorberichten aus den USA - in Richtung 4.150 Indexpunkten zu bewegen. Nach dem offiziellen Beginn der US-Berichtssaison mit den Alcoa-Zahlen am 7. Juli sollte der DAX dann zunächst im Bereich dieses hartnäckigen technischen Widerstands konsolidieren. Anschließend würde der DAX in einer zweiten Aufwärtsbewegung - während die europäische Berichtssaison ihren Höhepunkt erreicht - die Marke von 4.150 nachhaltig durchbrechen und in den Bereich von 4.300 bis 4.400 vorrücken. Eine positive Kursentwicklung im Juli und August entspräche auch dem durchschnittlichen jährlichen Performanceverlauf seit 1966.

Wie wahrscheinlich ist, dass die Q2-Gewinnsaison tatsächlich ein Kurstreiber
wird?

Im April haben die Faktoren Leitzinsängste, Ölpreis, China, Nokia- Gewinnwarnung und Irak/Terror positive Kursreaktionen auf die gute Q1- Gewinnsaison im Keim erstickt. Mittlerweile haben sich die Markterwartungen jedoch deutlich angepasst. Wurde noch Anfang April an den Terminmärkten lediglich ein Zinsschritt der Fed von 25 Basispunkten bis zum Jahresende eingepreist, liegen die Erwartungen mittlerweile bei 125 Basispunkten. Wir halten die Anpassung der Markterwartungen nun für größtenteils abgeschlossen. Die bevorstehende Leitzinswende am 30. Juni sollte daher nur noch einen gemäßigten Kurseinfluss haben. Zudem hat im Vergleich zum April die Aufwärtsdynamik des Ölpreises deutlich an Momentum verloren. Und auch die Ängste vor einem Einbruch der chinesischen Konjunktur haben sich deutlich relativiert. Daher sind u.E. die Chancen, dass eine überzeugende Gewinnsaison den Aktienmärkten Auftrieb geben wird, deutlich besser als im April. Wir halten es für zu früh, die zur Zeit herrschende Lethargie und Umsatzflaute an den Aktienmärkten für die kommenden Monate fortzuschreiben und ein Sommerloch vorherzusagen. Die Q2-Gewinnsaison könnte sich daher als ein Auslöser für eine "Sommerrally" im DAX erweisen. In der kommenden Woche sollten die Impulse von der Unternehmensseite zwar noch gering ausfallen, so dass wir zunächst eine anhaltende Stabilisierung des DAX im Bereich von 4.000 Indexpunkten erwarten. In dieser Konsolidierung könnte der Index jedoch die Kraft schöpfen, um im weiteren Verlauf der Vorberichtssaison in den USA die Marke von 4.150 Indexpunkten ins Visier zu nehmen.

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