Nachricht
11:20 Uhr, 16.09.2004

K: OPEC - Förderquoten überraschend ausgeweitet

Der hervorgehobene Buchstabe K zu Beginn des Titels einer Meldung weist die Meldung als einen externen Kommentar aus. Diese externen Kommentare werden zu Informationszwecken und zwecks Darstellung unterschiedlicher Argumente und Einschätzungen veröffentlicht. Großer Wert wird auf die Wahl renommierter seriöser Quellen gelegt. Die in diesen Kommentaren, Studien und Analysen widergegebenen Einschätzungen müssen sich nicht mit den Einschätzungen des Godmode-Traders decken. Die vorgestellten externen Quellen veröffentlichen auf dem Fonds-Reporter.de oder auf BoerseGo.de

Externe Quelle: Landesbank Rheinland-Pfalz

OPEC - Förderquoten überraschend ausgeweitet

Gestern trafen sich die Minister der OPEC-Mitgliedstaaten in Wien, um zum Einen über eine Anhebung der seit Anfang August verabschiedeten Fördermenge (26 Mio. Barrel/Tag) zu entscheiden. Zum Anderen stand eine evtl. Erhöhung des Preisbandes von derzeit 22 - 28 US$/Barrel auf der Agenda.

Wir gingen bisher von einer Beibehaltung der Fördermengen aus, da die OPECStaaten bereits nahe an der Kapazitätsgrenze fördern. Lediglich Saudi-Arabien kann noch eine leichte Ausweitung stemmen. Das Preisband stand für uns erst einmal nicht zur Debatte.

Für uns überraschend wurde gestern beschlossen, die Förderquoten von 26 auf 27 Mio. Barrel pro Tag zu erhöhen. Das bedeutet eine 3,8%ige Anhebung, die den Ölpreis dennoch nicht markant senken konnte (Brent heute: 40,94 US$/Barrel). Bereits vor der Erhöhung produzierten alle 10 Staaten zusammen rund 27,85 Mio. Barrel/Tag und lagen damit schon 1,85 Mio. über der offiziellen Marke. Zusammen mit dem Irak kam man im August sogar auf 29,6 Mio. Barrel/ Tag. Die Restkapazitäten der OPEC 10 dürften bei weiterer (üblicher) Überschreitung der (neuen) Fördermengen zunehmend geringer werden.

Erschwerend kommen zur Zeit noch die Hurrikan-Ängste im Golf von Mexiko dazu. Hurrikan Ivan, ein Sturm der seltenen Kategorie 5, bewegt sich in einer Region, in der rund 25% der US-amerikanischen Öl- und Gasvorkommen abgebaut werden. Zahlreiche Raffinerien liegen ebenfalls auf seiner evtl. Laufbahn.

Weiterer Gegenspieler im Kampf um niedrigere Ölpreise sind die gestern bekannt gegebenen Daten zu den US-Lagerbeständen. Diese sind nach dem letztwöchigen Einbruch nochmals geringer geworden ( Rohöl 10.09.2004: 278,6 Mio. Barrel; 03.09.2004: 285,7 Mio. Barrel) und schüren erneut Ängste.

Wie von uns erwartet, wurde zu einer potenziellen Erhöhung des internen Preisbandes keine abschließende Aussage getroffen. Ein Durchschnittspreis von 30 US$/Barrel scheint die wahrscheinlichste Lösung zu sein. Das Preisband dürfte dann bei rund 26 - 34 US$/Barrel liegen.

Insgesamt erwarten wir in der unmittelbaren Zukunft keine großartigen Anstöße, die den Ölpreis längerfristig unter 40 US$/Barrel halten könnten. Ein Ende der Hurrikansaison, die Präsidentschaftswahlen in den USA und Wahlen im Irak dürften die frühesten Trigger sein.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen