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10:25 Uhr, 14.09.2004

K: Öl & Gas - Ivan wütet im Golf von Mexiko

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Externe Quelle: Landesbank Rheinland-Pfalz

Öl & Gas - Ivan wütet im Golf von Mexiko

Hurrikan Ivan wird voraussichtlich heute auf die Küstenregion im Golf von Mexiko treffen. Etliche Ölkonzerne haben daher spätestens gestern ihre Plattformen vor Ort evakuiert. Neben Exxon Mobil, Marathon Oil, Amerada Hess und Conoco Phillips sind auch Royal Dutch / Shell und BP betroffen. Ivan, der der seltenen Kategorie 5 der Stürme angehört, rast mit einer Windstärke von 265 km/h auf die Küstenregionen zu. Jamaica und Grenada haben bisher die größten Schäden zu verzeichnen gehabt. Gestern Nachmittag um 5 Uhr New Yorker Zeit befand sich der Hurrikan rund 30 Meilen südlich der kubanischen Westküste.

Royal Dutch / Shell gab im Vorfeld bekannt, einen Großteil der Produktion im Golf einstellen zu müssen. Der Konzern produziert dort täglich rund 300.000 Barrel Öl, wovon nun ca. 272.000 Barrel ausfallen. Die Schließung der verschiedenen Plattformen (u.a. Mars, Ram Powell, Ursa und Main Pass 252) wird außerdem rund 880 Mio. Kubikfuß der täglichen Gasproduktion kosten. Normalerweise werden hier rund 1,2 Mrd. Kubikfuß produziert.

Insgesamt produzierte der britisch-niederländische Konzern in 2003 rund 2,3 Mio. Barrel Öl pro Tag weltweit, d.h. seit gestern fallen davon ca. 11,7% aus. Ein ähnliches Bild bietet sich auf der Gasseite. Von einer täglichen weltweiten Produktion in Höhe von 8,8 Mrd. Kubikfuß entfallen jetzt rund 10%.

BP erklärte, dass man trotz der Evakuierung von rund 83% des Plattformpersonals weiterhin produziere. In welchem Ausmaß allerdings eine Verminderung des Outputs statt fände, gab der Konzern nicht bekannt. Man werde die Produktion so lange wie möglich aus der Ferne weiter betreiben.

BP produziert täglich weltweit rund 2,1 Mio. Barrel Öl und ca. 8,6 Mrd. Kubikfuß Gas.

Insgesamt könnte sich Ivan in den nächsten Tagen in nordwestlicher Richtung weiter ins Landesinnere bewegen. Die Schäden an den Ölplattformen sind derzeit noch nicht voraus zu sehen. Da allerdings die Hurrikansaison in den USA keine Neuigkeit ist und daher die Konzerne auf derartige Wetterverhältnisse vorbereitet (Ölplattformen sollten Ivans Windstärke standhalten können, zudem widerstehen sie theoretisch rund 18 m hohen Wellen), gehen wir davon aus, dass die Kurse der Aktien daraufhin kaum negative Ausschläge verzeichnen dürften. Sollten allerdings unvorhergesehene Schäden/Ausfälle zu verzeichnen sein, würde sich das Bild ändern.

Anders der Ölpreis. Die Ausfälle aufgrund von Ivan kommen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Der Ölpreis ist zur Zeit besonders anfällig für negative Nachrichten. US-amerikanische Lagerbestände auf einem 5-Monatstief, weiterhin hohe Nachfrage aus China, Terrorängste etc. belasten nach wie vor die Märkte. Da neben den Ausfällen der Produktion auch die Verschiffung von Rohöl eingestellt wurde, könnte es wieder zu Spannungen an der Preisfront kommen. Sollten neben den Ausfällen auf den Plattformen auf Ivans weiterem Weg noch Raffinerien etc. zu Schaden kommen, dürfte das den Preis nochmals in die Höhe treiben.

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