K: In den USA stärkstes Wachstum seit 1984
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Externe Quelle: Schroders
In den USA stärkstes Wachstum seit 1984
Trotz kontinuierlicher Korrekturen in den letzten Monaten des von den Volkswirten geschätzten Wachstums der USA im dritten Quartal nach oben, hat die tatsächliche Zahl von 7,2% (saar) die allgemeinen Erwartungen von 6% geschlagen. Es ist der höchste Wert seit dem ersten Quartal 1984. Diese Stärke war breit veranlagt, und wie wir vorletzte Woche vorausgesagt haben, wurde das Wachstum durch die Lagerhaltung gebremst. Da ein beachtlicher Teil des Bestandszyklus noch vor uns liegen sollte, kann die momentane Wachstumsstärke bis ins nächste Jahr hinein andauern. Dies wurde von der Fed bestätigt, deren Protokoll des Treffens im September Besorgnis über die Auswirkung "einer Festlegung auf eine besondere politische Einstellung für einen vorbestimmten längeren Zeitraum" ausdrückte. Dennoch bestätigten sie letzte Woche nach der Entscheidung, die Raten bei 1% unverändert zu lassen, wieder ihre Einstellung, "die Politikanpassung über einen beträchtlichen Zeitraum aufrecht zu erhalten".
In Europa haben inzwischen die Daten aus Großbritannien unsere Ansichten bestätigt, dass die Bank of England die erste der größeren Zentralbanken sein wird, die ihre Zinsrate diese Woche als Reaktion auf die hohen Privatkreditaufnahmen anheben wird. In Europa haben wir eine Woche mit gemischten Wirtschaftsnachrichten erlebt. Es gab Ermutigendes für Deutschland durch den sechsten Monatsanstieg in Folge der IFO-Umfrage im Oktober. Dies steht im Einklang mit einer bescheidenen Verbesserung von Europas größter Volkswirtschaft in der zweiten Hälfte dieses Jahres. Deutsche Unternehmen sind wie unten erwähnt wahrscheinlich besser als die meisten anderen in Europa platziert, um mit der Gefahr eines sich aufwertenden Euros umzugehen.
Einfluss eines steigenden Euros: Wen trifft es am stärksten?
Während des Jahres hat der Konsensus einen gesamten Prozentpunkt von seiner Schätzung für das Eurozonewachstum in 2003 weggenommen, und die letzte Schätzung liegt daher bei nur 0,5%. Ein Teilgrund für das schwache Wachstum war die Stärke des Euros, der um 10% seit dieser Zeit letztes Jahr in handelsgewichteten Begriffen gestiegen ist. Da das Eurogebiet eine relativ offene Wirtschaft ist (fast doppelt so offen wie die USA oder Japan - bei der Messung des Anteiles der Exporte am BIP), ist es nicht sehr überraschend, dass der Handel das Wachstum verlangsamt. Für mehr als drei Viertel des Wachstums von 0,9% in 2002 war er verantwortlich.
Innerhalb der Eurozone werden die 12 Volkswirtschaften abhängig von ihrem Export-Engagement außerhalb der WWU und ihrer relativen Wettbewerbsfähigkeit unterschiedlich beeinflusst.
Die Graphik 1 (Download) zeigt die extra WWU-Exporte der fünf größten Eurozoneländer. Diese fünf Länder stehen für 85% des regionalen BIPs und sind daher auch aus einer makroökonomischen Perspektive die einzig interessanten Länder. Der relativ hohe Exportanteil der ‚übrigen Eurozoneländer' spiegelt zu einem großen Teil die Offenheit der irischen und belgischen Wirtschaft wider. Die Stärke des Euros gegenüber dem US-Dollar wird durch die dunklen Balken dargestellt. Exporte in die USA und Länder, deren Währung an den Dollar gebunden ist, werden ebenfalls veranschaulicht (hauptsächlich in Asien ohne Japan).
Aus der Graphik ist ersichtlich, dass von den fünf größten Volkswirtschaften die Niederlande, Deutschland und zu einem kleineren Teil Italien am stärksten außerhalb der europäischen Währungsunion engagiert sind, und innerhalb dessen im Handel mit dem US-Dollar. Daher ist es nicht überraschend, dass genau diese drei Länder dieses Jahr in Rezession gefallen sind. Auf dieser Grundlage ist es einfach, für diese Länder von einer Baisse auszugehen, besonders für Deutschland. Es gibt aber noch zwei andere Überlegungen. Erstens werden Länder mit einer offeneren Volkswirtschaft von einem Wechselkursanstieg stärker getroffen, aber sie werden auch mehr von der momentanen Zunahme des globalen Wachstums profitieren können. Die meisten Studien haben herausgefunden, dass im Eurogebiet ein Aufschwung im Welthandel wichtiger ist, als eine Veränderung des Wechselkurses. Zweitens sollte aus Perspektive des Aktienmarktes auch die relative Wettbewerbsfähigkeit berücksichtigt werden. Graphik 2 (Download) betrachtet die relativen Arbeitskosten pro Einheit und die Exportpreise in den gleichen fünf Volkswirtschaften relativ zum Euro-12- Durchschnitt seit der Euroeinführung im Jahr 1999.
Wenn man diese zwei Faktoren vereint, erhält man einen Vergleichswert für die potenzielle Wettbewerbsfähigkeit. Es zeigt an, dass Frankreich und Deutschland am erfolgreichsten waren, die Arbeitskosten pro Einheit zu senken und die Exportpreise niedrig zu halten. Daher sind sie von der seit kurzer Zeit vorherrschenden und zunehmenden Stärke des Euros weniger betroffen.
Die letzten Zeichen deuten darauf hin, dass Exporte aus Frankreich sich schlechter entwickelt haben. Die Exporte in Länder außerhalb der Währungsunion sind um 7% gefallen, im Vergleich zu einem Anstieg von 2% des deutschen Äquivalents. Dies ist zum Teil erklärlich, wenn man die branchenspezifischen Einzelteile der Exporte betrachtet. Während die deutschen Exporte hauptsächlich aus Produkten mit einem hohen Mehrwert (welche preisunelastischer sind) wie Maschinenbauteile und Luxusautomobile (z.B. Porsche) bestehen, sind die französischen Exporte mehr auf preiselastische Produkte wie Nahrungsmittel, Getränke und Tabak, Chemikalien und Telekommunikationsausrüstung ausgerichtet. Die deutschen Exporteure haben eine lange Geschichte mit der Auseinandersetzung mit steigenden Wechselkursraten; die Zeit nach Bretton Woods (1971) war von einer steigenden Deutschmark im Gegensatz zu schwachen Währungen in Frankreich, Spanien und Italien gekennzeichnet.
Welche Schlussfolgerung können wir aus dieser Analyse ziehen? Erstens hängt die Eurozone als Ganzes sehr von der externen Nachfrage ab, besonders bei der Gewinnspanne. Während daher die Stärke des Euros sich negativ auf das Wachstum auswirkt, könnte ein Aufschwung des globalen Wachstums (und damit auch des Welthandels) dies mehr als aufheben. Zweitens sind die deutschen Exporteure vielleicht nicht so schlecht platziert, wie man generell angenommen hat, da sie in der Vergangenheit schon mit einer starken Währung zu tun hatten und sie ihre Wettbewerbsposition am besten von den fünf Ländern verbessert haben. Tatsache und unsere letzte Schlussfolgerung ist, dass niederländische Unternehmen wahrscheinlich am meisten vom starken Euro erdrückt werden, da sie am wenigsten getan haben, um ihre Wettbewerbsposition in Angriff zu nehmen.
>>>[Link "Komplette Studie und Grafiken downloaden!" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]
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