K: Gewinnrekorde versus Ölpreissorgen
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Externe Quelle: Landesbank Rheinland-Pfalz
Gewinnrekorde versus Ölpreissorgen
In den USA übertrafen mehr als 70 Prozent der S&P500-Unternehmen in der Q2-Gewinnsaison die Erwartungen. Das Gewinnwachstum gegenüber dem Vorjahr lag bei mehr als 25 Prozent und damit deutlich über den ursprünglichen Schätzungen von 15 Prozent. Jedoch trübten vorsichtige Ausblicke einzelner Technologie-Unternehmen (Intel, Cisco, Hewlett-Packard) das Gesamtbild. Auch in Deutschland überwogen positive Gewinnüberraschungen. Für eine ganze Reihe von DAX-Unternehmen (BASF, DaimlerChrysler, E.ON, ThyssenKrupp) wurden nach guten Quartalszahlen die Gewinnschätzungen erhöht. Insgesamt sind die Gewinnprognosen für die DAX-Unternehmen seit Jahresbeginn um durchschnittlich 6 Prozent gestiegen.
Auch auf der Makroebene haben die im Frühjahr getroffenen Annahmen weiterhin Bestand. Selbst die optimistische Prognose eines Wirtschaftswachstums von 2 Prozent für Deutschland für das Gesamtjahr 2004 hat in den letzten Monaten - getrieben von einem starken Exportwachstum - wieder deutlich an Wahrscheinlichkeit gewonnen.
Das positive fundamentale Gesamtbild wird zur Zeit jedoch durch geopolitische Risikofaktoren überlagert. Nicht die Entwicklung der Unternehmensgewinne, sondern insbesondere der hohe Ölpreis mit seinen unsicheren Auswirkungen auf die Weltkonjunktur erweist sich derzeit als der dominierende Einflussfaktor für die Aktienmärkte. Die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten haben die Risikoscheu der Anleger mittlerweile wieder auf ein "Krisen-Niveau" geführt, wie es zuletzt nach dem Terroranschlägen in den USA (2001) bzw. vor dem Irak-Krieg (2003) zu beobachten war.
Insbesondere aufgrund der im November anstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA dürfte die latente Terrorgefahr zunächst weiter im Blickfeld bleiben. Damit ist u.E. auch beim Ölpreis in der kurzen Frist keine Entspannung zu erwarten. In diesem Umfeld sollte das Sentiment vorerst von Skepsis und Kaufzurückhaltung geprägt bleiben. Die unvermindert hohe Risikoscheu der Investoren verhindert vermutlich auch noch im gesamten laufenden Jahr, dass sich die Kursbewegungen an rein fundamentalen Orientierungsmarken ausrichten werden.
Ein Abflauen der Terrorgefahr nach den Wahlen in den USA und weitere Bestätigungen, dass die US-Konjunktur trotz tendenziell geringerer Schlagzahl weiter auf dem Wachstumspfad bleibt, sollten zum Jahresende das Sentiment wieder aufhellen. Die im historischen und internationalen Vergleich niedrige Bewertung deutscher Aktien könnte im vierten Quartal eine wieder steigende Investitionsbereitschaft auslösen, so dass sich der DAX zumindest wieder der oberen Grenze seines Seitwärtskanals bei rund 4.100 Punkten nähern dürfte.
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