K: Gegenwind für Aktien nimmt zu
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Externe Quelle: HVB
Gegenwind für Aktien nimmt zu
Die positiven Impulse von Seiten des US-Aktienmarktes dürften in den nächsten Wochen abnehmen. In den letzten Wochen stellte der US-Aktienmarkt das Zugpferd für die globalen Aktienmärkte dar. Nachdem der S&P 500 ein neues Jahreshigh und der Dow Jones Industrials sogar ein neues All-Time-High markieren konnte, gelang dies auch dem Euro STOXX 50. Allerdings befindet sich die Bewertung des S&P 500 inzwischen in der Nähe der oberen Begrenzung der in den letzten 3 Jahren markierten Range. Der von uns präferierte KGV-Ansatz auf Basis von Trendgewinnschätzungen, die das um zyklische Schwankungen bereinigte, langfristig nachhaltige Gewinnniveau darstellen sollen, lieferte immer wieder sehr gute Anhaltspunkte für das Timing. Da wir davon ausgehen, dass die etablierte Bewertungsrange weiterhin gültig bleibt, ist für die nächsten Wochen folglich zumindest ein Auslaufen der aktuellen Aufwärtsbewegung zu erwarten. Einen theoretisch möglichen Bewertungs-Shift erwarten wir weiterhin nicht. Im Positiven könnte dies von einem Anstieg der langfristig erwarteten Wachstumsraten ausgelöst werden. Gemäß I/B/E/S befinden sich die Wachstumsschätzungen derzeit jedoch in etwa auf dem Niveau, das vor dem Bewertungsshift der späten 90er Jahre zu verzeichnen war; ein ähnlicher Anstieg wie im Zeitraum 1996 bis 2000 zeichnet sich nicht ab. Andererseits wäre ein Unterschreiten der Bewertungsrange nur in dem Fall wahrscheinlich, falls es zu einer harten Landung der US-Konjunktur (bzw. ernsthaften Sorgen darüber) kommen würde. Somit ist davon auszugehen, dass die Aufwärtsbewegung des S&P 500 trotz dem Erreichen neuer Highs zunächst auslaufen wird und in den nächsten Wochen somit ein wichtiger Impulsgeber für Euroland-Aktien wegfallen wird.
Die Aktienmärkte dürften in den nächsten Wochen vor einer Konsolidierungsphase stehen. Die positiven Vorgaben von Seiten des freundlichen Bondmarktes und die deutliche Entspannung im Ölpreis stellten in den letzten Wochen die zentralen Impulsgeber für die Aktienmärkte dar. Die damit verbundenen Hoffnungen auf eine Reflationierung im Anschluss an die derzeitige konjunkturelle Schwächephase bildete so ein markantes Gegengewicht zu dem negativen Newsflow von Seiten der Wirtschaftsindikatoren. In den nächsten Wochen ist jedoch zu erwarten, dass die positiven Impulse von Seiten der Bond- und Rohstoffmärkte nachlassen werden. In einer aggregierten und standardisierten Betrachtung der Veränderung dieser Einflussfaktoren über die letzten 3 Monate fällt auf, dass sich der Reflationierungsimpuls zuletzt bereits abgeschwächt hat, nachdem er zuvor die Spitzenwerte der letzten Jahre erreicht hatte. Ein Rollover im Reflationierungsimpuls hat in der Regel eine Konsolidierungsphase im Euro STOXX 50 nach sich gezogen. Einzige Ausnahme von diesem Muster war das Jahr 2005, was jedoch auf die extrem günstige relative Bewertung von Aktien gegenüber Renten zurückzuführen war (Dividendenrendite des Euro STOXX 50 nahezu gleichauf mit der Rendite 10-jähriger Bundesanleihen). Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach einem neuen Impulsgeber. Von der anlaufenden Berichtssaison für Q3 erwarten wir dies nicht. Auch wenn der Ausblick für 2006 weiterhin vergleichsweise robust einzuschätzen ist, da sich eine abrupte konjunkturelle Eintrübung bislang nicht abzeichnet, ist ein Trendwechsel in den Revisionstrends für 2007 bereits jetzt unverkennbar. Somit kommt in den nächsten Wochen insbesondere dem Ausblick der Unternehmen eine Schlüsselrolle zu.
Erneut aufkommende geopolitische Spannungen bleiben ein Risikofaktor. Die jüngste Verurteilung Nordkoreas durch den UN-Sicherheitsrat lenkt den Fokus erneut auf die Gefahr einer Eskalation der geopolitischen Spannungen. Letztlich hat sich dadurch auch die Wahrscheinlichkeit von Sanktionen gegen den Iran tendenziell erhöht, nachdem sich der UN-Sicherheitsrat infolge des fehlgeschlagenen Vermittlungsversuchs der Europäer erneut mit dessen Atomprogramm beschäftigen wird. Die damit verbundenen Risiken für einen deutlichen Anstieg des Ölpreises dürfte die Bereitschaft der Investoren, ihr Aktienexposure zu erhöhen, zunächst dämpfen.
Fazit: In den nächsten Wochen ist eine Konsolidierungsphase zu erwarten. Im Gegensatz zur Situation in Q2 ist eine 10% Korrektur derzeit jedoch unwahrscheinlich. Unser Szenario eines begrenzten Bewertungsspielraums in den USA, nachlassender Reflationierungsimpulse (stabile EGB-Renditen, wieder steigender Ölpreis) sowie der Gefahr von Gewinnenttäuschungen spricht für den Übergang des Euro STOXX 50 in eine Seitwärtsbewegung. Solange es jedoch nicht zu einer deutlichen Trendwende an den Rohstoffmärkten oder am Rentenmarkt kommt, sind lediglich kleinere Konsolidierungsbewegungen zu erwarten. Unsere Kursziele liegen bei 5800 Punkten für den DAX und bei 3750 Punkten für den Euro STOXX 50.
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