Analyse
12:53 Uhr, 03.03.2006

K: EZB: Der zweite Streich war noch nicht der letzte

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Externe Quelle: HSBC Trinkaus & Burkhardt

EZB: Der zweite Streich war noch nicht der letzte

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrer heutigen Sitzung die Leitzinsen um 25 BP auf jetzt 2,50 % angehoben und damit das mit der Zinserhöhung vom Dezember eingeleitete Anziehen der geldpolitischen Zügel weiter fortgeführt. Dieser Schritt war in Folge der verhältnismäßig expliziten Kommunikation der EZB allgemein erwartet worden. Die erneute Leitzinserhöhung wird seitens der Währungshüter weiterhin mit den in der Eurozone vorhandenen Inflationsrisiken sowie der auch nach der Zinserhöhung noch expansiven Geldpolitik begründet. Die EZB hat ihre Wachstums- und Inflationsprognose für 2006 und 2007 angehoben. Wir rechnen derzeit für 2006 mit noch einem weiteren vorbeugenden Zinsschritt um 25 BP im Juni 2006. Das Risiko einer darüber hinausgehenden Anhebung – insbesondere vor dem Hintergrund der angehobenen Inflationsprognose – ist jedoch gestiegen.

Weitere Einzelheiten:

• Die nach der Zinserhöhung im Dezember 2005 gemachte Ankündigung der EZB keinen Zinserhöhungszyklus à la USA begonnen zu haben, hat zwei mögliche Interpretationen. Zum einen könnte eine vom Zyklus der Fed (auf jeder Sitzung) abweichende Frequenz der Anhebungen gemeint sein (Quartalsweise, siehe Grafik 1). Andererseits könnte auch auf eine maßvolle Zurücknahme der expansiven Geldpolitik abgestellt worden sein, ohne dabei unbedingt in den restriktiven Bereich vorzudringen. Dies ist u. E. die wahrscheinlichste Interpretation.

• Die EZB hat ihre Inflations- und Konjunkturprognosen erneut angepasst. Dabei stechen vor allem die veränderten Einschätzungen im Hinblick auf die Teuerung hervor. Die Notenbank geht davon aus, dass sowohl in 2006 als auch in 2007 das Inflationsziel eines Preisanstiegs von „unter, aber nahe 2 %“ verfehlt wird. Hintergrund dieser Projektion sind, neben den gestiegenen Energiepreisen, auch Sondereinflüsse durch die Ausgestaltung der Fiskalpolitik (Stichwort: Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland).

• Die EZB hob gleichzeitig ihre Wachstumsprognose für dieses und das nächste Jahr an. Die Notenbanker erwarten nunmehr in 2006 im Mittelwert ein Wachstum von 2,1 % und in 2007 von 2,0 %. Vor allem ein Anziehen der Investitionstätigkeit ist dabei ein Grund für den positiveren Ausblick. Auffällig ist das Herausstreichen des kurzfristigen Charakters des Wachstumsimpulses.

• Wie aus Grafik 1 ersichtlich wird, hat der Markt eine Fortführung der restriktiven Geldpolitik bereits eskomptiert. Die Argumente für eine Anhebung des Reposatzes auf 3 % haben an Gewicht gewonnen.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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