K: Europa: Zuversicht 2007
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Externe Quelle: Union Investment
Europa: Zuversicht 2007
Nach zweiwöchiger Verschnaufpause legten die Aktienmärkte in den vergangenen fünf Tagen kräftig zu. Günstige Konjunkturdaten und nicht zuletzt die optimistischen Aussichten für das kommende Jahr gaben den Kursen Auftrieb.
USA: Stellenwachstum stützt den Konsum
Amerikanische Dividendenpapiere erfreuten sich in der abgelaufenen Woche einer soliden Nachfrage. Den Rahmen dafür bildete am Dienstag ein unerwartet freundliches Umfrageergebnis unter den Einkaufsmanagern des Dienstleistungssektors. Anders als ihre Kollegen aus dem Industriebereich, deren ISM-Index in der Vorwoche unter die Aktivitätsschwelle von 50 Punkten rutschte, blicken diese optimistisch in die nähere Zukunft. Ihr Messwert erhöhte sich auf 58,9 Zähler. Stimuliert wurden die Marktteilnehmer ferner am Freitag vom Arbeitsmarktbericht für November. Die Erwartungen von rund 120.000 neu geschaffenen Stellen wurden mit 132.000 tatsächlichen neuen Jobs geschlagen - spürbar sogar, wenn man sich die Aufwärtsrevision der Vormonate um insgesamt weitere 42.000 Arbeitsplätze vergegenwärtigt. Ein kleiner Malus ist dennoch bei genauerem Blick auf diese Zahlen erkennbar: Am Bau gehen jetzt scheibchenweise Stellen verloren. Keine Überraschung angesichts der nachlassenden Immobilienkonjunktur, aber mit Sicherheit ein Punkt, der in den kommenden Monaten genauer zu betrachten ist. Unter dem Strich ist aber der private Verbrauch, immerhin für rund ein Drittel der amerikanischen Wirtschaftsleistung verantwortlich, nach wie vor sehr gut unterstützt.
Die Unternehmen lieferten ein gemischtes Bild. Positiven Einfluss hatte die angekündigte Fusion von Bank of New York mit Mellon Financial. Die 16 Mrd. US-Dollar teure Transaktion wird vollständig in eigenen Aktien bezahlt und schafft den mit Abstand größten Wertpapierverwahrer der Welt. Auf den Plätzen folgen künftig JPMorgan Chase, State Street und Citigroup. Die Aussicht auf hohe Synergien in einem stark von Größenvorteilen geprägten Geschäft ließ die Aktien beider Beteiligten deutlich zulegen.
Das Kontrastprogramm dazu lieferte Pfizer. Der globale Pharmachampion beendete überraschend die Forschung an seinem Hoffnungsträger Torcetrapib, einem Mittel zur Senkung des Herzinfarktrisikos. Todesfälle und Herzvorfälle seien in der Studie ungewöhnlich häufig aufgetreten, teilte Pfizer mit. Die Aktie verlor daraufhin zweistellig, womit ein Börsenwert von etwa 30 Mrd. US-Dollar verschwand. Das ist nur knapp weniger als die gesamte Marktkapitalisierung des deutschen Pharmakonzerns Bayer.
Europa: Zuversicht 2007
Europäische Aktien zeigten wie schon in der Vorwoche die gleiche Tendenz, jedoch wie gewohnt mit größeren Ausschlägen. Um satte drei Prozent schoss allein der DAX nach oben. Damit war der Index zum Wochenschluss nur noch knapp ein Prozent vom Zwischenhoch von Ende November entfernt.
Die Konjunkturdaten lieferten allerdings nur moderate Unterstützung. Kraft erhielt die Aufwärtsbewegung in erster Linie von den Vorgaben aus Übersee. Daneben dürften wichtige Impulse von den optimistischen Ausblicken auf 2007 ausgegangen sein. Es gehört zu den Jahresendritualen der Analystenzunft, den Kursverlauf im kommenden Jahr samt Indexstand vorherzusagen. Diese Umfragen förderten eine relativ große Zuversicht der professionellen Anleger zu Tage. Tritt tatsächlich der Prognosedurchschnitt ein, dann wird der DAX im Jahr 2007 gen 7.000 Punkte marschieren. Das wäre vom jetzigen Niveau aus ein Anstieg um etwa neun Prozent und zugleich das fünfte Jahr mit steigenden Aktienkursen in Folge. Durch die Bank wir allerdings auch eine höhere Volatilität erwartet. Als Auslöser für kurzzeitige Schwächephase kommen insbesondere die Risikofaktoren Wachstumsabkühlung in den USA, Konjunkturdelle in Deutschland im ersten Quartal aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung und die straffere Geldpolitik in der Eurozone genannt.
Die EZB ist ebenfalls zuversichtlich. Die Volkswirte stellten anlässlich der Ratssitzung am Donnerstag ihre Projektionen vor und sehen für 2007 im Mittel ein Wirtschaftswachstum in der Eurozone von 2,2 Prozent, bei einer Inflation von 2,0 Prozent. Für 2008 ist ein BIP-Zuwachs 2,3 Prozent und eine Inflationsrate von 1,9 Prozent prognostiziert worden.
Ausblick: Der Konjunktur-Freitag
So kurz vor Jahresende sehen sich die Kapitalmarktakteure noch einmal einem großen Schwung Konjunkturdaten gegenüber. Dieser kommt in drei Wellen: Am Dienstag der ZEW-Index (leichte Verbesserung auf -25,0 Punkte erwartet), die US-Handelsbilanz und die japanische Industrieproduktion. Am Mittwoch folgen die amerikanischen Einzelhandelsumsätze im November. Den Höhepunkt markiert jedoch der Freitag, wenn aus den drei wichtigsten Volkswirtschaften Daten der allerhöchsten Kategorie kommen. Selbst wenn sich die Bücher der Anleger so langsam schließen, dieser Freitag verspricht noch einmal viel Aktivität. Zusätzlich geben die US-Investmentbanken einen Vorgeschmack auf die Q4-Berichtssaison.
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