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12:45 Uhr, 24.11.2003

K: Eurobörsen drehen noch am Höhenruder

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Eurobörsen drehen noch am Höhenruder

Obwohl die Euromärkte in diesem Jahr zumeist Anfang September ihre bisherigen Jahrestops erreichten, wurde die empirisch schwache Monatsperformance erneut bestätigt. Auch der Oktober verlief im üblichen Saisonmuster und weist zum Monatsultimo überdurchschnittliche Zuwächse aus.

Unternehmensberichte sollten die Bewertungsdiskussion allmählich entspannen

Im Vergleich zur Q2-Periode bestätigt die aktuell angelaufene Berichtssaison in Europa die erwarteten Verbesserungen, ohne jedoch bereits in der Breite überzeugen zu können. Zudem sind die Ausblicke der bisher berichtenden Unternehmen bis 2004 weiterhin noch von Vorsicht geprägt. Entsprechend sind die mittlerweile eingepreisten, zunehmend optimistischeren Szenarioannahmen bzw. positiven Trenderwartungen noch nicht hinreichend erhärtet. Naheliegend erhielten die Märkte in diesem Kontext von der Bekanntgabe des Ifo-Geschäftsklimas für Oktober deutlichen Kursauftrieb. Vor allem die erstmals wieder deutlich verbesserte Geschäftslage-Komponente reduzierte das latente Korrekturrisiko gerade auch des deutschen Marktes angesichts der fortbestehenden Befürchtungen einer 'Bestätigungslücke' zwischen verbesserten Frühindikatoren und aktuellen Lagebeurteilungen. In den kommenden Monaten rechnen wir damit, dass sich aus dem Newsflow zu den Unternehmen und dem Konjunkturumfeld anhaltend neue Schwungkräfte für den Börsentrend herleiten lassen. Derzeit notiert der Euro STOXX 50 auf Basis der 2004er Gewinne bereits nahe seines Fair Values. Üblicherweise wächst im Verlauf des Schlussquartals die Bereitschaft der Investoren, in ihren Marktbewertungen allmählich die Gewinnprognosen für das Jahr 2005 einzubeziehen. Erste Gewinnprojektionen lassen darauf schließen, dass sich im Rahmen der erwarteten globalen Konjunkturbelebung auch das Szenario einer zyklischen Erholung der Unternehmensgewinne bis 2005 fortschreiben lässt. Nach der in einer breiten Seitwärtsbewegung angelegten Zwischenkonsolidierung seit Jahresmitte sollten die Eurobörsen in den nächsten Monaten wieder in einen primären Aufwärtstrend zurückfinden. Allerdings würde sich eine neuerliche USD-Schwäche als Belastungsfaktor für die Gewinnschätzungen bzw. das Börsensentiment auswirken. Angesichts unseres Szenarios einer mittelfristig intakten Erholungsbewegung belassen wir die Euromärkte leicht übergewichtet, haben zuletzt aber leichte Gewichtungsverschiebungen zugunsten der Wall Street vorgenommen.

Volatileres Bondmarkt-Umfeld

Unter dem Eindruck der im Trend weiter verbesserten Konjunkturdaten, vor allem aber des zuletzt starken US-Wachstums, blieben die Euro-Bondkurse unter Druck. Auch der Spread zu Treasuries wurde zuletzt weitgehend egalisiert. EZB-Chefvolkswirt Issing dämpfte mit seiner Aussage, wonach die EZB schon die Voraussetzungen für ein stärkeres Wachstum im Euroraum geschaffen habe, weitere Zinssenkungshoffnungen. Hingegen wurden die Zinserhöhungsbefürchtungen in den USA nach dem jüngsten FOMC-Statement wieder beruhigt. Trotz der wiedergewonnenen Wachstumsdynamik der US-Wirtschaft bewerten wir die aktuellen Ausprägungen als Trendüberzeichnungen, die neben der expansiven Fed-Politik vor allem von der Fiskalpolitik stimuliert werden. Anstelle eines anhaltenden Expansionstempos der US-Wirtschaft über den Jahreswechsel hinaus räumen wir einer nachfolgenden Wachstumsverlangsamung eine höhere Wahrscheinlichkeit ein. Für das monetäre Umfeld in Europa können wir derzeit kaum nennenswerte Verspannungen erkennen, wobei die Nervosität der Bondmärkte zunächst fortbestehen wird. Während die Renditen für 10-jährige Bonds angesichts der aktuellen Marktverunsicherungen kurzfristig noch bis in den Bereich von 4,50 Prozent anziehen könnten, sollte sich nachfolgend eine Entspannung mit wieder abnehmenden Marktvolatilitäten durchsetzen können.

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