Analyse
16:11 Uhr, 30.01.2007

K: Euro: Was bringt die Mehrwertsteuer wirklich?

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Externe Quelle: DekaBank

Euro: Was bringt die Mehrwertsteuer wirklich?

Euro stabilisiert sich auf hohem Niveau

Es naht das G7-Treffen Anfang Februar in Essen und nach der jüngsten Abwertung des Yen steigen die Spekulationen, dass die japanische Währung, ebenso wie die chinesische, wieder auf die Agenda kommen könnte. Sicher macht sich die Politik vor allem in Europa nicht zu Unrecht Gedanken über den rapiden Anstieg von EUR-JPY. Allein seit dem letzten G7-Gipfel im September, als der Yen schon einmal auf der Tagesordnung stand, hat die Währung über 5 % an Wert verloren. Allerdings ist wenig wahrscheinlich, dass sich die G7 zu einem Statement aufraffen werden, das Japan auffordert, seinen Wechselkurs aufwerten zu lassen.

Konjunktur/Inflation: Preisschock bleibt vorerst aus

Erste Indikatoren für den Januar zeigen an, dass die Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland zwar nicht den befürchteten Einbruch bringen dürfte, allerdings auch nicht spurlos an der Konjunktur vorbeizieht. Einige Stimmungsindikatoren (Ifo, GfK-Konsumklima) sind zu Jahresbeginn von ihren hohen Niveaus leicht zurückgefallen. Trotz dieser von uns erwarteten Normalisierung der extrem optimistischen Erwartungen bedarf es noch einiger Wochen, bis die ersten harten realwirtschaftlichen Daten eine Indikation über die tatsächlichen Auswirkungen der Steuererhöhung geben. Die diese Woche zur Veröffentlichung anstehenden Verbraucherpreise für Januar dürften unserer Einschätzung nach anzeigen, dass die Steuererhöhung durch andere, preisdämpfende Effekte überkompensiert worden ist. Daher sollte auch die Inflation in Euroland vorerst noch unter 2 % verharren. Für das Gesamtjahr 2007 bleiben wir bei unserer Prognose eines Anstiegs des HVPI in Euroland um 2,1 %.

EZB: Nächste Zinsanhebung im März

Die Europäische Zentralbank hat in der begleitenden Erklärung zu ihrem Zinsentscheid im Januar die gleichen Code- Wörter benutzt wie im Dezember. Damit signalisiert sie, dass sie Zinserhöhungen weiterhin für notwendig erachtet. Präsident Trichet betonte jedoch, dass die EZB bewusst auf das Signal „starke Wachsamkeit“ verzichtet haben. Eine Zinserhöhung im Februar ist damit weitgehend auszuschließen. Wir bleiben bei unserem Szenario von zwei Zinserhöhungen im März und Juni. Dies sollte dem Euro kurzfristig weitere Unterstützung bescheren.

Externe Position: Kräftige Verbesserung im November

Die zur Jahresmitte 2006 begonnene Verbesserung der externen Position Eurolands hat sich im November fortgesetzt. Nachdem die rudimentäre Zahlungsbilanz in der gleitenden Zwölfmonatssumme bereits im Oktober in die schwarzen Zahlen gestiegen war, kletterte das Plus im November auf über 100 Mrd. Euro. Weiterhin fließt sehr viel ausländisches Kapital in europäische Aktien und Rentenpapiere. Der Saldo der Direktinvestitionen bleibt jedoch defizitär. Die externe Position übt momentan aber wenig sichtbaren Einfluss auf die Wechselkursentwicklung an den Märkten aus.

Finanzmärkte: Rückgang der Euro-Longpositionen

Die Korrektur im EUR-USD Wechselkurs hat zu einem Abbau der Euro-Longpositionen an der Chicago Mercantile Exchange von den damaligen Rekordständen geführt. Zwar sind die spekulativen Anleger weiterhin deutlich Euro-long positioniert, allerdings befinden sich diese Positionen nun auf Höhe des Durchschnitts der letzten zwölf Monate. Nachdem sich die Positionen von extremen Niveaus normalisiert haben erwarten wir von dieser Seite kurzfristig keine weitere Belastung für den Euro.

Prognose

Wir gehen inzwischen davon aus, dass die „Schwäche“ der Konjunktur in Euroland im ersten Quartal geringer ausfällt als bislang erwartet. In den USA dürfte bereits das vierte Quartal 2006 eine Erholung anzeigen. Da wir bis 2008 Potenzialwachstum in der EWU und den USA unterstellen, sehen wir keine zusätzlichem Impulse für eine weitere Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar in diesem Jahr.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader
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Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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