K: Eisenerz, Mais und Zuchtvieh im Depot
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Externe Quelle: Morningstar Deutschland
Eisenerz, Mais und Zuchtvieh im Depot
Die Kapitalanlagegesellschaften entdecken Rohstoffe als separates Anlagethema.
Rohstoffzyklus, China-Boom, robuste Weltkonjunktur, Ressourcenknappheit, Investitionslücke, Lagerbestände, Transport- und Raffinerieengpässe sind die Zutaten für steigende Grund- und Rohstoffpreise. Kurzum: Starke Nachfrage und knappes Angebot, fasst das größte deutsche Investmenthaus das Szenario zusammen.
Investoren sollten meiner Ansicht folgendes in ihrer Einschätzung berücksichtigen, und dafür brauche ich keine Glaskugel: Die Commodities und vor allem das Öl tendieren nach oben, weil wir das stärkste und breiteste Weltwirtschaftswachstum seit Jahrzehnten haben (wahrscheinlich seit Menschengedenken). Abnehmende Wachstumszahlen in China oder der USA können die Rohstoffmärkte schnell einbrechen lassen. Die Rohstoffindizes Goldman Sachs Commodity Index (GSCI) und Dow Jones-AIG Commodity Index (DJ-AIGCI) gewichten Erdöl und Gas mit 75% und 35%. Asset Manager von Rohstofffonds werden mit Ölterminkontrakten spekulieren, weil sie die liquidesten aller Commodities sind. Als Fondsanteilsinhaber können sie nur hoffen, dass der Fondsmanager auf der richtigen Seite steht, wenn es mal runterrauscht.
Rohstoffkörbe haben mit Blick auf Aktienmärkte eine Korrrelation nahe null (Rentenmärkte und Rohstoffe korrelieren leicht positiv). Die Bewegungen an den Kapitalmärkten haben somit deskriptiv statistisch keinen Einfluss auf die Entwicklung der aggregierten Rohstoffpreise und umgekehrt. Das ist ungefähr so, als ob in Sydney jemand vom Fahrrad fällt, und ich gerade in ein Wurstbrötchen beiße. Die beiden Dinge haben nichts miteinander zu tun. Damit punktet die Asset Klasse unter Diversifikationsgesichtspunkten. Die Schwankungsanfälligkeit eines Wertpapierdepots nimmt durch die Beimischung von Commodoties ab. Doch Diversifikation ist nicht alles. Schließlich korreliert auch der Wert der Biedermeierkommode meiner Oma nahezu null mit den Finanzmärkten.
Tatsächlich sprechen gute Gründe für Anlagen in Rohstoffe. Ich erwarte aber auch, dass Roh- und Grundstoffaktien in europäische und globale Aktienfonds gekauft werden – natürlich unter der Prämisse, dass der Fondsmanager an den mittlerweile (zu?) evidenten Commodity Boom glaubt. Direkte Anlagen in Eisenerz oder Brent Crude Oil an den Terminmärkten sollten eine komplexe Angelegenheit bleiben. Privatanleger können zwischen passiv und aktiv gemanagten Produkten wählen. Die deutschen Investmenthäuser mit aktivem Managementansatz zeigen sich in den Marketingbroschüren wie immer kompetent und strotzen vor Expertise. Ob sie wirklich in der Lage sind, einen Mehrwert für Anleger zu schaffen, oder nur einfach im Hausse-Trend mitschwimmen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.
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