K: Die Renditen steigen an
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Externe Quelle: DWS
Die Renditen steigen an
In Euroland kommt der Wachstumsmotor nicht richtig in Gang. Im vierten Quartal 2004 ist die Konjunkturerholung enttäuschend ausgefallen, und im Februar hat sich die Stimmung der Wirtschaft überraschend eingetrübt. Wenig Neues dagegen aus den USA; dort läuft der Motor ohne größere Störungen weiterhin auf hohen Touren.
Das Wachstum in der Euro-Zone kühlte sich im Schlussquartal 2004 auf 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal ab, den niedrigsten Stand seit anderthalb Jahren. Erwartet worden war ein Plus von 0,4 Prozent. Für eine böse Überraschung sorgten Deutschland und Italien; das deutsche Bruttoinlandsprodukt sank um 0,2, das italienische gar um 0,3 Prozent. Die deutsche Zahl verliert allerdings insofern an Schrecken, als die Komponenten Lagerhaltung und Staatsverbrauch das Bild nach unten verzerrt haben. Kleiner Hoffnungsschimmer: Der private Konsum in Deutschland stieg um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Das ändert nichts daran, dass die Wachstumsprognosen für 2005 überarbeitet werden müssen, weil Deutschland mit einem negativen statistischen Überhang ins Jahr 2005 gestartet ist. Hiobsbotschaften auch im Februar: Wider Erwarten haben sich wichtige europäische Stimmungsindikatoren wie der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex verschlechtert. Die Ernüchterung muss zwar nicht zu ausgeprägtem Pessimismus führen, setzt aber wieder ein kleines Fragezeichen hinter das Szenario eines moderaten Konjunkturaufschwungs in der Euro-Zone. Die schwache Erholung könnte den Inflationsdruck weiter mindern und eine von der EZB möglicherweise ins Visier genommene Zinserhöhung verzögern.
Derlei Sorgen muss man sich in den USA nicht machen. Die Fed rechnet für dieses Jahr mit einem robusten Wirtschaftswachstum bei maßvoller Inflation - die Verbraucherpreise sind im Januar mit 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat schwächer gestiegen als erwartet - und deutete eine weitere moderate geldpolitische Straffung in Richtung eines "neutralen" Leitzinsniveaus von 3 bis 4 Prozent an. Nicht zu hoch aufzuhängen ist unserer Meinung nach das im Februar gesunkene Verbrauchervertrauen, zumal sich die US-Konsumenten optimistischer zeigten als vor Jahresfrist und die gegenwärtige Wirtschaftslage inklusive Arbeitsmarkt besser bewerteten als im Januar. Gleiches gilt für den im Januar gesunkenen Einzelhandelsumsatz, der ohne die volatilen Autoverkäufe sogar im Plus lag.
Der Euroland-Rentenmarkt scheint sich weiterhin nur eingeschränkt nach der Konjunkturentwicklung zu richten, nunmehr allerdings unter veränderten Vorzeichen: Die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen haben die Eintrübung ignoriert und sind von ihrem Allzeit-Tief von 3,45 Prozent am 9. Februar überraschend kräftig nach oben geklettert. Unserer Meinung nach ist der Markt immer noch teuer; wir rechnen mit einem weiteren moderaten Renditeanstieg in Richtung eines fundamental angemessenen Niveaus. Das gilt auch für den US-Rentenmarkt. Insofern ist beim Anleihenkauf unserer Einschätzung nach weiterhin Vorsicht in Form kürzerer Laufzeiten geboten.
Längerfristig erwarten wir weiterhin einen gegenüber dem Euroschwachen US-Dollar, kurzfristig schätzen wir den Greenback wegen zu erwartender weiterer Zinserhöhungen der Fed und der daraus resultierenden Zinsdifferenz aber etwas stärker ein.
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