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11:31 Uhr, 13.09.2004

K: Chancen im Blick behalten

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Externe Quelle: Bankgesellschaft Berlin

Chancen im Blick behalten

Trotz besserer Konjunkturdaten für Deutschland zeigt sich immer noch kein selbst tragender Aufschwung. Allein der Export stützt die Wirtschaft. Die hohe Exportabhängigkeit spiegelt sich auch im DAX wieder. Die Angst vor einer Abschwächung der Weltwirtschaft u.a. aufgrund des hohen Rohölpreises wirkt wie ein großer Hemmschuh. Die Aussichten sind jedoch günstiger als allgemein angenommen. Wir sehen keinen Einbruch der Weltwirtschaft und die Chancen auf einen Rückgang des Rohölpreises sind hoch. Dies eröffnet Chancen für den deutschen Aktienmarkt, wobei in der kurzen Frist insbesondere die stark exportorientierten Werte profitieren sollten. Die insgesamt niedrige Bewertung des DAX macht aber auch ein langfristiges Engagement reizvoll.

Bessere Konjunkturdaten

Die letzte Woche konnte für Deutschland mit positiven Konjunkturdaten aufwarten. Nicht nur die Auftragseingänge und die Industrieproduktion, sondern auch die Exportzahlen lagen deutlich über den Erwartungen und zeigen eine deutliche Erholung. Die Einbrüche des Vormonats konnten weitgehend wettgemacht werden. Der Start ins dritte Quartal scheint somit günstig.

Stimmungsindikatoren schwach

Etwas weniger Optimismus signalisieren die Stimmungsindikatoren. Der ifo-Geschäftsklimaindex zeigt bereits seit einigen Monaten eine abnehmende Dynamik, auch wenn am aktuellen Rand in den letzten beiden Monaten zumindest eine Stabilisierung zu verzeichnen war.

Blick auf ZEW am Dienstag

Die nachlassende Dynamik ist nicht nur beim ifo-Geschäftsklima-Indikator zu beobachten, sondern auch bei den ZEW-Konjunkturerwartungen. Nachdem dieser Saldo im August durch den starken Rohölpreis belastet wurde, gehen wir davon aus, dass der am Dienstag veröffentlichte Wert für September wieder eine stärkere Zuversicht anzeigt.

Exporte als Wachstumsmotor

Die entscheidende Frage für die Erholung in Deutschland bleibt die Binnenkonjunktur. Die Exportdynamik ist zwar immer noch stark. Allerdings bedingt die Angst vor einer Abschwächung in den beiden Wachstumsregionen USA und China, dass der Fokus stark auf die Binnenkonjunktur gerichtet ist, um somit einen breiten Aufschwung zu erzielen.

Hoffen auf Investitionsbelebung

Vor einem Überspringen der Exportdynamik auf die Binnenkonjunktur bedarf es einer Belebung der Investitionstätigkeit. Die inländischen Auftragseingänge bei Investitionsgütern haben zwar bereits im zweiten Halbjahr 2003 ihren Abwärtstrend beendet, allerdings kann nicht von einer starken Aufwärtsdynamik gesprochen werden.

Konsum ohne Momentum

Noch ungünstiger sieht die Auftragslage der inländischen Konsumgüterhersteller aus. Von Dynamik kann hier keine Rede sein. Die übliche zeitliche Verzögerung von Exporten zu Investitionen und letztendlich zu einer Konsumbelebung ist in diesem Konjunkturzyklus immer noch nicht zu beobachten.

Reformdebatte belastet

Aufgrund der aktuellen Reformdebatte ist dies nicht wirklich überraschend. Die Vorschläge der SPD zur Einführung einer Bürgerversicherung sind eine Belastung für das Kapital. Die Protestdemonstrationen zu Hartz IV verunsichern weite Bevölkerungsschichten, selbst wenn sie von den bevorstehenden Einschnitten nicht betroffen sind.

Anstieg der Beschäftigung notwendig

Eine Belebung des Konsums hängt maßgeblich von der Beschäftigung ab. Bislang ist die konjunkturelle Erholung noch nicht auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Dies wird auch nur dann der Fall sein, wenn die Investitionstätigkeit der Unternehmen an Dynamik gewinnt.

Rohölpreis als Belastungsfaktor

Der immer noch hohe Rohölpreis könnte kurzfristig zu einer Verzögerung der Investitionsdynamik beitragen. Sollte jedoch die Wachstumsdynamik in den USA und China anhalten, wovon wir ausgehen, wird dies früher oder später auch zu einer Investitionsbelebung in Deutschland und mit etwas Verzögerung auch noch zu einer Konsumbelebung führen.

DAX stark exportabhängig

Der Konjunkturzyklus in Deutschland hat allerdings relativ wenig mit der Entwicklung des deutschen Aktienmarktes zu tun. Die starke Exportabhängigkeit der im DAX gelisteten Unternehmen zeigt vielmehr eine hohe Korrelation mit weltwirtschaftlichen Trends. So überrascht es auch nicht, dass der DAX sich seit Monaten diametral zum Rohölpreis entwickelt.

Niedrige Bewertung macht langfristiges Engagement sinnvoll

Die Belastung aus dem hohen Rohölpreis und die Angst vor einer Abschwächung der Wachstumsmotoren der Welt haben den DAX auf ein extrem niedriges Bewertungsniveau fallen lassen. Da wir jedoch davon ausgehen, dass die Wachstumsdynamik der Welt nicht zu einem abrupten Ende kommt, sehen wir das aktuelle Niveau als günstig, sich den deutschen Markt wieder etwas genauer anzuschauen und nicht über weitere Verkäufe nachzudenken. Bei einer Stabilisierung des Rohölpreises bzw. eines Rückgangs, wie beispielsweise von der OPEC erwartet, sind die Aussichten für den deutschen Aktienmarkt sehr positiv.

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