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16:12 Uhr, 03.09.2004

K: Börsenmonat September: Risiko oder Chance?

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Externe Quelle: Landesbank Rheinland-Pfalz

Börsenmonat September: Risiko oder Chance?

Der negative Nachrichtenfluss in der vergangenen Woche war Wasser auf die Mühlen der Bären an den Aktienmärkten. Jedoch konnten schwache USFrühindikatoren (ISM, Konsumentenvertrauen), enttäuschende Zahlen von USUnternehmen (US-Autosektor, Wal-Mart, Intel) und ein neuerlicher Anstieg des Ölpreises die Aktienmärkte nicht nachhaltig unter Druck setzen. Die widerstandsfähige Verarbeitung negativer Nachrichten deutet darauf hin, dass an den Aktienmärkten - bei einem KGV des DAX von 11,5 auf Basis der LRPGewinnschätzungen für 2005 - bereits eine gehörige Portion an Gewinn- Pessimismus eingepreist ist. Bereits ausbleibende Enttäuschungen - siehe USArbeitsmarktbericht - führen in diesem Umfeld zu steigenden Kursen.

Weitere US-Gewinnwarnungen drohen

Mit den enttäuschenden Zahlen von Wal-Mart und Intel steigt das Risiko, dass die Gewinnsaison für das dritte Quartal in den USA deutlich schlechter ausfallen wird als in den ersten beiden Quartalen. Der Start in die US-Vorberichtssaison bestätigt dieses Bild. Von 163 Unternehmen im S&P 500, die bislang einen Ausblick auf Q3 gaben, haben 49 Unternehmen (30%) ihre Prognosen angehoben, während 81 Unternehmen (50%) ihre Ziele nach unten revidiert haben (Quelle First Call). Im Gegensatz dazu waren im zweiten Quartal zu diesem Zeitpunkt deutlich mehr positive (45%) als negative Revisionen (36%) zu beobachten.

Der negative Nachrichtenfluss von US-Unternehmen trifft die Aktienmärkte gerade in dem saisonal eher schwachen Börsenmonat September. In 27 der letzten 39 Jahre hat der DAX im September eine negative Performance verzeichnet. Mit einer durchschnittlichen Monatsperformance von minus 2,3 Prozent ist der September der mit Abstand schlechteste Börsenmonat.

Die Widerstandsfähigkeit, mit der die Aktienmärkte auf die Gewinnwarnungen in den USA reagiert haben, macht Hoffnungen, dass bereits ein Großteil an erwarteten schwachen Unternehmensmeldungen eingepreist ist. Dennoch ist das Risiko u.E. recht hoch, dass ein stetiger Fluss an US-Gewinnrevisionen den Märkten doch noch die saisonal übliche September-Schwäche aufzwingen wird.

Unternehmen: Lufthansa und Texas Instruments

In der kommenden Woche stehen nur wenige Termine auf der Agenda, die die Belastbarkeit der Aktienmärkte erneut testen könnten. Im DAX legt Lufthansa (Do) die Verkehrszahlen für den Monat August vor. Wir erwarten gegenüber dem Vorjahr ein deutliches Wachstum. Die Wachstumsrate sollte sich jedoch gegenüber dem Vormonat weiter abschwächt haben. Die höchste Aufmerksamkeit dürfte Texas Instruments (Mi) mit seinem Mid-Quarter-Update auf sich ziehen. Vor dem Hintergrund der anhaltend positiven Branchendaten im Mobilfunkbereich (u.a. anhaltend starke Handyverkäufe weltweit) erwarten wir, dass der Ausblick von Texas Instruments nicht so negativ ausfallen wird wie bei Intel.

Ölpreis: Nach dem Labor Day Entspannung auf der Nachfrageseite?

Der Ölpreis könnte auch in der kommenden Woche wieder eine entscheidende Rolle an den Aktienmärkten spielen. Mit dem Labor Day am Montag endet die "Driving Season" in den USA. Eine Entspannung auf der Nachfrageseite, die sich auch in den Daten zu den Öl-Lagerbeständen in den USA (Mi) widerspiegeln könnte, würde an den Ölmärkten für eine dringend benötigte Entlastung sorgen. Denn auf der Angebotseite drohen mit der Yukos-Affäre (mögliche Produktionskürzung) und der anhaltend unsicheren Lage im Irak weitere Spannungen.

Insgesamt werden in der kommenden Woche u.E. die negativen Nachrichten überwiegen. Vor allem von US-Unternehmen könnten weitere negative Ausblicke kommen. Dennoch zeigt die Widerstandsfähigkeit der Aktienmärkte nach den Gewinnwarnungen von Wal-Mart und Intel, dass ein großes Ausmaß an Pessimismus bereits eingepreist ist. Wir erwarten daher in der kommenden Woche eine Seitwärtsbewegung am deutschen Aktienmarkt.

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