K: Ausführliche Studie: Prognosen zur Volkswirtschaft
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Externe Quelle :
Originalkommentar der DEKA Bank
Prognosen zur Volkswirtschaft
USA: Einige Konjunkturdaten haben zuletzt deutlich die Erwartungen übertroffen und signalisieren eine sehr starke wirtschaftliche Aktivität im dritten Quartal. Vor allem die privaten Haushalte verausgaben einen nicht unbeträchtlichen Teil der steuerlichen Entlastungen und sorgen dafür, dass die Unternehmen mit ihrer Produktion nachziehen müssen. Bis einschließlich zum ersten Quartal nächsten Jahres gehen wir von Produktionszuwächsen oberhalb des Potentialwachstums aus. Im weiteren Jahresverlauf, wenn die geld- und finanzpolitischen Impulse auslaufen bzw. fehlen, dürften die Zuwachsraten wieder etwas geringer ausfallen. Aufgrund des bemerkenswerten Produktivitätswachstums sind die Perspektiven für zusätzliche Beschäftigung freilich gedämpft. Die Arbeitslosenquote wird erst im kommenden Jahr nennenswert zurückgehen. Die Sorgen der US-Notenbank über eine zu starke Disinflation sind immer noch vorhanden. Die Fed hat daher signalisiert, die Zinsen auf absehbare Zeit niedrig zu halten. Ziel ist es, die langfristigen Renditen nach oben hin zu deckeln, um hierdurch das Investitionsklima positiv zu beeinflussen. Produktivitätswachstum, Outputlücke und schwacher Arbeitsmarkt werden die Inflationsentwicklung weiterhin gedämpft verlaufen lassen. Die Zinswende der Fed erwarten wir für Spätsommer 2004. Revisionen: Da sich die zyklischen Impulse der Geld- und Finanzpolitik kurzfristig stärker zeigen, als wir dies bislang unterstellt haben, setzen wir unsere Prognose für das Bruttoinlandsprodukt noch einmal deutlich auf ein Plus von 2,7 % in 2003 (vorher 2,2 %) und auf 3,7 % im kommenden Jahr (vorher 3,2 %) herauf.
Euroland: Die Konjunktur in Euroland wird sich nur langsam erholen. Doch die Zeichen mehren sich, dass diese Erholung kommt. Alle Stimmungsindikatoren deuten auf Aufschwung. Die vorgezogene Steuerreform in Deutschland wird in 2004 einen spürbaren Impuls geben. Entlastend kommt aktuell hinzu, dass der Euro wieder etwas schwächer notiert und wohl noch etwas länger auf einem niedrigeren Niveau bleiben wird als ursprünglich von uns prognostiziert. Der neue Schwung wird allerdings gegen Ende 2004 wieder abgeschwächt durch den erneut erstarkten Euro, der die Exportdynamik deutlich bremst. Die Inflationsraten werden bis September um die 2 %-Marke pendeln bevor basiseffektbedingt das Inflationstief von etwa 1,1 % voraussichtlich im März 2004 erreicht wird. Die negative Produktionslücke wird auch in den kommenden Monaten den Preiserhöhungsspielraum der Unternehmen einschränken und mittelfristig den Inflationsdruck gering halten. Die EZB wird wegen der guten Inflationsaussichten den Leitzins konstant halten und die weitere konjunkturelle Entwicklung abwarten. Für das dritte Quartal 2004 rechnen wir im Rahmen eines nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwungs mit einer ersten Zinserhöhung. Revisionen: Wir haben unsere BIP-Prognosen für 2004 für Euroland nach oben revidiert auf 1,7 % (vorher 1,5 %). Vor allem trug hierzu auch die Aufwärtsrevision für Deutschland bei (2004: 1,9 % statt bisher 1,3 %), wo wir jetzt das Vorziehen der dritten Stufe der Einkommensteuerreform, die größere Dynamik in den USA und die geänderte Wechselkursprognose berücksichtigt haben. Wir halten zwar an der Tendenz zu einem festeren EUR-USD Wechselkurses fest, aber aufgrund der kurzfristigen Abschwächung des Euro glauben wir nicht mehr, dass die EZB im Dezember die Zinsen senken wird. Unsere Inflationsprognose haben wir für Deutschland und Frankreich angehoben und für einige andere Länder gesenkt. Für Euroland insgesamt hat dies jedoch zu keinen Revisionen geführt.
UK: Es mehren sich die Anzeichen für eine Wachstumsbeschleunigung in der zweiten Jahreshälfte. Für die Baubranche und den Dienstleistungssektor war dies bereits seit längerem offensichtlich. Nun fügen sich aber auch die positiven Meldungen für die britische Industrie zu einem stimmigen Gesamtbild. Zu einer seit vier Monaten zulegenden Industrieproduktion kommen Expansion anzeigende Einkaufsmanagerindizes und eine kräftige Entwicklung der Auftragseingänge. Am Arbeitsmarkt wurde trotz konjunktureller Schwäche Beschäftigung generiert, was den privaten Konsum stützt. Die Bank of England wird die Leitzinsen unserer Ansicht in den nächsten Monaten konstant halten. Auf die bevorstehende Neuformulierung des Inflationsziels wird die Bank pragmatisch reagieren und ihren Leitzins je nach Höhe des Ziels anpassen, falls dies notwendig sein sollte. Revisionen: Wir haben unsere Inflationsprognose für 2003 und 2004 etwas gesenkt. Gleichzeitig erwarten wir nun aber aufgrund einer sich belebenden Weltwirtschaft eine Zinserhöhung durch die Bank of England auf 12-Monatssicht.
Japan: Die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung wird sich mit der weltwirtschaftlichen Belebung weiter fortsetzen. Die Stimmungsindikatoren verbessern sich und die schlechteren Daten für Juli bei den Konsumausgaben sind vorrangig auf das schlechte Wetter zurückzuführen. Überzeichnet wurde in den vergangenen Quartalen die gesamtwirtschaftliche Aktivität durch die hohen Zuwächse beim "realen" (um die Preisentwicklung bereinigten) Bruttoinlandsprodukt. Für die kommenden Quartale ist mit geringeren Veränderungsraten des Bruttoinlandsprodukts zu rechnen, wobei die Investitionstätigkeit für etwas mehr Stabilität in der Expansion sorgen wird. Insgesamt liegt unsere neue Prognose sowohl für dieses als auch für nächstes Jahr klar über der Consensus-Prognose, der die neuen BIP-Daten erst noch einarbeiten muss. Auf der Preisseite gibt es nach wie zwei unterschiedliche Entwicklungstrends. Auf der einen Seite haben sich die Verbraucherpreise in den vergangenen Monaten stabilisiert. Allerdings sind sie weiterhin, wenn auch nur leicht, rückläufig. Diesem recht günstigen Trend stehen auf der anderen Seite die Entwicklung des BIP-Deflators und der inländischen Produktpreise entgegen. So ist laut BIP-Deflator das gesamtwirtschaftliche Preisniveau im zweiten Quartal um 2,5 % gefallen. Die verheißungsvollen realwirtschaftlichen Zahlen sollten jedoch nicht zu der Hoffnung verleiten, dass die Wirtschaft ohne Reformen aus der Deflationsspirale herauswachsen wird. Revisionen: Die Veröffentlichungen und Revisionen des Bruttoinlandsprodukts in der amtlichen Statistik haben dazu geführt, dass sowohl der Consensus-Prognose als auch unsere Prognose für 2003 Makulatur geworden sind. Die Basis für unsere Prognose hat sich derart erhöht, dass wir nun einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 2,5 % in diesem Jahr (vorher 1,9 %) und auf 1,7 % in 2004 (vorher 1,5 %) erwarten.
Emerging Markets: Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn stehen politisch turbulente Wochen bevor. Die Situation in den drei Ländern lässt sich durchaus vergleichen: Die fiskalische Konsolidierung ist das Gebot der Stunde, doch haben es die regierenden Bündnisse - die im übrigen in allen drei Ländern von sozialdemokratischen Parteien geführt werden - schwer, parlamentarische Mehrheiten für entsprechende Reformen zu finden. Neuwahlen halten wir in allen drei Ländern für unwahrscheinlich, stattdessen dürfte es zu einer weiteren Verwässerung der Reformpläne kommen. Argentinien konnte in den Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds über eine Verlängerung der Finanzhilfe eine Einigung erzielen. Damit steht nun die Schuldenrestrukturierung auf dem Programm. Brasilien sorgt weiterhin für positive Stimmung, da nach der Sozialversicherungsreform nun auch die Steuerreform angegangen wird. In Asien bleibt China wegen seiner Wechselkurspolitik unter Druck, kurzfristig sind aber keine Anpassungen zu erwarten.
>>>[Link "Klicken Sie hier um die komplette Studie zu laden!" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]
Quelle: DekaBank
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