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17:33 Uhr, 01.09.2004

K: Aufschwung setzt sich fort

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Externe Quelle: Commerzbank

Aufschwung setzt sich fort

Die Zweifel an der Nachhaltigkeit des Aufschwungs in den Industrieländern haben in den letzten Wochen spürbar zugenommen. Wichtigster Grund hierfür ist die weitere drastische Verteuerung von Rohöl. Der dadurch bedingte Kaufkraftentzug wird nicht spurlos an der Konsumnachfrage vorübergehen. In den Vereinigten Staaten wurde die Furcht vor einer merklichen Verlangsamung der Konjunktur durch den unerwartet schwachen Beschäftigungsaufbau im Juni/Juli noch verstärkt, nachdem das Wachstum im zweiten Vierteljahr mit einer laufenden Jahresrate von 3% bereits hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Im Euroraum konnte die Wirtschaft im Frühjahr das zu Jahresbeginn angeschlagene moderate Expansionstempo zwar weitgehend beibehalten. Ein Nachlassen des Impulses seitens der Weltwirtschaft würde sich aber negativ bemerkbar machen, denn noch immer profitiert die Konjunktur im Währungsgebiet maßgeblich von der globalen Nachfrage.

Wie die Volkswirte der Commerzbank in ihrem neuesten Konjunkturbericht schreiben, darf aber bei allen bestehenden Risiken nicht übersehen werden, dass die fundamentalen Rahmenbedingungen insgesamt weiterhin für eine kräftige Expansion sprechen. Auch nach der Zinswende in den Vereinigten Staaten ist die Geldpolitik in den Industrieländern nach wir vor sehr expansiv ausgerichtet. Die Geld- und Kapitalmarktzinsen liegen sowohl in nominaler als auch in realer Betrachtung unverändert deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Darüber hinaus wird die Nachfrage in den Ölförderländern durch die höheren Exporterlöse angeregt. Des Weiteren gehen die Volkswirte davon aus, dass der Rohölpreis derzeit spekulativ nach oben verzerrt ist und die Notierungen in den kommenden Monaten wieder deutlich nachgeben werden. In diesem Fall wird die US-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte wieder an Schwung gewinnen. Die schwache Dynamik beim Stellenaufbau ist eine temporäre Erscheinung.

Insgesamt wird das Expansionstempo aber wohl etwas niedriger ausfallen als ursprünglich prognostiziert. Entsprechend haben die Volkswirte ihre Wachstumsprognose für 2004 und 2005 auf 4½% und 3¾% gesenkt (bisher: 4½% und 4%). Im Euroraum wird sich die Erholung im weiteren Jahresverlauf fortsetzen, ohne dabei an Schwung zu gewinnen. Allerdings dürfte die Belebung langsam an Breite gewinnen. Die Wachstumsprognose 2004 und 2005 für den Euroraum lautet unverändert 2% bzw. 2¼%.

Moderate Rücknahme des geldpolitischen Expansionsgrades

Die massive Verteuerung von Rohöl hat bei den Verbraucherpreisen deutliche Spuren hinterlassen. Dennoch erscheinen die Preisrisiken begrenzt. Die Gefahr von Zweitrundeneffekten in Form von Lohnzuschlägen für die erlittenen Kaufkraftverluste ist gering. Dies gilt auch für den Euroraum, wo die Durchsetzungskraft der Gewerkschaften durch die schlechte Arbeitsmarktlage beschränkt wird. Vor diesem Hintergrund bleibt eine graduelle Straffung der US-Geldpolitik um jeweils 25 Basispunkte auf den nächsten FOMC-Sitzungen das wahrscheinlichste Szenario. Nur bei einer spürbaren Eintrübung der Konjunktur würde die Fed die Rückführung der Zinsen auf ein neutrales Niveau unterbrechen. Die EZB wird die Leitzinsen wegen der Unsicherheiten hinsichtlich des weiteren Konjunkturverlaufs zunächst noch nicht ändern. Gleichwohl ist auf Jahressicht eine Zinsanhebung um 75 Basispunkte zu erwarten.

Rückgang der Kapitalmarktzinsen nur temporär

Die Zweifel an der Nachhaltigkeit des Aufschwungs in den Vereinigten Staaten haben die Renditen in den vergangenen Wochen wieder nach unten gedrückt. Mit der Verstärkung der US-Konjunktur wird sich das internationale Umfeld der Rentenmärkte im Herbst aber wieder eintrüben. Entsprechend erwarten die Experten einen Renditenanstieg. Allerdings dürften die bisher erwarteten Renditewerte nun erst etwas später erreicht werden. Auf Sicht von sechs Monaten ist mit einer Rendite zehnjähriger Treasuries von 5% sowie mit einer Verzinsung entsprechender Bundesanleihen von 4½% zu rechnen.

Dollar profitiert von den Zinserhöhungen Der Euro dürfte sich in den kommenden Monaten gegenüber dem Dollar nicht nennenswert verändern. Mittelfristig spricht aber insbesondere die sich zu Gunsten des Dollar entwickelnde Zinsdifferenz für eine etwas stärkere US-Währung. Auf Jahressicht erwarten die Bankvolkswirte den Euro bei 1,16 Dollar. Trotz der jüngsten Verschlechterung des US-Leistungsbilanzdefizits bleibt die Gefahr weiterhin gering, dass hierdurch eine anhaltende Dollar-Abwertung ausgelöst wird.

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