J.P. Morgan: Staatsanleihen sind überbewertet
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Experten von J.P. Morgan Asset Management halten Staatsanleihen derzeit für überbewertet. Verantwortlich seien die außergewöhnlichen geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken, die die Liquidität am Markt stark erhöht hätten. "Die realen Renditen liegen teilweise unter den potenziellen Wachstumsraten der Wirtschaft, was nahe legt, dass diese zu niedrig, und die Bewertungen zu hoch sind", schreiben die Experten in einem aktuellen Marktkommentar.
Aus Anlegerperspektive sei entscheidend, wann und wie die Bewertungsanomalien berichtigt würden. Den jüngsten Äußerungen der geldpolitischen Entscheidungsträger zufolge bereiten sich die Zentralbanken in den USA und Großbritannien zwar auf einen Ausstieg aus der quantitativen Lockerung vor. "Mit einer Straffung der Geldpolitik ist vorerst jedoch noch nicht zu rechnen", sagt Michael Mewes, Leiter des Anleiheteams bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. "So dürfte den Währungshütern die Gefahr einer W-förmigen Konjunkturentwicklung, der so genannten Double-Dip-Rezession, nur allzu bewusst sein. Zudem bezweifeln wir, dass es einen Masterplan für den Ausstieg aus den umfangreichen quantitativen Lockerungsprogrammen gibt."
Die durchschnittliche Laufzeit US-amerikanischer und britischer Anleihen habe sich in den letzten Jahren verkürzt. Gemäß Marktanalysen sei die durchschnittliche Laufzeit von US-Staatsanleihen von sechs Jahren im Juni 2001 auf knapp über vier Jahre im März 2009 gesunken. Entsprechend nehme das Roll-over-Risiko in einer Zeit höherer Haushaltsdefizite zu. Es sei mit umfangreichen Brutto-Emissionen zu rechnen, und die Renditen der Anleihen könnten deutlich ansteigen, so die Experten bei J.P. Morgan Asset Management. "Dies sollte weltweit weiter steile Zinskurven bedeuten, bis die Zentralbanken die Zinswende einläuten und dann eine rasche Verflachung der Kurve auslösen werden."
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