Kommentar
20:00 Uhr, 17.03.2008

J.P. MORGAN - Leerverkaufen! - Aktie hat 10%, möglicherweise sogar 30% Korrekturpotenzial

Erwähnte Instrumente

Nachdem sich basierend auf charttechnischer Analyse Shortselling-Vorstellungen für die Aktien der DEUTSCHEN BANK und COMMERZBANK veröffentlichen ließen, kann dies nach intensiver Auswertung auch für die Aktie von J.P. MORGAN getan werden.

Link zur Analyse der DEUTSCHEN BANK Aktie : Bitte hier klicken.

Link zur Analyse der COMMERZBANK Aktie : Bitte hier klicken.

Bislang zeigt sich die Aktie von J.P. MORGAN unter den Aktien, die im US Bank Index gelistet sind, als recht robust. Und eigentlich bietet es sich an, die besonders schwachen Titel zu shorten. Shortseller verhalten sich in der Hinsicht nicht anders als Raubtiere in der freien Wildbahn. Sie schlagen schwaches, krankes Wild. Warum auch den Weg des größeren Widerstands gehen ?

Dennoch. J.P. MORGAN steht durch die Übernahme des Konkurrenten Bear Stearns (auf den ersten Blick) für einen Apfel und ein Ei derzeit im Rampenlicht der Berichterstattung. Also haben wir die Aktie genauer unter die charttechnische Lupe genommen.

J.P.Morgan - Kürzel: JPM - ISIN: US46625H1005

Börse: NYSE in USD / Kursstand: 40.xx $

Rückblick: Der Kursverlauf seit 2006 zeigt auch bei der Aktie von J.P. MORGAN Trendwendecharakter. Es handelt sich um eine SKS Wendeformation, deren rechte Schulter durch ein inverses fallendes Dreieck dargestellt ist. Die obere Begrenzung des Dreiecks verläuft bei 48,30 $ und stellt einen Widerstand dar. Die nach unten rechts abfallende untere Begrenzung des Dreiecks hat mittlerweile 4 Auflagepunkte. Durch das Dreieck ziehen 2 Fächerlinien. An die untere bei 40,50 $ ist der Kurs heute herangelaufen. Diese Fächerlinie wirkt als Widerstand. Auch wenn die Aktie heute positiv tendiert, dürfte der Abwärtsdrall im mittelfristigen Zeitfenster noch anhalten.

Charttechnischer Ausblick: Ausgehend von 53,25 $ im Mai 2007 bewegt sich die Aktie in einem Abwärtstrend. Mittelfristig liegt demzufolge intakter Verkaufsdruck vor. Das Trendwendekursmuster seit 2006 drückt den Aktienkurs nach unten. Unter mittelfristigen Gesichtspunkten ist die Aktie ein Short, ein Leerverkauf bis 33,30 $. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau also ca. 10% Abwärtspotential. Bei 33,30 $ verläuft eine wichtige mehrjährige horizontale Unterstützungslinie. Bei 33,30 $ kann insofern wieder mit Bodenbildungsversuchen gerechnet werden. Bei 33,30 $ dürften die Notierungen zumindest temporär wieder nach oben abprallen. Fällt der Aktienkurs auf Wochenschlußkursbasis unter 33 $ ab, würde dies ein Folge-Verkaufssignal in Richtung 27-28 $ generieren. Die Bedingung ist aber strikt die, dass der Kurs unter 33 $ abfallen muß. Bis 28 $ wären es ausgehend vom aktuellen Kursniveau ca. 30 % Abwärtspotential.

Wer die Aktie tatsächlich shorten sollte, der muß sich gerade auch angesichts des überverkauften Niveaus im Bankensektor strikt mit Stoploss absichern. Eine erste Stoplossabsicherung wäre oberhalb von 42 $ möglich. Weiter, aber besser ist eine Stoplossabsicherung über 45 $. Je weiter das Stoploss vom Einstieg entfernt ist, desto geringer die Positionsgröße. So sind die Spielregeln.

Übrigens. Ein Kursanstieg über 48,30 $ würde die Korrektur bei J.P. MORGAN beenden und ein Kaufsignal aus charttechnischer Sicht einleiten; das Projektionsziel aus dem inversen Dreieck würde dann auf mittelfristige Sicht im 60 $ Bereich liegen.

Sie sehen. Sogar dieser relativ starke Vertreter aus dem US Bankindex ($BKX) steht charttechnisch noch immer auf tönernen Füßen. Anzeichen einer Bodenbildung zeigen sich bisher noch nicht. Die Signallage spricht für eine deutliche Korrekturausdehnung. Sie wissen, wie das an der Börse ist. Die längste Zeit bewegen sich die Kurse entweder in Übertreibungen oder Untertreibungen. Was den Bankensektor anbelangt, dürfte langsam die Phase der Untertreibung beginnen. Das gilt für qualitativ hochwertige Titel wie beispielsweise die DEUTSCHE BANK oder J.P. MORGAN. Die aktuelle Marktphase erinnert an das Platzen der Internetblase. Auch damals wurde der Sektor regelrecht ausgeräuchert, der Auslöser für die Korrektur am Aktienmarkt war.

Bankaktien sollten ganz genau beobachtet werden. Wenn sich nämlich im Banksektor endlich Bodenbildungstendenzen abzeichnen sollten, dürfte das auch das Aufbruchsignal für den Aktienmarkt insgesamt sein.

Heute gab es eine Häufung von Gerüchten, wonach diverse Banken aus dem asiatischen und europäischen Raum ihre Händler angewiesen hätten, keine Transaktionen für die UBS und Lehman Brothers durchzuführen. Ähnliche Gerüchte gab es auch kurz vor dem "Ableben" von Bear Stearns. Man muß davon ausgehen, dass diese Gerüchte intentionsgetrieben sind. Der Bankensektor ist ohnehin angeschossen, also feuert man noch eine Salve Gerüchte ab ...

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand

Kursverlauf seit 1997 (log. Linienchart)
Kursverlauf seit Juni 2003 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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