Kommentar
09:36 Uhr, 14.04.2011

John Paulson: Das "Worst-Case-Szenario" für die US-Wirtschaft

Erwähnte Instrumente

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  • EUR/USD
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John Paulson (der Hedgefonds-Manager, der im Jahr 2010 ein Gehalt von 5 Mrd. Dollar hatte und jetzt über beide Ohren in Gold investiert ist und sogar einen eigenen Gold-Hedgefonds aufgelegt hat) - skizziert in der französischen Zeitung "Les Echos" drei zentrale Gefahrenpunkte für die US-Wirtschaft. Sie könnten zu einem Worst-Case-Szenario für die US-Wirtschaft führen:

  1. Finanzreform könnte die Konjunkturerholung ausbremsen. Die Finanzreform sei textlastig (2000 Seiten lang) und trotzdem schwer implementierbar. Ihr sei eine emotionale Reaktion voraus gegangen. Das Resultat sei, dass sie zahllose Konflikte und Unsicherheitsmomente schaffe. Wie Alan Greenspan gesagt habe, meint auch Paulson: Sie wird zu Unterbrechungen in der Funktion der Märkte führen.
  2. Inflation ist ein Risiko. Die quantitative Erholung bleibe nicht ohne Folgen und schaffe das Potenzial für Inflation. Derzeit hätten die USA wegen der Überkapazität keine Inflation. Das Risiko sei aber persistent. Es sei unabstreitbar dass die monetäre Expansion äquivalent sei für das Anschalten der Notenpresse. Es bleibe abzuwarten, ob die Fed die Konjunkturerholung bremsen wird, bevor sie inflationär wird.
  3. Die Verschuldungsquote der US-Regierung wird früher oder später einen "sehr ernsten" Schwellwert erreichen. Es gebe zahllose Unsicherheitsmomente über die Exitstrategie der Fed. John Paulson schreibt, dass er überrascht wäre, wenn es eine dritte Runde quantitativer Lockerung geben werde. Während viele Volkswirte davon ausgingen, dass die US-Verschuldung auf lenksamem Niveau sei, werde sie früher oder später eine Schwelle erreichen, die ein Problem darstellen werde. Heute sei die Verschuldungsquote der USA relativ vernünftig (65% des BIP), wenn aber die Verschuldung der Bundesstaaten addiert werde, erreiche die Verschuldungsquote 100% des BIPs, was schon eher mit Griechenland oder Portugal vergleichbar sei. Das sei ein sehr ernstes potenzielles Problem. Die USA hätten nicht die Fähigkeit, sich unbegrenzt zu verschulden.

Weitere Statements von Paulson:

"Das größte Risiko für die US-Konjunkturerholung ist ein stagnierender Immobilienmarkt."

"Wir müssen Währungen in relativen Begriffen bewerten. Großbritannien hat sich hinsichtlich der Geldpolitik dem selben Ziel wie die USA verschrieben. Der Euro hat seine eigneen Probleme. In diesen Zeiten der Unsicherheit bei Papierwährungen fühle ich mich sicherer, wenn ich Gold besitze. Wenn man sich die Inflationsrisiken in drei bis fünf Jahren und die Volatilität des Euros betrachtet, dann liegt Gold eine gute Schutzfunktion inne gegen die Abwertung von Papierwährungen und bietet sogar die Möglichkeit, eine Überrendite gegenüber Festgeldanlagen zu erwirtschaften."

Autor: Jochen Stanzl, Chefredakteur Rohstoff-Report

Der Rohstoff-Report ist eine Publikation der BörseGo AG

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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