Jim Rogers zu den Märkten - Das asiatische Jahrhundert hat begonnen
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Gestern und vorgestern war ich auf der Strukturierte-Produkte Messe in Zürich. Das Who is Who der Schweizer Bankhäuser war dort vertreten, ebenso wie Schweizer Finanzmagazine und -zeitungen.
Unter dem Publikum war der Anteil der Institutionellen mit schätzungsweise 80 % erstaunlich hoch.
Und um es auf den Punkt zu bringen, in Gesprächen wurde in Zürich sofort klar: Hier geht es um sehr viel Geld, das angelegt werden will. Insofern kein Wunder, dass auch die großen US Investmentbanken wie Merrill Lynch, Goldman Sachs oder Morgan Stanley als Aussteller vor Ort vertreten waren. Insofern kein Wunder, dass die Deutsche Börse mit ihrem Partner, der Schweizer SWX Group und dem Joint Venture Scoach massiv in den Markt drängt. Und insofern kein Wunder, dass sich Vermögensverwalter vor Ort genaustens über die Produktentwicklungen informierten.
Seit geraumer Zeit kommen Emittenten wie beispielsweise die Deutsche Bank, die ABN Amro, Sal.Oppenheim, HSBC, die SocGen oder die BNP Paribas in den Schweizer Markt. Der Markt für strukturierte Produkte wächst in einem atemberaubenden Tempo. Bei ihrem Auftritt scheute die ABN Amro keine Kosten und Mühen, sich und die neu geschaffene Produktwelt extra für den Schweizer Markt zu präsentieren. Unter anderem gab es am gestrigen Tag einen informativen und amüsanten Vortrag von Jim Rogers. Der Mann ist bekannt. Der Saal war mit mehreren Hundert Zuschauern gefüllt.
Nachdem ich meine Eindrücke von der Messe zusammengefaßt habe, nun eine kurze Zusammenfassung der Hauptaussagen von Jim Rogers.
Übrigens. Meine Kollegen und ich kamen aus dem Schmunzeln gar nicht mehr heraus, als Jim Rogers anschließend durch die Messe lief, sich die Stände der Aussteller anschaute und dabei während des halben Weges durch die Halle nicht den Blick von dem GodmodeTrader Logo des Stands der BörseGo AG abwenden konnte. Julius Bär, UBS, Bank Sarasin, Zürcher Kantonalbank und dann ... ja dann ... GodmodeTrader direkt gegenüber der Credit Suisse.
Jim Rogers zu den Märkten. Zwar nichts wirklich wesentlich Neues, aber dafür eine Bestätigung dessen, was er bereits seit Jahren proklamiert.
Jim Rogers ...
... sieht den US-Dollar weiter deutlich fallen. Helikopter-Ben sei Dank. Bernanke habe in seiner gesamten bisherigen beruflichen Laufbahn lediglich gelernt, die Gelddruckmaschine zu bedienen. Und jetzt habe man diesen Mann tatsächlich auf den Markt losgegelassen. Das Problem mit der US-Dollar Abwertung sei bekannt. Als Anleger solle man bei seinen Entscheidungen dringend diese Währungsentwicklung berücksichtigen.
... hat laut eigener Aussage seiner kleinen Tochter ("baby-daughter") ein Konto nicht etwa bei einer US Bank eröffnet, sondern ein Konto in der Schweiz.
... kann sich nicht vorstellen, dass der Euro den US-Dollar als Weltwährung ersetzen könnte. Rogers traut dies lediglich dem chinesischen Renminbi zu. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung des chinesischen Marktes werde der zugrundeliegende politische und rechtliche Boden zwangsläufig stabiler tendieren. Es gebe dafür gar keine Alternative.
... stellt wieder die Bedeutung Chinas für die kommenden Jahre und Jahrzehnte in den Vordergrund des Vortrags. Seine kleine Tochter spreche selbstverständlich mandarin. Es sei in unserem heutigen Zeitalter unabdingbar, seine Kinder mandarin unterrichten zu lassen. Während des Vortrags entwickelte sich eine kurze Diskussion, ob mandarin nicht sogar die englische Sprache als die Weltsprache ablösen werde.
... behauptet, dass das Thema "China" zwar ausgiebig in den westlichen Medien besprochen werde. Die Tragweite dessen, was sich dort abspiele, sei aber nach wie vor noch nicht erkannt worden.
... meint, das europäische Jahrhundert und das amerikanische Jahrhundert seien Vergangenheit, das asiatische habe nun begonnen.
... spielt auch kurz auf die Nachfragesituation bei Öl an. Er zählt eine Reihe von Ländern auf, die vom Status des Öl-Exporteurs zum Status des Öl-Importeurs gewechselt seien. Bezgl. der Angebotssituation seien die Informationen mit Vorsicht zu genießen. So gebe Saudi-Arabien seit Jahren seine Reserven immer in der gleichen Größenordnung an, obwohl das schwarze Gold Jahr für Jahr in großen Mengen gefördert und exportiert werde. Man müsse nicht besonders "helle" sein, um zu erkennen, dass die öffentlichen Angaben der Saudis nichts taugten.
... kann sich am Aktienmarkt den Übergang in eine breite Seitwärtsphase vorstellen.
... sieht den Rohstoffmarkt weiter haussieren. Jede Hausse werde einmal ein Ende finden, aber bis das soweit sei, könne sehr viel Zeit vergehen. Seine kleine Tochter sei demzufolge selbstverständlich massiv in Rohstoffe investiert und freue sich darüber außerordentlich.
... sieht den Rohstoffmarkt auch deshalb noch lange nicht am Top, weil die meisten Anleger ihren Kaffee noch immer lieber trinken würden, als sich Gedanken zu machen, wie man Kaffee an den Märkten handeln könne. Erst dann, wenn ähnlich wie bei der Internethausse 1999 jedermann investiert sei und das Thema allerorts diskutiert werde, erst dann sei darüber nachzudenken, diesen Markt zu verlassen.
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