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12:08 Uhr, 13.09.2012

Jetzt erst recht – ran an die Goldminenaktien

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Jetzt erst recht – ran an die Goldminenaktien

Wer seit dem vergangenen Jahr die Statements vieler Rohstoff-Experten verfolgt, kann es schon fast nicht mehr hören, deren gebetsmühlenartiges Votum für Goldminen-Aktien, die mittlerweile so extrem billig geworden sind, dass man angeblich nicht mehr an ihnen vorbeikommt. Das Dilemma besteht allerdings darin, dass etwas, was fundamental günstig bewertet ist, nicht auch noch preiswerter werden kann, wie man über viele Monate gerade an Minentiteln sehen konnte, die eigentlich landläufig als 2- bis 3-fache „Hebelinstrumente“ auf den Goldpreis gelten. Zwar konnte auch dieser in dem Zeitraum keine großen Bäume mehr ausreißen, doch war die Outperformance seit dem vergangenen Jahr gegenüber der Aktien-Variante signifikant hoch. Nachdem aber beim Rohstoff selbst vor kurzem aufgrund der steigenden Nachfrage von ETFs und wohl auch durch die Käufe großer Zentralbanken ein charttechnischer Ausbruch nach oben gelungen ist, könnte es jetzt tatsächlich soweit sein, dass auch die Titel von Unternehmen, die sich mit der Exploration und Förderung des kostbaren Gutes beschäftigen, mitgezogen werden. Zumindest 82 Prozent der Analysten rechnen in der Folgezeit mit einer anziehenden Goldnotierung, da auch jetzt mehr denn je wieder geldpolitische Stimuli der Notenbanken zu erwarten sind. Doch auch für diese steht zumindest aus Anlegersicht noch kein Termin fest.

Es bleibt also spannend, wann Minenwerte endlich wieder ihrer Favoritenrolle am Goldmarkt gerecht werden können. Investoren, die hier das Einzelaktienrisiko scheuen, sollten sich bei einer steigenden Goldpreiserwartung auf Indizes mit überwiegend ungehedgten Titeln konzentrieren. Zu diesen gehört der von Finanzinstrumenten besonders häufig abgebildete NYSE Arca (früher AMEX) Gold Bugs Index, der auch unter dem Börsenkürzel HUI bekannt ist. Darin enthalten das „Who-is-Who“ des Sektors mit Werten wie Barrick Gold, Goldcorp, Newmont Mining, Yamana Gold oder Anglogold Ashanti. Der Vorteil dieses vierteljährlich reallokierten Marktbarometers liegt vor allem darin, dass in dieses Goldproduzenten aufgenommen werden, die sich allenfalls für weniger als zwei Jahre auf Termin gegen fallende Edelmetallpreise absichern und so auch von weiter steigenden Goldnotierungen profitieren können.

Intraday

1 Monat

3 Monate

6 Monate

1 Jahr

3 Jahre

5 Jahre

10 Jahre

15 Jahre

Max.

Quelle: Onvista (3-Jahres-Chart)

Der Zertifikatemarkt bietet auf die bekannte Benchmark neben Delta-1-Produkten auch einige mit mehr oder weniger Teilschutz ausgestattete Bonus- und Discount-Papiere. Wer beim NYSE Arca Gold Bugs allerdings eine echte Sicherheitsstufe einziehen möchte, findet seit dieser Woche bei der RBS auch ein Garantie-Zertifikat. Das etwas eigentümliche Produkt verzichtet nicht nur auf eine Währungssicherung, sondern wird sogar hierzulande statt in Euro in US-Dollar gehandelt, wobei der Nennbetrag auf 2.000 US-Dollar fixiert ist. Der Euro-Anleger setzt dadurch indirekt auch noch auf einen weiter gegenüber der Gemeinschaftswährung aufwertenden US-Dollar. Kann sich der Euro dagegen festigen, würde dies eine mögliche Aktien-Performance entsprechend schmälern. Weiterhin gilt es bei dem Zertifikat zu beachten, dass der Kapitalschutz hier nicht 100, sondern „nur“ 90 Prozent (1.800 US-Dollar) beträgt. Um den vollen Nennwert ungeachtet des Währungseinflusses bei Fälligkeit am 7. September 2017 zurückerstattet zu bekommen, müsste der Index also erst einmal mit zehn Prozent in Vorlage gehen. Alles was danach kommt, kann dann als Gewinn verbucht werden, allerdings nur bis zu einem Cap der mindestens bei 50 Prozent des Nominals liegt. De facto würde dies einem Rendite-Potential von nennwertbezogen ca. 40 Prozent entsprechen.

Der BörseGo Tipp:

Bei der 5-jährigen Teilschutzanleihe auf den NYSE Arca Gold Bugs Index kann der Anleger mit einer 90-prozentigem Garantie auf das Anspringen der hochvolatilen Goldminentitel „warten“. Allerdings verzichtet er für den Kapitalschutz auf zehn Prozent Rendite und besitzt so nur noch ein Gewinnpotential von ca. 40 Prozent. Darüber hinaus ergibt sich bei dem Papier zusätzlich eine Währungs-Chance bzw. ein entsprechendes Risiko. Das Papier eignet sich deshalb für den eher vorsichtigen Investor, der sein Depot auch währungstechnisch weiter diversifizieren möchte.

Teilschutzanleihe auf NYSE Arca Gold Bugs Index

Emittent/WKN:

RBS / AA5T9K

Laufzeit:

07.09.2017

Preis: (11.09.2012)

Geld / Brief: 101,60 € / 102,60 € (2.000 USD Nennwert)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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