Kommentar
18:00 Uhr, 15.11.2021

DAX: Drohende Lockdowns lassen Anleger kalt - Supreme Court gibt Volkswagen einen Korb

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • EZB rückt trotz zäher Inflation nicht vom Nullzins ab
  • Ampel will Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen
  • China: Industrie und Einzelhandel erholen sich
  • Japans Wirtschaft schrumpft stärker als erwartet
  • Österreich: Lockdown für Ungeimpfte
  • Argentinien: Niederlage für Regierung bei Parlamentswahl
  • Bitcoin wird anonymer und schneller

  • Hohe Inflation: Deutsche Bank-Chef fordert Geldpolitik zum Handeln auf
  • Nordex schreibt weiterhin Verluste
  • Lufthansa: Kein zweites Mal Staatshilfe nötig
  • RWE kündigt 50 Mrd. schweres Investitionspaket an
  • Elon Musk raunzt Bernie Sanders an

Markt

  • Einem DAX-Rekordlauf folgt der nächste. Nach der Rekordfahrt am vergangenen Freitag ging es zum Wochenbeginn zwar erst einmal gemächlicher zu. Seine Bestmarke vom Freitag bei gut 16.150 Punkten übertraf der DAX heute dennoch noch einmal um ein paar Pünktchen. Am Schluss stand der deutsche Leitindex nur knapp unter der neuen Bestmarke bei 16.148 Punkten, dies war ein Plus von 0,34 Prozent. Die Anlageexperten der Credit Suisse bleiben zunächst weiter verhalten optimistisch für Aktien. Der deutsche Aktienmarkt gehört zu ihren Favoriten. Die Experten sehen bei den Anlegern aber den Wunsch zu Gewinnmitnahmen, was die positive Kursentwicklung dämpfen könnte. Sorgen wegen steigender Corona-Infektionszahlen und drohende Lockdowns könnten die gute Marktstimmung ebenfalls schnell trüben. Die Wucht der vierten Welle in den kommenden Wochen könnte zum größten Hindernis für die Jahresendrally werden, mahnte der Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.
  • Mit dem ersten großen Upgrade seit 2017 sind rund um die Digitalwährung Bitcoin umfassende Änderungen eingeführt worden. Die Reform namens „Taproot“ (Pfahlwurzel) wurde am frühen Sonntagmorgen aktiviert. Seit Anfang 2018 wurde an Taproot gearbeitet. Schon damals war das Ziel mehr Anonymität und Effizienz. Nun wird das neue Protokoll eingeführt. Eine wichtige Neuerung ist demnach die Einführung der Schnorr-Signaturen. Diese wurden vom Frankfurter Verschlüsselungsexperten Claus Peter Schnorr entwickelt und sollen für mehr Privatsphäre sorgen. Die FAZ zitiert den Bitcoin-Experten Philipp Sandner: „Durch diese Schnorr-Transaktionen wird ein Bündel von Transaktionen mit einer einzelnen Signatur freigegeben. Dadurch kann man teilweise nicht immer sehen, wer eine einzelne Transaktion oder ein Bündel davon autorisiert hat."

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Volkswagen-Konzern hat in den USA in der juristischen Aufarbeitung des Skandals um manipulierte Abgaswerte einen Rückschlag erlitten. Der Supreme Court wies VW-Anträge zweier noch ausstehender Verfahren am Montag ohne nähere Begründung ab. Der Autokonzern hatte gehofft, die Entscheidungen aus unteren Instanzen höchstrichterlich ausräumen zu können. Die Entscheidung des Supreme Courts ändere nichts an der Stichhaltigkeit von Volkswagens Argumenten, teilte das Unternehmen mit. Der Konzern ist weiter der Ansicht, dass die verbleibenden Ansprüche bereits durch Strafen und Entschädigungen abgegolten seien. VW hatte im September 2015 zugegeben, mit einer speziellen Software jahrelang die Abgastechnik von Dieselautos manipuliert zu haben. Der Konzern verbuchte bereits Kosten von mehr als 30 Mrd. Euro wegen des Skandals, vor allem für Straf- und Kompensationszahlungen in den USA.
  • VW-Konzernchef Herbert Diess sieht in der Chipkrise Licht am Ende des Tunnels. „Wir schlagen uns durch. Wir versuchen, damit zurechtzukommen", sagte Diess am Montag auf dem Wirtschaftskongress der "Süddeutschen Zeitung" in Berlin. „Ich hoffe, dass wir durch das Schlimmste durch sind.“ Er bekräftigte frühere Annahmen, denen zufolge die schon in diesem Jahr rückläufigen Produktions- und Absatzzahlen wohl auch 2022 unter Druck bleiben dürften: „Wir werden sicher nicht alle Autos bauen können im nächsten Jahr, die wir (bauen) wollen."
  • Der Bürovermittler WeWork profitiert von einer erholten Nachfrage, schreibt aber weiterhin Verluste. Der Fehlbetrag sank im dritten Quartal um 15 % auf rund 844 Mio. Dollar. Inzwischen seien 59 Prozent der Büroflächen wieder belegt, hieß es. Vor einem Jahr waren es 9 Prozent gewesen.
  • Israel hat den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren freigegeben. Das Gesundheitsministerium teilte am Sonntag mit, laut den Empfehlungen von Experten überwiegen die Vorteile einer Impfung. In der EU ist bisher noch kein Corona-Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen. Biontech/Pfizer haben aber bereits eine Zulassung ihres Präparats für fünf- bis elfjährige Kinder beantragt, wie sie im Oktober mitteilten. Eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA steht noch aus.
  • Der "Wall Street Journal" zufolge hält der aktivistische Investor Paul Hilal über seine Anlagegesellschaft Mantle Ridge Aktien der Billighandelskette Dollar Tree im Wert von mindestens 1,8 Mrd. US-Dollar und wäre damit direkt einer der beiden größten Anteilseigner.
  • Die Beteiligungsgesellschaft KKR und der Infrastrukturfonds Global Infrastructure Partners (GIP) wollen den Datenzentrenbetreiber Cyrusone übernehmen und anschließend von der Börse nehmen wllen. Die Offerte beläuft sich auf 90,50 Dollar je Aktie in bar. Sie bewertet Cyrusone inklusive der Unternehmensschulden mit 15 Mrd. Dollar.
  • Tesla-Aktien bleiben unter Druck. Sie leiden weiter unter den sukzessiven Anteilsverkäufen von CEO und Großaktionär Elon Musk. Sollte der Kurs unter die Marke von 995,75 Dollar rutschen, würde der Börsenwert des E-Autobauers unter die Marke von einer Billion Dollar fallen. Elon Musk verkauft derzeit in großem Stil Aktien, um Steuern zu zahlen. Papiere im Wert von mehr als fünf Milliarden Dollar stieß er bereits ab. Als der Sozialist Bernie Sanders nun erneut an die Verantwortung der Reichen erinnert hat, konnte sich der Tesla-Chef auf Twitter nicht mehr beherrschen. Mit deutlichen Worten richtete Musk seine Suada in Richtung Saunders: „Ich vergesse immer wieder, dass Sie noch am Leben sind“. Sanders hatte zuvor gefordert: „Wir müssen verlangen, dass die extrem Reichen ihren gerechten Anteil zahlen.“ Darauf bezogen setzte Musk nach: „Soll ich mehr Aktien verkaufen, Bernie?“
  • Der Streamingdienst Apple TV+ will mit seiner ersten koreanischen Originalserie den Erfolg von "Squid Game" des Konkurrenten Netflix nachahmen. Das US-Unternehmen stellte nun die Sci-Fi-Serie "Dr. Brain“ vor, die auf einem koreanischen Web-Comic basiert.
  • Mit Blockbustern wie dem neuen James Bond hat der Kinobetreiber Cineworld es beinahe wieder geschafft, das Umsatzniveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie zu erreichen. Die Zahlen seien seit der Wiedereröffnung der Kinos im April stetig nach oben gegangen, teilte der zweitgrößte Betreiber weltweit mit.
  • Auf der Messe in Dubai zeigte der US-Flugzeugbauer Boeing erstmals seinen modernisierten Großraumjet 777X der Öffentlichkeit. Die Maschine ist die Nachfolgerin des 777 und soll rund zehn Prozent weniger Treibstoff verbrauchen. Allerdings musste Boeing die Markteinführung nach hinten verschieben, was den Konzern viel Geld kostet. Ende 2023 sollen die ersten Maschinen ausgeliefert werden.
  • Der Energiekonzern RWE schnallt sich ein riesiges Investitionspaket auf den Rücken: Bis 2030 will der Konzern unter dem neuen Vorstandschef Markus Krebber und 50 Mrd. Euro in den Ausbau des Ökostromgeschäfts stecken, wie RWE am Montag bei einer Investorenveranstaltung laut Reuters mitteilte. Die Ökostromkapazitäten sollen damit auf 50 Gigawatt steigen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) werde 2022 auf 3,3 bis 3,6 Mrd. Euro steigen. Bislang hatte das Management nur 3,1 bis 3,4 Mrd. Euro angestrebt. Bis 2030 soll das Ergebnis zudem auf 5 Mrd. Euro zulegen.
  • Nach Ansicht Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing kümmert sich die Geldpolitik nicht ausreichend um das Problem des starken Preisdrucks. Die Notenbanken gingen davon aus, dass es sich bei dem aktuellen Anstieg der Teuerung um einen temporären Effekt handele, sagte Sewing laut Reuters auf der Euro Finance Week in Frankfurt. „Diese Meinung teilen unsere Ökonomen nicht. „Marktteilnehmer fingen an, Preissteigerungen zu antizipieren. „Ich denke, dass die Geldpolitik hier gegensteuern muss“. Das vermeintliche Allheilmittel der vergangenen Jahre - niedrige Zinsen bei scheinbar stabilen Preisen - habe seine Wirkung verloren, jetzt kämpfen wir mit den Nebenwirkungen", sagte Sewing.
  • Der niederländisch-britische Ölkonzern Shell will seinen steuerrelevanten Sitz nach London verlegen. Dieser Vorschlag soll der Aktionärsversammlung im Dezember zur Entscheidung vorgelegt werden, wie Shell am Montag mitteilte. Die Konzernleitung soll dann nach London umziehen. Der Konzern muss dann das Prädikat „Royal Dutch“ in seinem Namen aufgeben.
  • Die Vodafone-Funkturmgesellschaft Vantage Towers hat im ersten Halbjahr mehr Umsatz erreicht. Der Erlös der ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres stieg um 2,5 Prozent auf 494 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Das operative Ergebnis stieg um 2,6 Prozent auf 427 Mio. Euro.
  • Die Lufthansa sieht sich über dem Berg. Vorstandschef Carsten Spohr rechnet nicht damit, noch einmal die Unterstützung des Staates in Anspruch nehmen zu müssen. Im Interview mit dem „Handelsblatt“ verwies er auf die verbesserte finanzielle Ausstattung des Konzerns, der nun über dreimal so viel Liquidität verfüge wie vor der Krise. „Und ich gehe nicht davon aus, dass es noch einmal zu einer ähnlichen Situation wie im vergangenen Jahr kommen wird, als der Luftverkehr auf der ganzen Welt nahezu zum Erliegen kam. Sollte sich die Lage dennoch wieder zuspitzen, sind wir krisenfest."
  • Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex hat im dritten Quartal einen weiteren Verlust von knapp 40 Mio. Euro, nach 73 Mio. Gewinn ein Jahr zuvor, verzeichnet. Nach den ersten neun Monaten steht in diesem Jahr nun ein Minus von fast 104 Mio. Euro unterm Strich. Wegen gestiegener Kosten hatte das Management bereits seine Jahresprognose zurückgenommen. Wie bereits bekannt, steigerte Nordex den Umsatz in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Viertel auf knapp 4 Mrd. Euro. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieben davon knapp 101 Mio. Euro als operativer Gewinn hängen (Marge von 2,5 Prozent).
  • Der erste Tag der Dubai Airshow - für Airbus verlief er besonders erfolgreich. Der Flugzeugbauer hat einen Großauftrag von Indigo Partners über 255 Maschinen des Typs A321neo erteilt. Zu Indigo Partners gehören die ungarische Wizz Air, die US-Gesellschaft Frontier, die mexikanische Volaris und die in Chile und Argentinien stationierte JetSmart. Weitere gute Nachrichten für Airbus kamen von der Fluggesellschaft Emirates, die in Dubai offen über eine Flottenerneuerung nachdachte, bei der die 777X von Boeing durch den A350 von Airbus ersetzt werden könnte. Der Flugzeugfinanzierer Air Lease Corporation (ALC) hat zudem eine Absichtserklärung über den Kauf von 111 Passagier- und Frachtflugzeugen unterzeichnet. Die Bestellung umfasst Maschinen aus allen derzeit angebotenen Modellreihen - darunter sieben Exemplare der neuen Frachtversion des Großraumjets A350.
  • Der Versicherungskonzern Talanx wird optimistischer für das laufende Jahr. Der Überschuss dürfte das obere Ende der bisherigen Zielspanne von 900 bis 950 Mio. Euro erreichen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Im dritten Quartal sank der Überschuss wegen hoher Schäden durch Naturkatastrophen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings um neun Prozent auf 177 Mio. Euro.
  • Der im SDAX gelistete IT-Sicherheitsdienstleister Secunet Security Networks befürchtet 2022 eine Abschwächung der Nachfrage. Das Management rechnet laut einer Mitteilung vom Freitagabend für das kommende Jahr mit einem Umsatz von rund 320 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um die 50 Mio. Euro. 2021 soll der Umsatz bei rund 330 Mio. Euro und das operative Ergebnis bei etwa 59 Mio. Euro liegen.
  • Der niederländische Handelskonzern Ahold Delhaize will ab Anfang 2022 Aktien für bis zu einer Mrd. Euro zurückkaufen und prüft einen Börsengang seiner Onlinehandels-Sparte bol.com in der zweiten Hälfte kommenden Jahres. Zudem blickt der Vorstand zuversichtlich auf die kommenden Jahre. 2022 solle der Umsatz weiter zulegen und die operative Marge dabei mindestens vier Prozent betragen.
  • Der Hamburger Online-Händler Otto rechnet im Weihnachtsgeschäft nur vereinzelt mit Lieferengpässen. „Für das Weihnachtsfest wird es eine weitestgehend gute Versorgung geben, weil diese Ware schon lange hier ist", sagte der Vorsitzende des Otto-Bereichsvorstands, Marc Opelt, der dpa. Er schließe zwar nicht aus, dass zu Weihnachten bei insgesamt 7,8 Mio. aktiven Posten das eine oder andere fehle. Mit größeren Schwierigkeiten rechne er aber, wenn überhaupt, erst im Frühling

Konjunktur & Politik

  • EZB-Chefin Christine Lagarde hat Forderungen nach einer strafferen Geldpolitik zurückgewiesen. Sie gestand am Montag bei einer Anhörung im Europaparlament zwar zu, dass sich die Inflation hartnäckiger erweisen dürfte als ursprünglich gedacht. Doch sei derzeit eine Abkehr von der Politik des billigen Geldes nicht vorstellbar: „Falls wir jetzt Straffungsmaßnahmen einleiten sollten, würde das wesentlich mehr Schaden anrichten als Gutes bewirken,“ sagte Lagarde laut Reuters. Selbst eine Straffung auf kurze Sicht anzudeuten, würde der Wirtschaft im Euroraum bereits schaden. Lagarde betonte abermals, dass eine Zinserhöhung im kommenden Jahr unwahrscheinlich sei.
  • Der Empire-State-Manufacturing Index stieg im November im Vergleich zum Vormonat um 11,1 auf 30,9 Zähler, wie die regionale Notenbank von New York am Montag mitteilte. Analysten hatten mit einem leichten Anstieg auf 22,0 Punkte gerechnet. Der Indikator signalisiert damit robustes wirtschaftliches Wachstum.
  • US-Präsident Joe Biden will mit China einen „harten Wettbewerb“ fahren, einen offenen Konflikt aber vermeiden. Diesen Kurs werde Biden in einer Videokonferenz mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am Montagabend vertreten, kündigte eine Beamtin des Weißen Hauses in Washington an. China wiederum hofft, dass beide Seiten „angemessen mit Differenzen umgehen". „Wir hoffen, dass die USA mit China in die gleiche Richtung arbeiten", sagte Außenamtssprecher Zhao Lijian in Peking.
  • Laut einem Meinungsbeitrag von Willem Buiter in der Financial Times ist das von der Fed im August 2020 eingeführte "Average Inflation Targeting" (AIT) ein "ungeheuerlicher" Fehler, der elementaren Grundsätzen von wirtschaftlichem Basiswissen widerspricht und der wirtschaftlicher "Unkenntnis" entspringt.
  • Die möglichen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP sind sich offenbar einig über die Einführung einer Impfpflicht in bestimmten Bereichen. „Wir werden eine Impfpflicht brauchen für Einrichtungen, bei Pflegeheimen, bei Kindertagesstätten et cetera. Wir werden das auf den Weg bringen“, sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt am Montag in Berlin. Der Vorstoß sei aber nicht Bestandteil der Reform des Infektionsschutzgesetzes, die diese Woche beschlossen werden soll, sondern eines separaten Gesetzgebungsverfahrens, erklärte Göring-Eckardt.
  • Die Exporte der Eurozone sanken im September zum Vormonat saisonbereinigt um 0,4 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte. Die Einfuhren erhöhten sich hingegen um 1,5 Prozent. Der Handelsüberschuss verringerte sich daher - er sank von 9,7 Mrd. im August auf 6,1 Mrd. Euro im September.
  • Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, kritisiert die Laxheit im Umgang mit Corona. „Wir hätten viel besser vorbereitet sein können. Es hat ja an Warnungen aus der Wissenschaft nicht gefehlt", sagt Johna der Zeitung Rheinische Post". „Alle, die in dieser Zeit und im Spätsommer vor einer Verschärfung der Lage gewarnt haben, wurden nicht ernst genommen, Warnungen wurden als Panikmache abgetan“. Es komme nun darauf an, möglichst stringent und zielgerichtet zu handeln. „Das Einzige, was jetzt zu schnellen Entlastungen führt, ist, planbare Eingriffe zurückzustellen, um zusätzliches Personal für die Unterstützung der Intensivstationen freizubekommen."
  • SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet bereits Anfang Dezember mit einer Überlastung der Kliniken hierzulande. „Bei den Fallzahlen, die wir jetzt haben, werden die Kliniken in den ersten beiden Dezemberwochen bundesweit die Kapazitätsgrenze überschreiten", sagt Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das sei jetzt schon kaum mehr abzuwenden. Damit die Maximalbelastung nicht zum flächendeckenden Kollaps führe, seien jetzt drastische Maßnahmen nötig.
  • Angesichts der rasant steigenden Corona-Neuinfektionen hat das bayerische Kabinett schärfere Regeln beschlossen, die von diesem Dienstag (16. November) an gelten sollen. Auch in Gaststätten und Hotels gilt dann die 2G-Regel, Zugang haben also nur noch Geimpfte und Genesene, sowie Kinder unter 12 Jahren, für die es noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt. Ein PCR-Test reicht hier künftig nicht mehr aus.
  • Das IfW-Institut aus Kiel hat sich für einen dezentralen Infektionsschutz, der die Verantwortung auf Länderebene belässt, ausgesprochen. Zuständigkeiten auf Bundesebene zu verlagern sei weniger effizient. „Es ist menschlich verständlich, aber ökonomisch schädlich, wenn Entscheidungsträger auf Landesebene bundesweite Krisenregeln fordern, um sich gleichsam hinter diesen Entscheidungen zu verstecken", so IfW-Ökonom Jürgen Stehn. Durch unterschiedliche regionale Pandemie-Regeln ließen sich Erfolgsmodelle leichter identifizieren und nachbilden.
  • Ifo-Präsident Clemens Fuest hat sich aus wirtschaftlicher Sicht dafür ausgesprochen, dringend die neue Coronawelle einzudämmen. „Wir brauchen mehr Tests, mehr Impfungen und müssen Ansteckungen nachverfolgen. Wir sollten keinen Lockdown anstreben, sondern vielmehr 2G- oder 3G-Beschränkungen“, sagte er am Montag. „Besonders groß ist derzeit die Gefahr, dass sich die Intensivstationen vor allem mit nicht geimpften Kranken füllen, und, wenn wir uns der Kapazitätsgrenze nähern, die Schulen wieder geschlossen werden. Das hat langfristig extrem hohe wirtschaftliche und soziale Kosten.“
  • Japans Wirtschaft ist von Juli bis September gegenüber dem Vorquartal um 0,8 Prozent, wie die Regierung auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. Auf das Jahr hochgerechnet war das Bruttoinlandsprodukt damit um 3,0 Prozent rückläufig. Analysten hatten mit einem milderen Rückgang gerechnet. Zurückzuführen ist der Rückschlag vor allem auf geringere Exporte sowie die pandemiebedingt weiterhin schwache Nachfrage privater Haushalte.
  • In China hat sich die Lage im Einzelhandel und der Industrie im Oktober aufgehellt. Der Einzelhandelsumsatz zog im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,9 Prozent an, wie aktuelle Daten der Regierung zeigen. Im September erlöste die Branche ein Plus von 4,4 Prozent. Experten hatten mit einem Rückgang der Wachstumsrate auf 3,7 Prozent gerechnet. Die Industrieproduktion legte im Oktober im Jahresvergleich um 3,5 Prozent zu und damit 0,4 Prozentpunkte stärker als noch im September. Volkswirte hatten mit einem Plus von drei Prozent gerechnet. Der Anstieg bei den Investitionen in Sachanlagen schwächte sich hingegen auf 6,1 Prozent ab, nachdem im September noch ein Zuwachs von 7,3 Prozent gemeldet worden war.
  • In Österreich gilt zur Bekämpfung der vierten Corona-Welle für Ungeimpfte ab Montag ein Teil-Lockdown. Bis zum 24. November dürfen sie ihre Zuhause nur aus zwingenden Gründen wie den Weg zur Arbeit, für den täglichen Einkauf oder zur Erholung verlassen. Betroffen sind rund 2 Mio. der etwa 9 Mio. Bürger in Österreich.
  • Im September wurde nach vorläufigen Angaben der Bau von insgesamt 30.952 Wohnungen genehmigt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Saison- und kalenderbereinigt waren dies 3,9 Prozent mehr als im Vormonat August.
  • Ende September dieses Jahres waren knapp 5,5 Mio. Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten in Deutschland tätig, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Damit ging die Zahl der Beschäftigten gegenüber September 2020 um 35.000 oder 0,6 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vormonat August stieg die Zahl der Beschäftigten dagegen um 24.000 oder 0,4 Prozent. Die Beschäftigtenzahl bleibt damit jedoch weiterhin deutlich niedriger als vor der Corona-Krise.
  • Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte in Deutschland waren im September um 13,3 Prozent höher als Vergleichsmonat des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Gegenüber dem Vormonat August fielen die Preise indes um 1,3 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich laut den Statistikern vor allem die Preise für pflanzliche Erzeugnisse. Sie lagen im September um 21,9 Prozent höher als im September des Vorjahre. Dies ist unter anderem auf die bereits in den vergangenen Monaten gestiegenen Getreidepreise zurückzuführen.
  • Israel hat den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren freigegeben. Das Gesundheitsministerium teilte am Sonntag mit, laut den mehrheitlichen Empfehlungen von Experten überwiegen die Vorteile einer Impfung. Auch in den USA werden bereits Fünf- bis Elfjährige mit dem Biontech-Vakzin geimpft. Die EU-Medikamentenbehörde EMA hat bisher keine Freigabe erteilt.
  • Der ifo Forscher Joachim Ragnitz hält den von der neuen Ampel-Koalition vorgeschlagenen, steuerfinanzierten Renten-Kapitalstock von 10 Mrd. Euro für sinnlos. „Das ist keine geeignete Maßnahme zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Rentenfinanzen“, sagt er. „Die Einführung eines Kapitalstocks in der Gesetzlichen Rentenversicherung belastet insbesondere die erwerbstätige Bevölkerung zusätzlich. Wenn der Fonds später aufgelöst wird, bekäme jeder zukünftige Rentner bloß etwa einen Euro pro Monat. Letzten Endes kommt diese Idee kurzfristig nur den Verkäufern von Wertpapieren zugute, denn die Rentenkasse soll die 10 Mrd. Euro am Kapitalmarkt anlegen.“
  • Die linke Regierung von Präsident Alberto Fernández bei der Parlamentswahl in Argentinien einen Rückschlag erlitten. Sein Bündnis "Frente de Todos" kam nach Auszählung fast aller Stimmen auf gut 33 Prozent der Stimmen, die konservative Bewegung "Juntos por el Cambio" erreichte 42 Prozent.

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