Kommentar
17:25 Uhr, 01.04.2020

Markit: US-Geschäftsaktivitäten sind kollabiert - T-Mobile schließt Fusion mit Sprint ab

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  • ADP: Stellenabbau in den USA weniger dramatisch als befürchtet
  • IHS Markit: Starker Wachstumsrückgang in der Eurozone-Industrie
  • ifo: Corona kostet Europa Hunderte von Milliarden
  • EZB-Ratsmitglied warnt vor neuer Schuldenkrise
  • Covid 19: Italien und Niederlande verlängern Maßnahmen
  • Einzelhandel verzeichnet in der Krise boomende Nachfrage
  • Japans Industrie so pessimistisch wie seit Jahren nicht
  • „Caixin"-PMI: Überraschende Stimmungsaufhellung in China
  • USA: Historisch schwierige Zeiten
  • UN-Generalsekretär: Kampf gegen Corona ist unzureichend 

  • Adidas stoppt Aktienrückkäufe
  • Munich Re und Continental streichen Jahresziele
  • Xerox bläst HP-Übernahme ab

DAX

  • Nach dem jüngsten Erholungsversuch sind die Kurse am deutschen Aktienmarkt wieder am Abrutschen. Zuletzt waren insbesondere die Hilfsaktionen von Politik und Notenbanken im Blickpunkt gestanden. Immer mehr Meldungen, dass Unternehmen ihre Prognosen senken, Dividenden streichen und geplante Aktienrückkäufe stoppen, verunsichern. Heute fand das gleich dreimal von prominenter Stelle statt: Die Munich Re, Continental und Adidas ließen mit entsprechenden Verlautbarungen die Anleger wieder nervös werden. Der Reihe nach: Die Olympischen Spiele in Tokio sind wegen der Corona-Epidemie um ein Jahr verschoben. Das Trift auch den Rückversicherer Munich Re. Wäre das Spektakel in Tokio ganz abgesagt worden, hätte es den Versicherer bis zu einer halben Milliarde Euro gekostet, hieß es von Insidern. Da die Spiele aber nur verschoben wurden, könnte es billiger werden. Dennoch lastet die Corona-Krise auf dem Geschäft. Die Munich Re kann nach eigenen Angaben den angepeilten Jahresgewinn von 2,8 Mrd. Euro nicht mehr erreichen. Continental: Der Autozulieferer streicht wegen der Coronavirus-Pandemie seine Jahresprognose. Wegen der Unsicherheit über die Dauer der Beeinträchtigungen von Produktion, Lieferketten und Nachfrage nehme der Vorstand den Ausblick zurück, teilte der Konzern mit. Bei Continental haben der Nachfrageeinbruch und die Lieferketten-Probleme inzwischen die Produktion massiv beschädigt und auch den Aktienkurs. Last but not least adidas: Der Sportartikelkonzern kündigte an, sein laufendes Aktienrückkaufprogramm zu stoppen. Damit solle die finanzielle Flexibilität des Unternehmens im derzeitigen Umfeld erhalten werden, hieß es. Adidas wollte ursprünglich in diesem Jahr eigene Aktien im Umfang von 1 Mrd. Euro zurückkaufen. Den Anlegern schmeckt das gar nicht.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Absatz von General Motors auf dem Heimatmarkt USA ist in den ersten drei Monaten des Jahres um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 618.335 Autos gesunken.
  • Der Finanzdienstleister Lang & Schwarz rechnet im ersten Quartal 2020 mit einem Rekordergebnis. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit werde bei 9,3 Millionen Euro erwartet, nach 0,6 Millionen Euro im Vorjahresquartal, teilte das Unternehmen mit. Der Konzernüberschuss dürfte von 0,4 auf 6,3 Millionen Euro zulegen. Das Ergebnis je Aktie wird bei 2,01 Euro erwartet, nach 0,14 Euro im Vorjahresquartal.
  • T-Mobile US hat heute mitgeteilt, dass der Merger mit Sprint offiziell abgeschlossen wurde - nach einer rund zweijährigen kartellrechtlichen Zitterpartie. Die Unternehmen gaben am Mittwoch den offiziellen Abschluss des seit April 2018 geplanten Mega-Deals bekannt. Die übergeordnete Firma wird T-Mobile US sein, die weiter unter dem Kürzel TMUS an der Nasdaq Global Select Market notiert sein wird. Die neue Firmierung des kombinierten Unternehmens lautet auf T-Mobile. Die Fusion erfolgte über einen Aktientausch.
  • Der Absatz der VW-Tochter Porsche in den USA ist im ersten Quartal angesichts der Coronavirus-Pandemie unter die Räder geraten. Die 192 Händler im Land verkauften mit 11.994 Autos 20,2 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilte. Trotz der kurzfristigen Unsicherheit wolle Porsche allen Mitarbeitern und Kunden Sicherheit und Hilfestellung bieten, sagte US-Chef Klaus Zellmer. Das werde Porsche auch darauf vorbereiten, umso energischer zurückzukommen, wenn die Zeit dafür komme.
  • Amazon droht Ärger wegen der Kündigung eines Mitarbeiters, der einen Streik wegen angeblich schlechter Arbeitsbedingungen in der Corona-Krise mit organisiert hatte. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio gab am Dienstag bekannt, dass er eine Untersuchung des Vorfalls durch den Menschenrechtsbeauftragten der Stadt angeordnet habe.
  • Der Drucker- und Kopierer-Hersteller Xerox hat angesichts der Corona-Krise seine Übernahmepläne für HP eingestellt. Aufgrund der schwierigen Markt- und Wirtschaftslage wegen der Pandemie werde die Kaufofferte zurückgezogen, teilte Xerox mit. Der Konzern hatte zuletzt fast 35 Mrd. Dollar für den Konkurrenten geboten.
  • Der Baumarktbetreiber Home Depot wird als Reaktion auf den Virusausbruch neue Sicherheitsmaßnahmen einführen, einschließlich früherer Ladenschließungen und der Beschränkung der Anzahl der Kunden, die gleichzeitig in die Stores kommen dürfen.
  • Die US-Biotech-Einheit des Zigarettenherstellers British American Tobacco, Kentucky BioProcessing, entwickelt einen COVID-19-Impfstoff, der aus Tabakblättern gewonnen wird und sich derzeit in präklinischen Tests befindet.
  • Der Hersteller von Medizinprodukten Becton Dickinson und das private Diagnostikunternehmen BioMedomics bringen ein Testverfahren auf den Markt, mit dem sowohl die aktuelle als auch die frühere Exposition gegenüber dem Coronavirus innerhalb von Minuten bestimmt werden kann.
  • Die Aktien des Einzelhändlers Macy's werden den S&P 500-Index verlassen und ab dem 6. April in den S&P SmallCap 600 notiert sein. Macy's hat eine Marktkapitalisierung von etwa 1,5 Mrd. Dolla und ist damit zum kleinsten Wert im S&P 500 avanciert. Carrier Global, das nach seiner Abspaltung von United Technologies (UTX) ab diesen Freitag ein börsennotiertes Unternehmen sein wird, wird Macy's im S&P 500 ersetzen.
  • Der Baumaschinenhersteller Caterpillar wird geplante, jährliche Gehaltserhöhungen für Führungskräfte, Manager und Angestellte aussetzten, um in der Corona-Krise liquide zu bleiben. Auch für das kommende Jahr werden keine Prämien an die Beschäftigten ausgezahlt.
  • Die Handelskette Sysco hat den Verkauf von frischen Lebensmitteln eingestampft und konzentriert sich auf Tiefkühlprodukte, wie die New York Post berichtet. Der Händler plane zudem, auch Samstagslieferungen, Produktrückgaben und garantierte Lieferzeiten einzustellen.
  • Die Lufthansa wird wegen der Corona-Pandemie ihre Hauptversammlung online abhalten. Die Aktionärsversammlung werde erstmals ausschließlich im Internet stattfinden, so ein Unternehmenssprecher. Ursprünglich sollte die Versammlung in der Frankfurter Jahrhunderthalle stattfinden.
  • Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental streicht seine Jahresprognose wegen der Coronavirus-Pandemie. Wegen der Unsicherheit über die Dauer der Beeinträchtigungen von Produktion, Lieferketten und Nachfrage nehme der Vorstand den Ausblick zurück, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Es sei derzeit auch nicht abzuschätzen, wann ein neuer Ausblick gegeben werden kann. Bei Continental haben der Nachfrageeinbruch und die Lieferketten-Probleme inzwischen die Produktion beschädigt. Nach Unternehmensangaben stehen vor allem im Kerngeschäft mit der Autotechnik sowie in der Reifensparte derzeit weltweit mehr als 40 Prozent der Standorte still. In Deutschland sei für etwa die Hälfte der Beschäftigten Kurzarbeit angemeldet.
  • Fresenius Medical Care arbeitet mit anderen Dialyse-Anbietern in den USA zusammen, um Nierenkranke, die sich tatsächlich oder möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert haben, isoliert von anderen Patienten zu behandeln. Konkret kooperiert FMC mit DaVita, U.S. Renal Care, American Renal Associates, Satellite Healthcare sowie anderen Dialysefirmen. Gemeinsam erstelle man einen landesweiten Notfallplan, um übergreifend Kapazitäten für isolierte Behandlungen zu schaffen, teilte der Konzern mit.
  • Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat die Mietzahlungen für alle Warenhäuser, Sporthäuser, Reisebüros und Logistikimmobilien ausgesetzt. In einem Brief an die Vermieter schrieb das Unternehmen, vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, habe die Geschäftsführung der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH entschieden, „die Miete ab dem 1.4.2020 nicht zu zahlen“. Die staatlich angeordnete Schließung der Geschäfte lasse dem Unternehmen „keine andere Wahl“.
  • Der Sportartikelhersteller Adidas setzt sein laufendes Aktienrückkaufprogramm aus. Damit solle die finanzielle Flexibilität des Unternehmens im derzeitigen Umfeld erhalten werden, teilte der Konzern am Dienstag mit. Adidas hatte bereits Mitte März die diesjährige Tranche des Programms vorübergehend gestoppt. Nun habe der Vorstand beschlossen, den Rückkauf für den Rest des Jahres formell zu stoppen. Adidas wollte ursprünglich in diesem Jahr eigene Aktien im Umfang von 1 Mrd. Euro zurückkaufen. Adidas hat für zunächst 1.200 Mitarbeiter in Deutschland wegen der Coronakrise Kurzarbeit angemeldet. Der Vereinbarung mit den Betriebsräten zufolge sollen die Beschäftigten in den Adidas-Geschäften sowie in der Produktion in Uffenheim und Scheinfeld von Mittwoch an Überstunden abbauen, bezahlten Urlaub nehmen und kurzarbeiten, wie Adidas mitteilte.
  • AMS hat seine milliardenschwere Kapitalerhöhung für die Übernahme von Osram durchgeführt. Nachdem der österreichische Chiphersteller zunächst nur 62 Prozent der angebotenen Aktien platziert habe, mussten die restlichen von den Banken übernommen werden, wie Reuters berichtet. Binnen weniger Stunden hätten diese die übriggebliebenen 72 Mio. Aktien verkauft, hieß es unter Berufung auf eine der beteiligten Banken.
  • Die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio und die Absage anderer Großveranstaltungen belastet auch die Munich Re in diesem Jahr schwer. Im ersten Quartal werde nur ein niedriger dreistelliger Millionenbetrag als Gewinn hängenbleiben, teilte der Rückversicherer mit. Auch die 2,8 Mrd. Euro Gewinn, die der Konzern für das Gesamtjahr 2020 als Ziel ausgegeben hatte, sind laut Unternehmensangaben nicht mehr zu erreichen.
  • Volkswagen hat wegen der Corona-Krise seine Produktionspause um weitere fünf Tage verlängert. Wie der Konzern am Dienstabend mitteilte, soll für rund 80.000 Angestellte der Volkswagen AG mit der Nachtschicht vom 19. auf den 20. April die Kurzarbeit enden. Grund für die Verlängerung der Produktionspause seien die anhaltend sinkende Nachfrage nach Fahrzeugen und weiterhin bestehende Probleme in der Lieferkette.
  • Die Deutsche Bank wird Haupt- und Namenssponsor von Eintracht Frankfurt. Wie der Bundesligist am Mittwoch bestätigte, hat der Vertrag mit der Deutschen Bank eine Gültigkeit bis mindestens zum 30. Juni 2027, mit der Option zur Verlängerung. Über die Höhe der jährlichen Sponsoring-Kosten haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart, hieß es. Die Frankfurter Bank löst die Commerzbank ab, die 15 Jahre Sponsor gewesen ist. Wie die "Bild"-Zeitung am Mittwoch berichtete, werde dem Frankfurter Bundesligisten der Vertrag in den nächsten sieben Jahren rund 38 Mio. Euro einbringen.
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Am heutigen Mittwoch übernimmt der ehemalige BMW-Vorstand Markus Duesmann den Posten des Vorstandsvorsitzenden bei der Ingolstädter Volkswagen-Tochter Audi. Duesmann ersetzt Bram Schot, der anderthalb Jahre als Übergangschef agierte. Audi hat wegen der Coronakrise derzeit die meisten seiner europäischen Werke temporär geschlossen.
  • Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat einen weiteren Auftrag für seine Delta4000-Turbinen mit einer Nennleistung von 5 MW+ in Norwegen erhalten. Der Hersteller liefert neun N149/5.X-Turbinen für den Windpark „Lutelandet". Auftraggeber ist die Lutelandet Energipark AS, eine Tochter der norwegischen Stadtwerke SFE Produksjon AS. Der Auftrag umfasst auch einen Premium-Servicevertrag mit Laufzeit für zunächst fünf Jahre, teilte Nordex mit.
  • Der Industriedienstleister Bilfinger hängt seine Prognose für das laufende Jahr an den Nagel. Hintergrund sei neben der Virus-Krise auch der zeitgleiche Ölpreisverfall, hieß es in einer am Dienstagabend veröffentlichten Mitteilung des Unternehmens. Den Dividendenvorschlag werde der SDax-Konzern „überdenken, wie es hieß.
  • Der Immobilienkonzern Patrizia hat ein Paket von 2.023 Wohnungen sowie 60 Gewerbe-Einheiten in 29 Städten in den Niederlanden für insgesamt 375 Mio. Euro an die schwedische Wohnimmobiliengesellschaft Heimstaden verkauft. Rund 60 Prozent der Immobilien liegen in der Metropolregion in und um die beiden Großstädte Amsterdam und Rotterdam, wie es hieß.

Konjunktur & Politik

  • Bundeskanzlerin Merkel hält es "bei weitem zu früh" über eine Lockerung der Maßnahmen zu reden. Menschen sollten auch über die Feiertage auf private Reisen und Besuche verzichten.
  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche deutlich stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche wurde ein Anstieg um 13,833 Millionen Barrel verzeichnet. Erwartet wurde nur ein Anstieg um 4,5 Millionen Barrel. Die privaten API-Daten vom Vorabend hatten einen Anstieg um 10,5 Millionen Barrel gezeigt.
  • Der ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie fiel im März mit 49,1 Punkten unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Allerdings hatten Experten noch einen deutlich schlechteren Wert von im Schnitt 46 Punkten befürchtet. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 48,5 von 50,7 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 47,3 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 49,2 ermittelt worden. IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson sagte: „Die Produktion des verarbeitenden Gewerbes verzeichnet den tiefsten Einbruch seit der globalen Finanzkrise 2009. Die wachsende Zahl von Betriebsschließungen im Zuge des Kampfes gegen den Covid-19-Ausbruch bedeutet, dass die Geschäftsaktivitäten kollabiert sind."
  • Die Bauausgaben in den USA sind im Februar gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent gesunken, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten hingegen mit einem Zuwachs um 0,6 Prozent gerechnet.
  • Im März bauten US-Unternehmen angesichts der Corona-Pandemie erstmals wieder seit rund zweieinhalb Jahren Personal ab. Allerdings weniger als erwartet. Nachdem im Februar 183.000 neue Stellen geschaffen wurden, wurden im März 27.000 gestrichen, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitteilte. Von Experten befürchtet worden war ein Abbau von 150.000 Stellen. ADP teilte aber mit, dass für den Bericht Daten nur bis zum 12. März verwendet wurden. Insofern bildet der Report die ersten Auswirkungen der Corona-Krise auf den Jobmarkt nur eingeschränkt ab.
  • Russland hat wegen der dramatischen Lage in den USA Hilfe im Kampf gegen die Corona-Pandemie geschickt. In der Nacht zum Mittwoch sei ein Flugzeug gestartet, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. An Bord der Militärmaschine sind demnach medizinische Ausrüstung und Schutzmasken.
  • Die US-Regierung unter Präsident Trump will die von Vorgänger Obama erlassenen Emissionsstandards für Passagierfahrzeuge aufweichen. Die Umweltbehörde EPA und das Verkehrsministerium stellten am Dienstag neue Regelungen für Autos der Baujahre 2021 bis 2026 vor. Diese sehen vor, dass die Emissions- und Verbrauchsstandards jährlich statt um 5 % nur noch um 1,5 % verschärft werden. Trump schrieb auf Twitter, durch die Lockerung werde der Durchschnittspreis eines Autos um mehr als 3.500 Dollar gesenkt.
  • Das Weiße Haus befürchtet nach einer Prognose trotz Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zwischen 100.000 und 240.000 Tote in den USA wegen der Pandemie. Man arbeite daran, die Zahl niedriger halten zu können. Die Bandbreite sei aber möglich, hieß es.
  • Friedrich Merz hat in einem Beitrag für die "Die Zeit" eine hohe Zahl von Unternehmensinsolvenzen und damit eine hohe Arbeitslosigkeit als unvermeidbar bezeichnet. Viele Industrien und Branchen würden die Produktionszahlen von vor der Krise auf Jahre nicht wieder erreichen und die deutlich reduzierten verfügbaren Einkommen werden das Konsumverhalten neu ausrichten.
  • Die Bekämpfung des Coronavirus wird zu Produktionsausfällen führen. Sie werden die Länder Europas Hunderte von Milliarden Euro kosten, wie neue Berechnungen des ifo Instituts ergeben haben. „Neben medizinischen sprechen auch ökonomische Gründe dafür, massiv in den Gesundheitsschutz zu investieren. So lässt sich die Epidemie eindämmen – und gleichzeitig könnten wir danach Schließungen von Schulen und Betrieben schrittweise aufheben“, sagt ifo-Präsident Clemens Fuest. „Dringlich sind auch Vorkehrungen in den Unternehmen, die es erlauben, eine Wiederaufnahme der Produktion mit einer weiteren Eindämmung der Epidemie zu verbinden“, fügt Fuest an. „Wenn die Firmen für länger als einen Monat geschlossen bleiben, erreichen die Produktionsausfälle schnell Dimensionen, die deutlich jenseits der Wachstumseinbrüche liegen, die aus früheren Rezessionen oder Naturkatastrophen in der Geschichte der EU bekannt sind.“
  • Die weltweite Corona-Pandemie sorgte im Industriesektor der Eurozone im März für hohe Wachstumseinbußen. Produktion, Auftragseingang und Einkaufsmenge wiesen starke Rückgänge aus, die Beschäftigung sank rapide, und die Lieferzeiten verlängerten sich mit Rekordrate. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist brachen auf ein neues Allzeittief ein. Der finale IHS Markit Eurozone Einkaufsmanager Index (PMI) notierte nicht nur zum 14. Mal hintereinander unter der neutralen Wachstumsmarke von 50 Punkten, er sackte von seinem Ein-Jahreshoch im Februar um 4,7 Punkte auf 44,5 Zähler ab und landete damit auf einem 92-Monatstief. Die Vorabschätzung wurde um 0,3 Punkte unterschritten. „Der Absturz des PMI auf ein Siebeneinhalb-Jahrestief kaschiert die Schwere des Wachstumsrückgangs in der Industrie, weil der PMI auch den Index Lieferzeiten beinhaltet, der den Hauptindex stützt“, kommentiert IHS Markit Chefvolkswirt Chris Williamson.
  • Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Yannis Stournaras, befürchtet wegen der Corona-Krise eine neue Schuldenkrise in Europa. Die Frage der Schuldentragfähigkeit könnte wieder hochkochen, wenn die Pandemie vorüber und die Wachstumsaussichten beeinträchtigt seien, sagte der Vorsitzende der griechischen Notenbank am Mittwoch zu Bloomberg. Es sei zu erwarten, dass sich die Bankbilanzen im gemeinsamen Währungsraum verschlechtern und die Zahl der faulen Kredite zunehmen dürfte, sagte Stournaras. Nach Einschätzung des Währungshüters dürfte der Anteil der Verschuldung an der Wirtschaftsleistung durch die krisenbedingten Ausgabenprogramme vieler Regierungen generell um 10 bis 20 Prozentpunkte zulegen.
  • Italien und die Niederlande haben ihre Restriktionen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, verlängert. In Italien gelten die strengen Ausgangsbeschränkungen nun mindestens bis zum 13. April, statt nur bis zum 3. April. Seit dem 10. März dürfen sich die Menschen in Italien nicht mehr frei bewegen. In den Niederlanden wurden die Eindämmungen ebenfalls verlängert: Bis zum 28. April bleiben Schulen, Museen, Restaurants und Cafés geschlossen und öffentliche Veranstaltungen verboten. Außerdem sollen Bürger möglichst zuhause bleiben.
  • SPD-Chefin Saskia Esken hat zur Bewältigung der Coronavirus-Krise eine einmalige Vermögensabgabe gefordert. „Wir werden eine faire Lastenverteilung brauchen - und die kann für die SPD nur so aussehen, dass sich die starken Schultern in Deutschland auch stark beteiligen", sagte Esken der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".
  • Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts auf knapp 67.400 gestiegen. Im Vergleich zu den gestern veröffentlichten Daten handelt es sich um eine Zunahme von rund 5.400 Fällen. Insgesamt seien bislang 732 Menschen und damit 149 mehr als zuletzt an dem Virus gestorben.
  • In der Corona-Krise herrscht im Einzelhandel eine starke Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs. Die gesteigerte Nachfrage wird im Einzelhandelsumsatz im Februar teils deutlich sichtbar. Insgesamt setzten die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland im Berichtsmonat nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes real 6,4 Prozent und nominal 7,7 Prozent mehr um als im Februar 2019. Dabei hatte der Februar 2020 mit 25 Verkaufstagen einen Verkaufstag mehr.
  • Der „Caixin"-Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie stieg im März auf 50,1 Punkte, nach 40,3 Zähler im Vormonat, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Die Daten spiegeln die Stimmung in eher kleinen und mittelgroßen Unternehmen wider. Analysten wurden vom Ausmaß der Stimmungsverbesserung überrascht.
  • Die japanischen Industrie sorgt sich vor den Folgen des Coronavirus auf die Weltwirtschaft. Wie aus der Quartalsumfrage der Notenbank hervorgeht, sank der „Tankan"-Stimmungsindex für die großen Produktionsunternehmen zum März erstmals seit Jahren ins Negative - von 0 auf -8. Ein negativer Index bedeutet, dass die Pessimisten in der Mehrheit sind.
  • US-Präsident Trump hat seine Landsleute wegen der Corona-Epidemie auf historisch schwierige Zeiten vorbereitet. „Die nächsten zwei oder drei Wochen werden zu den schwierigsten gehören, die wir in diesem Land jemals hatten", sagte Trump. „Wir werden Tausende Menschen verlieren.“ In den USA sind laut Reuters 189.000 Menschen positiv auf das Virus getestet worden. Das ist ein Anstieg um 26.000 gegenüber dem Vortag. Über 4.000 Personen sind dort an den Folgen des Virus gestorben.
  • Laut UN-Generalsekretär Antonio Guterres ist die Corona-Krise die grösste Herausforderung an die Welt seit dem 2. Weltkrieg. Diese Herausforderung brauche daher eine „stärkere und effektivere Antwort", die nur in der Solidarität aller Beteiligten bewältigt werden könne. Er kritisierte: „Wir bewegen uns langsam in die richtige Richtung, aber wir müssen schneller sein und viel mehr tun, wenn wir das Virus besiegen wollen.“

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