Kommentar
15:50 Uhr, 19.01.2004

Japanische Aktien holen kräftig auf

2003 hat der japanische Aktienmarkt nach dreijähriger Durststrecke erstmals wieder ein Jahr mit Gewinnen abgeschlossen. Und das recht deutlich: Der Nikkei 225-Index legte binnen Jahresfrist um mehr als 20 Prozent zu und notierte an Ultimo mit 10.677 Punkten. Seit Ende April 2003, als der Index auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gefallen war, ist das Börsenbarometer um 40 Prozent gestiegen. Für in Euro rechnende Anleger war das Ergebnis auf Grund der Wechselkurs-Entwicklung zwar nicht ganz so gut, dennoch stand ein ordentliches Plus zu Buche.

Nach einem Jahrzehnt anhaltender Wachstumsschwäche besteht für die Wirtschaft des Inselreiches die Chance, die Abwärtsspirale aus rückläufiger Nachfrage, sinkenden Preisen und stagnierender Wirtschaftsleistung zu verlassen. Die Basis ist allerdings noch nicht gefestigt: Das hohe Expansionstempo könnte sich 2004 verlangsamen, der Arbeitsmarkt bleibt schwierig, die Inlandsnachfrage verbesserungswürdig, während die Deflation zwar abgeschwächt, aber noch nicht überwunden ist. Zudem vollzieht sich die Reform des Bankensektors nur zögerlich, und das vor allem exportgetriebene Wachstum bleibt anfällig für Störungen von der Währungsseite.

Dennoch überwiegt derzeit vorsichtiger Optimismus. Die eher zur Zurückhaltung neigende Bank of Japan sieht den Beginn einer allmählichen Erholung, und auch die Regierung hat ihre Lageeinschätzung in den vergangenen Monaten mehrmals leicht angehoben. Die wachsende Zuversicht gründet in erster Linie auf den verbesserten Perspektiven von Welt- und US-Wirtschaft, insbesondere aber auf dem Aufschwung bei den asiatischen Nachbarn. Vor allem die "Wachstumslokomotive" China spielt für die japanische Exportindustrie immer mehr eine Schlüsselrolle.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass die japanische Volkswirtschaft im abgelaufenen Jahr um 2,0 Prozent gewachsen ist und das BIP im laufenden Jahr um 1,4 Prozent zulegen wird. Mehr noch als in Euroland bereitet die Abwertung des US-Dollars Sorgen. Nur eine anhaltende Wirtschaftserholung wird es unserer Meinung nach der Regierung bzw. der Notenbank erlauben, eine weitere kräftige Yen-Aufwertung zu dulden.

- Wir gehen davon aus, dass die japanische Wirtschaft moderaten Erholungskurs halten wird. Verliert das Währungsthema an Brisanz, geht die Regierung trotz aller Widerstände weiter den Weg von Reformen - vor allem auch im Bankensektor - und bleiben externe (geopolitische) Schocks aus, könnte sich Kabuto-cho weiterhin freundlich zeigen. Dies umso mehr, als die Mehrzahl der Unternehmen recht gut in Form und der Markt unserer Meinung nach auch im Vergleich mit anderen Börsen nach wie vor günstig bewertet ist.

- Vor diesem Hintergrund billigen wir dem Nikkei 225-Index ein Potenzial von 12.000 Punkten in den ersten Wochen dieses Jahres zu.

Quelle: DWS

Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist mit einem verwalteten Vermögen von weit mehr als 100 Mrd. Euro Marktfüherer in Deutschland. Der Marktanteil liegt in etwa bei 24,7 %. Europweit zählt die DWS 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

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