Kommentar
09:59 Uhr, 04.02.2004

Japan weiter im Sog der Weltbörsen

In Japan hat sich an den fundamentalen Rahmendaten noch immer nichts Grundlegendes geändert. Das Hauptproblem Japans, die Deflation, ist noch nicht überwunden. So sind die Verbraucherpreise im Großraum Tokio im Januar sowohl im Monatsvergleich als auch im Jahresvergleich weiter gesunken. Zwar profitiert Japan in einem nicht unerheblichen Maß von der Besserung der Weltkonjunktur, aber die inländischen Probleme wie eine schwache Binnennachfrage und die faulen Kredite im Bankenbereich bestehen weiter fort. Von einer Bankenkrise ist vor dem Hintergrund einer sich leicht verbessernden Konjunktur in 2004 aber dennoch nicht auszugehen. Ein Ende der Nullzinspolitik der japanischen Notenbank ist damit auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Allerdings bleibt diese weiterhin ohne realwirtschaftliche Auswirkungen.

Dass sich die Dollar-Schwäche nach dem G7 Treffen in Florida am 6. und 7. Februar auch stärker im Austauschverhältnis US-Dollar/Yen niederschlagen wird und dadurch die japanischen Exporte belastet, erwarten wir nicht. Dafür spricht auch, dass inzwischen die Erhöhung der Finanzmittel für Devisenmarktinterventionen von 79 Bio. Yen auf 100 Bio. Yen im laufenden Fiskaljahr abschließend gebilligt wurde. Für das nächste Fiskaljahr werden sie aller Voraussicht nach sogar auf 140 Bio. Yen angehoben werden.

Einen Grund für eine etwas positivere Einschätzung für Japan gibt es dennoch: Premierminister Koizumi und die Bank of Japan sind etwas näher zusammengerückt, wodurch sich die Aussichten auf eine erfolgreiche Deflationsbekämpfung erhöht haben.

Aktien

Im Sog der Weltbörsen hat sich zuletzt auch der Nikkei abgeschwächt. Nach erfolgter Konsolidierung sehen wir aber weiteres Aufwärtspotenzial. Die japanischen Unternehmen agieren weiter in einem sehr freundlichen globalen wirtschaftlichen Umfeld und die Bewertung des Gesamtmarktes ist noch als moderat einzustufen.

Darüber hinaus profitieren japanische Firmen weiter von ihrer guten Marktstellung im stark wachsenden asiatischen Raum und zunehmend auch in China. Insgesamt bleiben wir mittelfristig für den japanischen Aktienmarkt optimistisch, sehen aber den Aufwertungsdruck des Yen zum USDollar als latenten Risikofaktor. In unserem Globalportfolio bleibt unsere leichte Untergewichtung gegenüber der Benchmark bestehen.

Renten

Trotz der dank umfangreicher Interventionen mehr oder weniger zum Stillstand gekommenen Aufwertung des Yen, sorgt der weiterhin bestehende potenzielle Aufwertungsdruck für kaum steigende Zinsen. Da auch von der Bank of Japan in nächster Zukunft keine geldpolitischen Impulse zu erwarten sind, gehen wir weiterhin von einer Seitwärtsbewegung der Renditen in Japan aus.

Quelle: Activest

Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 18,4 Mrd. Euro in 164 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 30,8 Mrd. Euro in 345 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (12/2002). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.

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