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08:11 Uhr, 11.10.2012

Japan: Verbrauchervertrauen sinkt unerwartet

Tokio (BoerseGo.de) – In Japan ist das Verbrauchervertrauen im September unerwartet gefallen. Der entsprechende Indikator reduzierte sich saisonal bereinigt auf 40,1 Einheiten, wie aus Daten der Statistikbehörde ESRI am heutigen Mittwoch hervorgeht. Im Vormonat August notierte der Index noch bei 40,5 Einheiten

Im Juli lag der Index mit 39,7 Einheiten auf einem Siebenmonatstief. Im Dezember 2011 wurde ein noch tieferer Wert mit 38,8 Einheiten notiert. Im Juni notierte der Index bei 40,4 Einheiten und im Mai wurde ein Stand von 40,7 Einheiten registriert. Im April notierte der Indikator bei 40,0 Einheiten und im März wurden 40,3 Einheiten erreicht. Im Februar stand der Index bei 39,9 Einheiten.

Ein Wert über 50 Punkten signalisiert dabei, dass die Optimisten die Pessimisten überflügeln. Ökonomen zeigten sich überrascht, sie hatten im Vorfeld der Daten mit einem Anstieg auf 41,2 Einheiten gerechnet.

Das japanische Cabinet Office behielt zudem seine Einschätzung für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung aufrecht. Während im Monatsbericht für Juni noch mitgeteilt wurde „das Verbrauchervertrauen zeigt sich weitgehend unverändert“, heißt es seit Juli „das Verbrauchervertrauen geht zurück“.

Von vier Teilindizes der Umfrage konnte nur einer eine Steigerung vorweisen. Dies war der Einkommensindex. Die Beschäftigungskomponente, der Subindex für das allgemeine Wirtschaftsumfeld, sowie die Bereitschaft zum Kauf langlebiger Güter zeigten sich rückläufig.

Insgesamt blieb der Wert relativ schwach. In den Jahren 2004 bis 2008 lag der Index vor der Finanzkrise im Schnitt bei 45,5 Punkten, so dass das Niveau früherer Jahre noch nicht wieder erreicht worden ist.

Die Inflationserwartungen der Japaner sind außerdem relativ ausgeglichen, wie aus der Umfrage weiter hervorgeht. Eine jährliche Inflationsrate unter 2 Prozent wurde im September von 23,1 Prozent der Befragten erwartet, nach 22,6 Prozent in den beiden Vormonaten und 23,0 Prozent im Juni. Eine annualisierte Inflation im Bereich von 2 Prozent bis 5 Prozent wurde von 26,6 Prozent der Befragten gesehen, nach 25,8 Prozent im August, 24,8 Prozent im Juli und 25,6 Prozent im Juni. Eine Inflation von 5 Prozent oder mehr wurde von 12,6 Prozent der Befragten gesehen, nach 13,8 Prozent im August und 13,2 Prozent im Juli und 12,7 Prozent im Juni.

Annualisierte Preisrückgänge von weniger als 2 Prozent wurden im September von 3,5 Prozent der Befragten gesehen, nach 3,3 Prozent im August, 4,1 Prozent im Juli und 4,3 Prozent im Juni. Preisrückgänge im Bereich von 2 Prozent bis 5 Prozent wurden von 1,9 Prozent der Befragten gesehen, nach ebenfalls 1,9 Prozent im Vormonat. Preisrückgänge von 5 Prozent und mehr wurden von 1,0 Prozent der Befragten gesehen, nach 0,9 Prozent im August, 1,9 Prozent im Vormonat und 1,2 Prozent im Juni.

Im September wurden wie bereits im August 6.720 Haushalte befragt. Von den befragten Unternehmen haben 5.032 geantwortet. Die Studie wurde am 15. September durchgeführt. Der Bericht des Verbrauchervertrauens misst das Vertrauen, dass die einzelnen Haushalte in die Leistung der Wirtschaft haben.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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