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07:59 Uhr, 27.07.2012

Japan: Verbraucherpreise sinken im Juni unerwartet

Tokio (BoerseGo.de) - Die japanischen Verbraucherpreise sind im Monat Juni unerwartet gefallen. Die Gesamtinflation (CPI), inklusive der volatilen Preise für Nahrungsmittel, fiel um 0,2 Prozent im Jahresvergleich, nach einem Anstieg um 0,2 Prozent im Mai, wie das Ministry of Internal Affairs and Communications am heutigen Freitag in Tokio berichtet. Die Prognose der Volkswirte lag zuvor bei 0,0 Prozent.

Im Monatsvergleich gab es einen Rückgang um 0,5 Prozent. Der Verbraucherpreisindex lag bei 99,6 Punkten. Die Basis wurde 2010 mit 100 Zählern angesetzt. Damit kämpft Japan weiterhin mit deflationären Gefahren.

Die Kernverbraucherpreise (core consumer prices, ohne volatile Preise für frische Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse und Meeresfrüchte aber inklusive der Energiepreise) sind im Juni im Jahresvergleich ebenfalls gesunken. Die Kerninflation sank um 0,2 Prozent im Vergleich zum Juni des Vorjahres, wie das Ministry of Internal Affairs and Communications weiter mitteilte. Die Prognose der Volkswirte lag zuvor bei 0,0 Prozent. Im Monatsvergleich gab es einen Rückgang um 0,3 Prozent. Der um frische Nahrungsmittel und Energiepreise bereinigte Core-Core-CPI sank im Mai um 0,6 Prozent.

Der Core-CPI für die 23 Bezirke Tokios (Tokio-Stadt-Core-CPI), der auch als Leitindikator für das gesamte Japan angesehen wird, sank für den Monat Juli (Daten für Tokio werden früher publiziert) um 0,6 Prozent im Jahresvergleich. Volkswirte hatten für Tokio zuvor ebenfalls mit einem Minus von 0,6 Prozent im Core-CPI für Juli gerechnet. Im Vormonat Juni sank der Core-CPI für Tokio auch um 0,6 Prozent.

Im Jahresvergleich gab es einen Rückgang um 0,8 Prozent. Der Verbraucherpreisindex für Tokio lag bei 98,7 Punkten. Die Basis wurde ebenso 2010 mit 100 Zählern angesetzt.

Damit ist die Deflation in der Hauptstadt noch stärker ausgeprägt. Japans Zentralbank strebt mittelfristig einen Anstieg um 1,0 Prozent bei den Verbraucherpreisen an, um aus der Deflation herauszukommen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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