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09:59 Uhr, 27.04.2012

Japan: Verbraucherpreise legen im März zu

Tokio (BoerseGo.de) – In Japan sind die Kernverbraucherpreise (core consumer prices, ohne volatile Preise für frische Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse und Meeresfrüchte) im März im Jahresvergleich gestiegen. Die Kerninflation stieg um 0,2 Prozent im Jahresvergleich auf 100,0 Einheiten, wie das Ministry of Internal Affairs and Communications am heutigen Freitag in Tokio mitteilte. Es ist der zweite Monat mit einem Anstieg in Folge. Ökonomen hatten im Vorfeld der Daten mit einem schwächeren Anstieg von 0,1 Prozent gerechnet. Im Vormonat Februar wurde ein Anstieg von 0,1 Prozent im Jahresvergleich notiert. Begründet wurde der Anstieg hauptsächlich mit höheren Energiekosten, so die Regierung.

Für das gesamte Fiskaljahr 2011 (per Ende März) zeigte sich der Kern-CPI unverändert zum Vorjahr bei 99,8 Einheiten. Damit wurde ein zweijähriger Rückgang (year on year) gestoppt, hauptsächlich durch höhere Gas und Strompreise. Die Daten wurden zudem deutlich niedriger ausgewiesen, als die japanische Notenbank Bank of Japan (BoJ) mit einem Inflationsziel von 1,0 Prozent vorgibt. Analysten zufolge muss die Zentralbank daher ihre sehr lockere Geldpolitik derzeit weiter aufrecht erhalten.

Analysten zufolge ist eine Überwindung der Deflation in Japan aber noch weit entfernt. Kosuke Hasegawa, Volkswirt bei Mizuho Securities Research & Consulting Co., erwartet dass die Verbraucherpreise weiterhin leicht zulegen werden, einen deutlichen Anstieg Richtung der 1,0 Prozent-Marke der Notenbank hält er jedoch für schwierig. „Aufgrund der kaum noch steigenden Gehälter, wird es schwierig für die Unternehmen sein die Preise zu erhöhen“.

Die Energiepreise legten weiter stark zu. Sie erhöhten sich im März um 5,7 Prozent, wobei Gaspreise um 4,9 Prozent stiegen. Auch die Rohöl- Strompreise legten weiter zu.

Bei Preisen für langfristige Gebrauchtsgüter wurde hingegen eine leichte Abkühlung notiert, wobei Fernsehpreise weiter zulegten, nachdem sie im Vormonat zum ersten Mal seit Jahren anstiegen. Die Preise für Notebooks und Kühlschränke sanken im März jedoch deutlich um 18,7 Prozent und 31,2 Prozent.

Die Gesamtinflation (CPI), inklusive der volatilen Preise für Nahrungsmittel, stieg um 0,5 Prozent auf 100,3 Einheiten im März. Der um frische Nahrungsmittel und Energiepreise bereinigte CPI sank im März um 0,5 Prozent, nach einem Rückgang um 0,6 Prozent im Vormonat. Volkswirte hatten ebenfalls mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet.

Der CPI für die 23 Bezirke Tokios (Tokio-Stadt-CPI), der auch als Leitindikator für das gesamte Japan angesehen wird, sank für den Monat April (Daten für Tokio werden früher publiziert) vorläufigen Daten zufolge um 0,5 Prozent im Jahresvergleich auf 99,3 Einheiten. Im Vormonat wurde hier ein Rückgang von 0,3 Prozent gemessen. Volkswirte hatten zuvor mit einem Minus von 0,3 Prozent gerechnet.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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