Japan und Öl: Aus der Not geborene Ideen
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Die Raffinerien in den Industrieländern sind mittlerweile im Schnitt bereits mehrere Jahrzehnte alt und benötigen regelmäßige Wartungsarbeiten, in denen defekte Teile ausgetauscht und bestehende gepflegt werden müssen. Wenn aber die Lieferungen von Mineralölprodukten aus dem Ausland ausbleiben, dann müssen die Raffinerien eben weiter laufen, sodass eine ausreichende Versorgung des Binnenmarktes und eine gewisse Preisstabilität an den Tankstellen gewährleistet werden kann.
Eine solche Entscheidung fällten nun auch Nippon Oil Corp. und andere japanische Raffineriebetreiber. So sollen in diesem Jahr zur Wartungsphase im Frühjahr 19% weniger Kapazitäten zur Wartung abgeschaltet werden, als üblich, um dem Bedarf teurer und unzuverlässiger Importe aus Südkorea und Singapur zu entgehen. Wie die Petroleum Association of Japan gegenüber Bloomberg News mitteilt, sollen insgesamt zehn Raffinerien im Frühjahr nicht in die Wartung gehen.
Die Mineralöllagerbestände in Japan fielen im September auf das niedrigste Niveau sei 1993 und konnten sich seither nicht deutlich erholen. Mit der Auslassung der Wartung der zehn Raffinerien soll auch die Produktion von Heizöl, das in Japan auch zur Stromerzeugung verwendet wird, erhöht werden. Damit sollen die zusätzlich durch die Schließung des größten japanischen Atomkraftwerks entstandene Stromnachfrage gedeckt werden.
Risiko bleiben allerdings im Jahresverlauf dann plötzliche Produktionsausfälle der nicht gewarteten Raffinerien, die den Markt überraschen könnten. Überraschungen führen schließlich dann doch zu den nicht gewollten Preissteigerungen.
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