Japan Tankan: Unternehmen in Rezessionsstimmung im vierten Quartal
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1. Die Stimmung der japanischen Unternehmen hat sich Schlussquartal 2008 massiv eingetrübt. Der Indexwert für die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage sank bei den großen Industrieunternehmen im vierten Quartal von -3 auf -24 Punkte (Bloomberg-Median: -23 Punkte, DekaBank: -20 Punkte), bei den großen Dienstleistern von 1 auf -9 Punkte (Bloomberg-Median: -9 Punkte, DekaBank: -10 Punkte). Ein negativer Saldo bedeutet, dass der prozentuale Anteil der pessimistischen Unternehmen den Anteil der optimistisch eingestellten Unternehmen übersteigt. Derart niedrige Niveaus der Umfragewerte wie zurzeit sind in der Vergangenheit in Japan immer mit einer wirtschaftlichen Rezession einhergegangen.
Was die Erwartungen an das erste Quartal 2009 angeht, hat sich erwartungsgemäß keine Verbesserung eingestellt. Nach wie vor sind auch die kleinen Unternehmen im Vergleich zu den mittelgroßen und großen mit Abstand am pessimistischsten eingestellt.
2. Die Ergebnisse auf die Teilfragen verdeutlichen ebenfalls, wie schlecht die Unternehmen ihre wirtschaftlichen Aussichten einschätzen. Es wurden das vierte und letzte Mal Prognosen für das Fiskaljahr 2008 abgegeben. Die Gewinnerwartungen, die bereits bei der letzten Umfrage einen Rückgang der Gewinne um 8,1 % im Querschnitt aller Unternehmensgrößen und Sektoren beinhaltet hatten, wurden diesmal scharf auf -19,1 % nach unten korrigiert. Die Verschlechterung der Umsatz- und der Absatzperspektiven im Inland sowie vor allem im Ausland dürften hierbei eine maßgebliche Rolle gespielt haben. Somit fügt sich die Erwartung einer rückläufigen Investitionstätigkeit für das Fiskaljahr 2008 nahtlos in das Rezessionsbild ein. Während die japanischen Großunternehmen in der Tankan-Umfrage vom dritten Quartal noch von einem Anstieg ihrer Investitionen um 1,7 % ausgegangen waren, korrigierten sie diese Einschätzung nun im Schlussquartal zu einem Rückgang um 0,2 %.
3. Japan befindet sich in der Rezession. Dies spiegelt sich auch in der heutigen Tankan-Umfrage wider. Der stärkste Rückgang der Umfragewerte seit 34 Jahren kam nicht überraschend. Nur so kann man den heutigen Anstieg des Aktienmarktes mit einem Plus beim Nikkei-Index um rund 5 % erklären. Vor allem die wieder aufgekeimte Hoffnung auf Hilfen der amerikanischen Regierung für ihre Autobauer half dabei. Wie sehr auch die japanische Autoindustrie gebeutelt ist, zeigt der stärkste jemals festgestellte Rückgang dort von +5 auf -41 Punkte. Mit diesen Ergebnissen dürfte insgesamt allerdings das Ende der Fahnenstange bei der Tankan- Umfrage noch nicht erreicht sein. Bei der letzten vergleichbaren Rezession 2001/2002 sanken die Werte im Industriebereich auf fast -40 Punkte, im Dienstleistungssektor rutschten sie auf unter -20 Punkte. Schenkt man den Erwartungen der Unternehmen Glauben, dann erreichen die Indizes der Tankan-Umfrage diese tiefen Niveaus schon fast im nächsten Quartal. Es dürften noch mindestens zwei Quartale mit einer weiteren Verschlechterung der Tankan-Umfragewerte auf uns zukommen, bevor in der zweiten Jahreshälfte 2009 die Konjunktursonne wieder über dem Land des Lächelns aufgehen dürfte.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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