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09:15 Uhr, 11.01.2013

Japan: Kabinett gibt grünes Licht für Konjunkturpaket

Tokio (BoerseGo.de) – Das japanische Kabinett unter dem neuen Premierminister Shinzo Abe hat am heutigen Freitag grünes Licht für ein Paket zur Wirtschaftsförderung in Höhe von 10,3 Billionen Yen gegeben. Der Regierungschef signalisiert mit dem Paket seine Wahlversprechen einhalten zu wollen.

Auf einer Pressekonferenz teilte Abe mit, dass die Maßnahmen Ausgaben für die öffentliche Bauarbeiten, Katastrophenprävention und Finanzhilfen für kleinere Unternehmen beinhalten. Er verspricht sich davon einen Wachstumsschub des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2 Prozent und die Schaffung von 600.000 Arbeitsplätzen.

Mit dem ersten großen Konjunkturpaket seit der Regierungsübernahme Abes nach seinem Erdrutsch-Sieg bei den Wahlen im Dezember soll die japanische Wirtschaft aus der Deflation und Rezession geführt werden. Japan hat seit längerem unter einem starken Yen und dadurch schwachen Exporten zu leiden. Zahlreiche japanische Unternehmen haben ihre Produktion bereits ins Ausland verlagert.

Das Konjunkturpaket ist ein Teil des Extrabudgets im Volumen von 13,1 Billionen Yen für das laufende Haushaltsjahr, welches noch im laufenden Monat vom Parlament abgesegnet werden soll. Die Regierung plant weitere Staatsanleihen im Volumen von 5 Billionen Yen zu verkaufen um die Maßnahmen zu finanzieren. Insgesamt werden die Maßnahmen ein Volumen von 20,2 Billionen Yen haben, wenn lokale und Beiträge des Privatsektors berücksichtigt werden.

Die Regierung teilte mit, dass sie mit der Notenbank Bank of Japan (BoJ) zusammenarbeiten will um die Deflation im Land zu besiegen. Die Regierung geht dabei „sehr stark davon aus“, dass die Notenbank aggressive geldpolitische Lockerungsmaßnahmen durchführen wird. Beobachter rechnen damit, dass die japanische Notenbank das Inflationsziel der Regierung von 2,0 Prozent bei ihrem nächsten Treffen vom 21. bis 22. Januar übernehmen wird. Derzeit strebt die Notenbank lediglich ein Inflationsziel von 1 Prozent an.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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