Kommentar
11:39 Uhr, 26.09.2003

Japan: Im Osten nichts neues

1. Der nationale Verbraucherpreisindex ist im August um -0,2 % (saisonbereinigt) gegenüber dem Vormonat gesunken. Im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres waren die Preise mit -0,3 % ebenfalls rückläufig. Wer darauf gehofft hatte, dass sich in den kommenden Monaten ein Ende der Deflation einstellen würde, wurde enttäuscht. Die Kerninflationsrate ohne die Komponente frische Lebensmittel zeigte sich im Monatsvergleich unverändert (+0,0 %), die Vorjahresrate blieb mit einem Rückgang von 0,1 % weiter unterhalb der Nulllinie.

2. Die für den Großraum Tokio veröffentlichten Verbraucherpreise untermauern den Trend einer anhaltenden Deflation in Japan. Während die nationalen Preisdaten noch für den August bekannt gegeben wurden, liegt für Tokio bereits die Teuerungsrate für September vor. In Tokio fielen demnach die Preise um 0,1 % gegenüber dem Vormonat (saisonbereinigt), die Vorjahresveränderungsrate macht die anhaltende Deflation deutlich: im Vergleich zum September des vergangenen Jahres sanken die Preise um 0,5 %.

3. Die einzelnen Komponenten im Vergleich: Nichtsaisonbereinigt stiegen die Preise in vier Komponenten: die Kosten für Gesundheitsausgaben legten um 5,3 % yoy, die für Bildung um 0,4 % yoy und die für Wohnungsnutzung um 0,1 % yoy zu. Daneben stiegen auch die Preise für Güter und Dienstleistungen im Bereich Sonstiges. Ein wenig verändertes Bild zeigte sich auch den Bereichen mit rückläufigen Preisveränderungsdaten. Allen voran verzeichneten die frischen Lebensmittel mit -3,6 % yoy einen kräftigen Preisrückgang. Möbel und Haushaltswaren (-2,6 % yoy) als auch Schuhe und Bekleidung (-2,2 % yoy) verbilligten sich ebenfalls im Vorjahresvergleich deutlich.

4. Trotz der aufwärts zeigenden Konjunkturdaten, insbesondere des kräftigen BIP-Wachstums im zweiten Quartal, zeigen die aktuellen Verbraucherpreisdaten, dass die Inflation eine gewisse Trägheit in ihrer Reaktion auf konjunkturelle Einflüsse aufweist. Die japanische Notenbank hat unterdessen wiederholt angekündigt, so lange eine Nullzinspolitik zu fahren, bis nachhaltig positive Zuwachsraten bei der Kernrate der Verbraucherpreise erreicht werden. Wir rechnen damit, dass dies erst gegen Ende des Jahres 2004 der Fall sein dürfte.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.

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