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09:51 Uhr, 20.02.2013

Japan erneut mit Handelsbilanzdefizit

Tokio (BoerseGo.de) – In Japan hat sich der Außenhandel erneut schwach gezeigt. Die Wirtschaftsmacht wies ein unbereinigtes Handelsbilanzdefizit von 1,629 Milliarden Yen für den Monat Januar aus, wie das japanische Finanzministerium am heutigen Mittwoch mitteilte. Es ist bereits der 14. Monat in den vergangenen 16 Monaten und gleichzeitig der siebte Monat in Folge mit einem Handelsdefizit.

Volkswirte hatten im Vorfeld der Daten lediglich mit einem Defizit von 1,384 Milliarden Yen gerechnet. Im Vormonat Dezember wurde nur ein Handelsbilanzdefizit von revidiert 643,3 Milliarden Yen notiert, nachdem zuvor minus 641,53 Milliarden Yen ausgewiesen wurden.

Die Exporte stiegen im Januar im Jahresvergleich um 6,4 Prozent auf 4,799 Billionen Yen, was über den Erwartungen eines Anstiegs um 5,6 Prozent lag. Im Vormonat Dezember wurde noch ein Rückgang um 5,8 Prozent und im November eine Kontraktion von 4,1 Prozent gemessen. Damit wurde im Januar eine Kette von sieben Monaten in Folge mit einem Exportrückgang gebrochen.

Die Exporte nach China konnten wieder zulegen. Hier wurde ein Anstieg um 3,0 Prozent im Jahresvergleich auf 762,889 Milliarden Yen verbucht. Im Vormonat wurde noch ein Rückgang um kräftige 15,8 Prozent notiert. Begründet wurde der starke Exportrückgang in das Riesenreich im Dezember mit der antijapanischen Stimmung in China aufgrund des Territorialkonflikts um die Senkaku-Inseln. Die Exporte nach Gesamtasien stiegen im Januar um 8,4 Prozent im Jahresvergleich auf 2,554 Billionen Yen.

Die Exporte in die Vereinigten Staaten sprangen um 10,9 Prozent im Jahresvergleich auf 839,836 Milliarden Yen an, während die Exporte in die von der Staatsschuldenkrise belasteten Europäischen Union (EU) um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 508,103 Milliarden Yen zurückgingen.

Die Importe stiegen im Januar um 7,3 Prozent auf 6,428 Billionen Yen im Jahresvergleich. Volkswirte hatten hier mit einem Plus von 2,1 Prozent gerechnet. Im Vormonat Dezember wurde ein Plus von 1,9 Prozent und im November ein Anstieg um 0,9 Prozent notiert.

Die Importe aus Asien stiegen um 6,1 Prozent im Jahresvergleich auf 2,881 Billionen Yen, während die Importe aus der Volksrepublik China alleine um 6,5 Prozent auf 1,417 Billionen Yen anstiegen.

Die Importe aus den USA konnten um 5,8 Prozent im Jahresvergleich auf 521,102 Milliarden Yen gesteigert werden, während die Importe aus der Europäischen Union (EU) um 9,5 Prozent auf 581,570 Milliarden Yen zulegten.

Das bereinigte Handelsdefizit wurde vom Finanzministerium in Tokio für Januar mit 678,9 Milliarden Yen ausgewiesen. Volkswirte hatten hier im Vorfeld lediglich mit einem Minus von 586,7 Milliarden Yen gerechnet. Das bereinigte Handelsdefizit für den Vormonat Dezember wurde mit revidiert 783,8 Milliarden Yen (zuvor 800,7 Milliarden Yen) ausgewiesen.

Für das Gesamtjahr 2012 wurde ein Handelsdefizit von 6,927 Billionen Yen notiert, da die Exporte um 2,7 Prozent auf 63,744 Billionen Yen nachgaben und die Importe um 3,8 Prozent auf 70,671 Billionen zulegen konnten.

Für die zweite Jahreshälfte des Jahres 2012 lag das Handelsdefizit bei 4,002 Billionen Yen, da die Exporte um 6,8 Prozent auf 31,149 Billionen Yen fielen und die Importe um 0,3 Prozent auf 35,152 Billionen Yen zulegen konnten.

Im vierten Quartal 2012 lag das Handelsbilanzdefizit bei 2,150 Billionen Yen da die Exporte um 5,5 Prozent auf 15,433 Billionen Yen nachgaben und die Importe um 0,4 Prozent auf 17,584 Billionen Yen zulegen konnten.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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