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08:54 Uhr, 14.02.2013

Japan: Bruttoninlandsprodukt sinkt erneut - Regierung rechnet mit baldiger Erholung

Tokio (BoerseGo.de) – Die japanische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2012 weiter gesunken, nachdem das Land im dritten Quartal bereits in die Rezession gerutscht ist. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel um 0,1 Prozent im Quartalsvergleich, wie das japanische Cabinet Office am heutigen Donnerstag in seiner ersten Berechnung mitteilte. Ökonomen zeigten sich von dem Rückgang überrascht, sie hatten im Vorfeld mit einem BIP-Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Begründet wurde der Rückgang mit schwachen Exporte und
Unternehmensinvestitionen. Im dritten Quartal wurde aber noch ein deutlicher BIP-Rückgang um 1,0 Prozent (zuvor 0,9 Prozent) notiert.

Im Jahresvergleich sank das BIP im vierten Quartal um 0,4 Prozent und lag damit ebenfalls unter den Prognosen der Ökonomen die mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet hatten. Im dritten Quartal wurde ein Rückgang des BIP um 3,8 Prozent (revidiert von minus 3,5 Prozent) notiert.

Das nominale BIP sank im vierten Quartal im Quartalsvergleich um 0,4 Prozent, während Ökonomen mit einer unveränderten Notierung gerechnet hatten. Im dritten Quartal wurde das nominale BIP mit revidiert minus 1,1 Prozent (zuvor minus 0,9 Prozent) ausgewiesen.

Der BIP-Deflator sank im Jahresvergleich um 0,6 Prozent und traf damit die Erwartungen der Volkswirte. Im dritten Quartal gab der BIP-Deflatior um 0,8 Prozent nach (revidiert von 0,7 Prozent).

Der Privatkonsum, der rund 60 Prozent der Wirtschaftskraft Japans ausmacht, stieg im vierten Quartal um 0,4 Prozent. Volkswirte hatten hier mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet. Der Rückgang der Investitionen (Capex) wurde mit 2,6 Prozent angegeben, während Volkswirte nur einen Rückgang von 1,8 Prozent erwartet hatten. Es ist bereits das vierte Quartal mit einem Rückgang in Folge.

Der japanische Wirtschaftsminister Akira Amari rechnet in einem Kommentar zu den jüngsten BIP-Daten mit einer baldigen Erholung der japanischen Volkswirtschaft, trotz der enttäuschenden Daten zum vierten Quartal. „Die japanische Wirtschaft zeigt weiterhin Schwäche. Jedoch dürfte die Volkswirtschaft in Folge der lockeren Geldpolitik der japanischen Notenbank, dem neuen Wirtschaftsprogramm und der erwarteten globalen Konjunkturerholung bald mit einer Erholung starten“, so Amari.

Das Bruttoinlandsprodukt spiegelt den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen (Wirtschaftsleistungen) wider, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums in einer Volkswirtschaft produziert werden. Während das reale BIP die Wirtschaftsleistung preisbereinigt angibt, wird das nominale BIP inflations- und deflationsunbereinigt berechnet. Kritiker bemängeln, dass die Aussagekraft des BIP ungenau ist, da Leistungen von unbezahlten Tätigkeiten oder der Schwarzarbeit kaum oder nur annähernd berücksichtigt werden.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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