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12:15 Uhr, 22.10.2013

Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt!

Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag lassen die Anleger etwas Vorsicht walten und ziehen den Dax gegen Mittag mit 0,06 % auf 8.860 Punkte leicht ins Minus. D

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DAX

Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag lassen die Anleger etwas Vorsicht walten und ziehen den Dax gegen Mittag mit 0,06 % auf 8.860 Punkte leicht ins Minus. Die Daten vom US-Arbeitsmarkt für den Monat September werden mit Verzögerung veröffentlicht, da der US-Verwaltungsstillstand die Schließung der zuständigen Statistikbehörde auslöste. An der Arbeitslosenquote richtet auch die US-Notenbank ihre weitere Geldpolitik aus.

Charttechnik

Zwar erreichte auch heute der Dax wieder ein neues Allzeithoch, aber die Käufer tun sich schwer dieses zu halten bzw. die Gewinne weiter auszubauen. Bis zu den anstehenden US-Arbeitsmarktdaten könnte es jetzt eher ruhig im Index zugehen, wobei die grundlegende Tendenz vor allem oberhalb von 8.840 Punkten bullish wäre. Oberhalb dieser Marke sind später weitere Gewinne bis auf 8.900 Punkte möglich, während ein Ausbruch nach unten eine „größere“ Korrektur nach sich ziehen dürfte.

Thema des Tages

Das VW-Gesetz verstößt nicht gegen EU-Recht, urteilte am Vormittag der EuGH in Luxemburg. Das oberste europäische Gericht stellte fest, dass Deutschland das erste EuGH-Urteil aus dem Jahr 2007 „in vollem Umfang“ nachgebessert hat. Sonderregelungen wie die Stimmrechtsbeschränkung der Aktionäre auf 20 Prozent sowie ein öffentliches Entsenderecht in den Aufsichtsrat wurden gestrichen.

Nach Auffassung der EU-Kommission behindert das Gesetz hingegen weiterhin den freien Kapitalverkehr, da es „feindliche“ Übernahmen unmöglich macht. Das Gericht folgte aber dem Generalstaatsanwalt, der empfohlen hatte, die Klage der Kommission zurückzuweisen.

Das VW-Gesetz bestimmt, dass das Land Niedersachsen eine Sperrminorität innehält, obwohl lediglich 20 Prozent der Anteile gehalten werden. Laut Aktienrecht wären dafür 25 Prozent erforderlich.

Aktien im Blick

Die Lufthansa-Aktie gerät nach den überraschend vorgelegten Eckdaten stark unter Verkaufsdruck (akt: - 3,46 %). Bei der Airline sorgen ein schwaches Frachtgeschäft, stagnierende Umsätze und ungünstige Währungseffekte für ein Ergebnis deutlich unter den Marktschätzungen.

Die Munich Re wird von den HSBC-Analysten auf die Empfehlungsliste gesetzt. Das Papier gewinnt 1,58 %.

Die UBS hat sich in einer Branchenstudie sehr negativ zum europäischen Stahlmarkt geäußert. ThyssenKrupp verlieren 1,45 %, Salzgitter geben 2,84 % ab.

Aktien von Infineon notieren am Mittag 1,43 % leichter. Händler verwiesen auf einen schwachen Umsatzausblick auf das 4. Quartal des US-Rivalen Texas Instruments.

Konjunktur

Spanien hat sich am Morgen über den Kapitalmarkt 3,5 Mrd. Euro an frischen Mitteln besorgt. Dabei sank die Rendite eines neunmonatigen Papiers auf 0,68 % (zuletzt: 0,898 %).

Die Europäische Union will mit der Türkei ein neues Assoziierungsabkommen vereinbaren. Die EU-Außenminister beschlossen, am 5. November erstmals auch über den Themenbereich Regionalpolitik mit Ankara zu verhandeln.

In China sind die Hauspreise im September in 69 von 70 beobachteten Städten höher als ein Jahr zuvor, in 13 Städten war der Preisanstieg sogar zweistellig (s. auch http://www.boerse-go.de/nachricht/preisblase-am-chinesischen-immobilienmarkt,a3262894.html)

Währungen

Der US-Dollar legt am Dienstag leicht zu. EUR/USD notierte bislang bei 1,3661 im Tief, während GBP/USD nach besser als erwartet ausgefallenen britischen Haushaltsdaten zutiefst bei 1,6113 gehandelt wurde.

USD/CHF bewegt sich nach einem überraschend deutlichen Anstieg des Überschusses in der schweizerischen Handelsbilanz weiterhin oberhalb der 0,90er-Marke seitwärts, die das Währungspaar in den vergangenen beiden Handelstagen bereits zweimal erfolglos getestet hatte.

Rohstoffe

Rohöl der US-Sorte WTI geben aktuell 0,35 % auf 98,92 US-Dollar/Barrel ab. Gute Zahlen vom US-Arbeitsmarkt könnte zyklische Rohstoffe wie Rohöl unterstützen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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