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14:36 Uhr, 20.11.2012

Jahresend-Rally – ja oder nein?

Erwähnte Instrumente

  • Sprint-Zertifikat
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  • DAX DoubleChance-Zertifikat
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Kommt sie nun oder doch nicht, die vielbeschworene Jahresend-Rally? Je näher der Jahres-Ultimo rückt, desto öfter wird diese Frage immer wieder gerne gestellt und ehe man sich versieht, ist das Jahr auch schon wieder um. Noch ist genügend Zeit, doch auch die Risikofaktoren, wie der kaum noch wirklich anhörbare Begriff von der „Fiskal-Klippe“ in den USA, der noch ausstehende Bericht der Troika zu Griechenland oder die sich nicht nur hierzulande abzeichnende konjunkturelle Abkühlung lassen derzeit noch viel Raum für Spekulationen. Nichtsdestotrotz rechnen die Analysten der Commerzbank noch in diesem Jahr mit vielen schönen Tagen für die Anleger und haben ihr Kursziel für den DAX bis zum Jahresende gerade von 7.200 auf 7.800 Punkte angehoben. Dies würde auf dem aktuellen Niveau noch ein Potential von fast zehn Prozent bedeuten und das bei einem Anstieg des deutschen Leitindex 2012 von bereits knapp 21 Prozent. Ebenfalls äußerst bullisch zeigen sich in diesen Tagen viele Börsenhändler, wobei es sich allerdings auch um eine Form von Berufsoptimismus handeln dürfte. Denn zumindest die User bei unserer aktuellen wöchentlichen Online-Umfrage auf www.boerse-go.de sind zu fast zwei Dritteln eher skeptisch, was eine Jahresend-Rally in diesem Jahr anbelangt.

Ein Kursanstieg von über 30 Prozent in nur einem Jahr bei einer nur verschobenen keineswegs aber gelösten Euroländer-Schuldenkrise in einem noch nie dagewesenen Ausmaß wäre aber vielleicht auch ein wenig zu viel des Guten. Anleger, die zwar grundsätzlich positiv für die nächsten zwei Monate gestimmt sind, sich aber gleichzeitig noch einen gewissen Puffer vorhalten möchten, könnten deshalb auch jetzt noch an den Einsatz von Bonus-Zertifikaten denken. So bietet ein noch bis 18. Januar 2013 laufendes Papier der BNP Paribas auf den DAX (BP436U) eine Seitwärtsrendite von fast sechs Prozent. Da es sich dabei um ein klassisches Produkt ohne Cap handelt, ist einer weiteren Partizipation nach oben zwar keine Grenze gesetzt, jedoch verhindert das Aufgeld von knapp vier Prozent eine proportionale Teilnahme an weiter steigenden Kursen. Würde der Index beispielsweise in den häufig relativ starken Tagen kurz vor oder nach dem Jahreswechsel tatsächlich noch zehn Prozent an Wert zulegen, wäre deshalb kaum noch eine zusätzliche Rendite drin. Das mögliche Index-Plus müsste also zumindest bei diesem Produkt noch etwas höher sein. Auf der anderen Seite sichert die Barriere bei 6.700 Punkten noch Kursverluste bis etwas mehr als 5,70 Prozent ab, falls z.B. ungünstig verlaufende US-Haushalts-Verhandlungen in den USA die Märkte doch noch über die „Klippe“ springen lassen. Sollte allerdings die Kursschwelle verletzt werden, muss sich der Investor das Aufgeld als zusätzlichen Negativ-Faktor anrechnen lassen und würde bei einem 10-prozentigen Verlust etwas mehr als 13 Prozent verlieren. Ein Klassiker mit etwa doppelt so hohem Puffer bis 6.300 Punkte (BP436M) würde zwar nur noch eine geringe Seitwärtsrendite zulassen, den Anleger allerdings an einem 10-prozentigen Anstieg mit einer Rendite von fast sieben Prozent beteiligen.

Wer sich von vornherein nur auf eine Seitwärtsrendite fokussieren möchte, könnte mit einem weiteren BNP-Produkt (BP5PLF) bei gleicher Laufzeit eine maximale Rendite von sieben Prozent sichern. Allerdings nur bis zu einer Barriere von 6.800 Punkten. Der Puffer beträgt damit nur noch gut vier Prozent. Immer noch 3,78 Prozent Seitwärtsrendite lässt sich mit einem Capped-Bonus (BP43MH) mit einer Kursschwelle bei 6.500 Zählern bzw. einem Puffer von über acht Prozent erzielen. In beiden Fällen hätten weiter steigende DAX-Kurse aber keine zusätzlichen positiven Effekte mehr.

DAX-Bonus-Kurzläufer der BNP Paribas:

WKN

Typ

Barriere

Bonus-Level/Cap

Puffer

Seitwärts-Rendite

Fälligkeit

Aufgeld

BP436U

Bonus-Classic

6.700

7.800/-

5,72%

5,76%

18.01.2013

3,77%

BP436M

Bonus-Classic

6.300

7.400/-

11,31%

1,11%

18.01.2013

3,03%

BP5PLF

Bonus-Capped

6.800

7.800/7.800

4,29%

6,97%

18.01.2013

2,63%

BP43MH

Bonus-Capped

6.500

7.600/7.600

8,57%

3,78%

18.01.2013

3,00%

Auch wenn die geringe Volatilität im DAX nicht unbedingt für eine günstige Ausgangsposition bei Sprint-Zertifikaten spricht, könnten damit offensiv ausgerichtete Investoren an einer Jahresend-Rally bis 20. Dezember mit einem 2-fachen Hebel teilnehmen. Der besondere Vorteil: Nach unten ist das Risiko bei der zahmen Variante gegenüber hochspekulativen Hebel-Produkten nicht höher als bei einem Direktinvestment. Wer allerdings bereits ab 7.200 Punkten bis zu einem Indexstand von 7.750 Punkten (CK86H5) mit dem Hebel operieren möchte, startet auch hier mit einem Aufgeld von 2,25 Prozent. Wird der Hebel erst ab einem Niveau von 7.400 Punkten (CK2K89) eingesetzt, beträgt das Aufgeld nur 1,37 Prozent. Die maximal erzielbare Rendite würde dabei sogar 22 Prozent betragen. Allerdings müsste der DAX für diesen Wert bis 8.100 Zähler knapp an sein Allzeithoch heran laufen. Ein weiterer Sprinter (DE49JG) beginnt seine Outperformance-Fahrt bereits bei 7.100 Punkten. Aber auch hier muss der Investor ein Aufgeld von 2,50 Prozent einkalkulieren.

WKN

Emi.

Typ

Start

Stopp

Hebel

Max. Rendite

Fälligkeit

Aufgeld

CK86H5

COBA

DAX-Sprint

7.200

7.750

2

14,14%

20.12.12

2,25%

CK2K89

COBA

DAX-Sprint

7.400

8.100

2

22,04%

20.12.12

1,37%

DE49JG

BNP

DAX-Sprint

7.100

8.000

2

22,00%

20.12.12

2,50%

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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